Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 121 - König Yayati fällt aus dem Himmel

Narada fuhr fort:
Und von diesem Ort verbannt, von seinem Sitz gestoßen, mit ängstlichem Herzen, von brennenden Gewissensbissen verzehrt, mit welken Girlanden und verdunkeltem Wissen, seiner Krone und Armbänder beraubt, mit schwindligem Kopf, alle Glieder der Ornamente und Roben entkleidet, jeglicher Erkenntnis unfähig, blind gegenüber den anderen Bewohnern des Himmels, voller Verzweiflung und mit leerem Verstand fiel König Yayati kopfüber zur Erde hinab. Doch bevor der König fiel, dachte er bei sich selbst: „Welchen sündigen und unheilsamen Gedanken habe ich genährt, weshalb ich diesen Ort verlassen muß?“ Und alle Könige hier, auch die Siddhas und Apsaras, lächelten über Yayati, als er seinen Halt verlor und hinabfiel. Und schnell, oh König, kam auf Befehl des Königs der Götter einer herbei, dessen Aufgabe es war, jene hinabzuwerfen, deren Verdienste erschöpft waren. Und sich nähernd, sprach er zu Yayati: „Äußerst berauscht von deinem Stolz, gibt es niemanden mehr, den du noch achtest. Und aufgrund dieses Stolzes gibt es den Himmel nicht länger für dich. Du verdienst hier keinen Wohnsitz, oh Sohn eines Königs. Niemand kennt dich hier mehr. Deshalb geh und fall hinab.“

So sprach der himmlische Bote zu ihm. Und der Sohn von Nahusha antwortet dreimal: „Wenn ich fallen muß, dann möge ich unter Rechtschaffene fallen.“ Und bei diesen Worten begann dieser Beste von allen, welche durch ihre Taten hohe Bereiche gewonnen hatten, an jene speziellen Umstände zu denken, wohin er fallen wollte. So sah er vier mächtige Könige, nämlich Pratardana, Vasumanas, Sivi, der Sohn von Usinara, und Ashtaka, die in den Wäldern von Naimisha versammelt waren, und fiel in ihre Richtung. Denn jene Monarchen vollführten gerade das Opfer Vajapeya zur Befriedigung des Herrn der Himmlischen. Und der Rauch, der aus ihrem Opferaltar stieg, erreichte sogar die Tore des Himmels. So erschien dieser Rauch wie ein Fluß, der die Erde und den Himmel verband. Er ähnelte sogar dem heiligen Strom der Ganga, der vom Himmel zur Erde hinabfloß. Und Yayati, der Herr der Welten, roch diesen Opferrauch und ließ sich auf seinem Weg bis zur Erde hinab führen. So fiel der König unter jene vier löwenhaften Herrscher, die Ersten aller Opfernden, die in ihrer großen Herrlichkeit strahlten. Tatsächlich waren es seine eigenen Verwandten, die den vier Regenten der vier Himmelsrichtungen glichen und wie vier mächtige Opferfeuer erschienen. Und gerade zu ihnen kam der königliche Weise Yayati, aufgrund seiner erschöpften Verdienste. Und als sie ihn erblickten, wie er in voller Schönheit flammte, da fragten ihn die Könige: „Wer bist du? Woher kommst du? Bist du ein Yaksha, ein Gott, ein Gandharva oder ein Rakshasa? Du scheinst kein Mensch zu sein. Was ist dein Begehr?“

So befragt antwortete er: „Ich bin der königliche Weise Yayati. Aufgrund des Verlustes meiner Tugend bin ich aus dem Himmel gefallen. Und weil ich wünschte, unter Rechtschaffene zu kommen, bin ich unter euch erschienen.“ Darauf sprachen die Könige: „Oh Erster aller Menschen, möge dein Wunsch wahr werden. Akzeptiere alle unsere Tugenden und die Früchte all unserer Opfer.“ Doch Yayati antwortete: „Ich bin kein Brahmane, der Geschenke akzeptieren sollte. Ich bin ein Kshatriya und nicht geneigt, die Tugend anderer zu verringern.“

Narada fuhr fort:
Ungefähr zur gleichen Zeit kam Madhavi im Laufe ihrer ziellosen Wanderungen an jenen Ort. Sie erblickend, grüßten sie die Monarchen und sprachen: „Mit welchem Wunsch kommst du hierher? Welchen Dienst sollen wir dir leisten? Dir gebührt es, uns zu befehlen, weil wir alle deine Söhne sind, oh du, mit dem Reichtum der Askese Begabte!“ Als Madhavi diese Worte hörte, wurde sie mit Entzücken erfüllt und näherte sich ihrem Vater Yayati, den sie ehrfürchtig grüßte. Dann berührte die asketische Dame die Häupter von all ihren Söhnen und sprach zu ihrem Vater: „Wie sie meine Söhne sind, sind sie auch die Söhne deiner Tochter, oh König der Könige. Es sind keine Fremden für dich. Sie werden dich retten. Diese Praxis ist nicht neu. Sie wird seit alters her geübt. Und ich bin deine Tochter Madhavi, oh König, die in den Wäldern nach der Art der Rehe lebt. Auch ich habe Tugend verdient. Nimm deinen Anteil davon, oh König, weil alle Menschen ein Recht haben einen Teil des Verdienstes zu genießen, der durch ihre Nachkommen gesammelt wurde. Aus diesem Grund wünschen sie sich auch von ihren Töchtern Söhne. Auch du hast so gehandelt, als du mich an Galava übergabst.“

Nach diesen Worten ihrer Mutter, wurde sie von den Monarchen verehrt, und sie verbeugten sich ebenfalls vor ihrem mütterlichen Großvater. Dann wiederholten sie jene vorzüglichen Worte mit lauter und unvergleichlich süßer Stimme, und erfüllten damit die ganze Erde, um ihren Großvater zu retten, der aus dem Himmel gefallen war. Und auch Galava kam damals an jenen Ort, und sprach zu Yayati: „Akzeptiere den achten Teil meiner asketischen Entsagung und steige wieder zum Himmel auf.“


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