Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 120 - Die Gattenwahl von Madhavi und Himmelfahrt von Yayati

Narada fuhr fort:
Dann begab sich König Yayati, mit dem Wunsch, eine Gattenwahl für seine Tochter zu veranstalten, zu einer Einsiedelei am Zusammenfluß von Ganga und Yamuna, und nahm die mit Blütengirlanden geschmückte Madhavi auf seinem Wagen mit. Und sowohl Puru als auch Yadu folgten ihrer Schwester zu diesem heiligen Hain. An jenem Ort war eine große Menge von Nagas, Yakshas, Menschen, Gandharvas, Tieren und Vögeln, sowie Bewohnern der Berge, Bäume und Wälder und vielen Leuten aus fernen Ländern versammelt. Und in den Wäldern um diesen Hain herum verweilten zahlreiche Rishis, die dem Brahman gleich waren. Doch als die Gattenwahl begonnen hatte, überging die strahlende Jungfrau alle hier versammelten Kandidaten, und wählte den Wald als ihren Herrn aus. So stieg die Tochter von Yayati von ihrem königlichen Wagen herab, verabschiedete sich von all ihren Freunden, und trat in den Wald ein, der immer heilig ist, um sich der asketischen Entsagung zu widmen. Sie entsagte ihrem Körper mittels Fasten, religiösen Riten und beständigen Gelübden, und nahm die Lebensweise der Rehe an. Sie lebte auf weichem und grünem Gras, welches Edelsteinen glich, und sowohl bitter als auch süß im Geschmack war. Sie trank vom süßen, reinen, kühlen, kristallklaren und vorzüglichen Wasser aus den heiligen Bergesströmen und wanderte mit den Rehen in den dichten Wäldern, die frei von Löwen, Tigern und Feuersbrünsten waren. So führte diese Jungfrau das Leben einer wilden Hirschkuh und erntete großes religiöses Verdienst durch die Praxis der Brahmacharya Entsagung.

In der Zwischenzeit ging König Yayati durch den Einfluß der Zeit den Weg, den die Könige vor ihm bereits gegangen waren, nachdem er viele tausend Jahre gelebt hatte. Und die Nachkommenschaft seiner zwei Söhne, die Besten der Menschen, Puru und Yadu, verbreiteten sich weitläufig. Dadurch gewann der Sohn von Nahusha großen Ruhm, sowohl in dieser, als auch in der anderen Welt. So wohnte König Yayati im Himmel wie ein großer Rishi, wurde verehrt und genoß die höchsten Früchte jener Bereiche. Doch, oh Monarch, nachdem viele tausend Jahre in großem Glück vergangen waren, begann König Yayati, während er mit ruhmreichen königlichen Weisen und großen Rishis zusammen saß, aus Dummheit, Unwissenheit und Stolz in seinem Geiste all die Götter, Rishis und Menschen gering zu schätzen. Aber der göttliche Indra, der Vernichter von Vala, las in seinem Herzen. Daraufhin sprachen die königlichen Weisen zu ihm: „Schande! Schande über dich!“ Und sie betrachteten den Sohn von Nahusha und fragten: „Wer ist diese Person? Von welchem König ist er der Sohn? Warum ist er im Himmel? Durch welche Taten hat er Erfolg gewonnen? Wo gewann er asketischen Verdienst? Wofür ist er berühmt geworden? Wer kennt ihn?“ So sprachen die Bewohner des Himmels vom Monarchen und stellten einander diese Fragen über Yayati, dem Herrscher der Menschen. Und Hunderte von himmlischen Wagenlenkern, Hunderte himmlische Torwächter und die Beschützer der himmlischen Sitze antworteten alle auf diese Fragen: „Wir kennen ihn nicht!“ Denn der Geist von allen wurde plötzlich umwölkt, so daß niemand mehr den König erkannte. Und so dauerte es nicht lange, bis der Monarch seine ganze Herrlichkeit verlor.


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