Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 115 - Galava bekommt Madhavi und geht zu König Haryasva

Narada fuhr fort:
So angesprochen von Garuda mit ausgezeichneten Worten voller Wahrheit, antwortete der Vollbringer von tausend Opfern, der Erste aller Geber, der tolerante Herrscher von allen Kasis, König Yayati, wobei er erst die Worte in seinem Geist wälzte und beherrscht über sie nachdachte. Dabei sah er seinen lieben Freund Garuda und Galava, diesen Stier unter den Brahmanen, vor sich, und betrachtete die Gaben als bedeutend und höchst lobenswert für den asketischen Verdienst (von Galava). Besonders bedachte er die Tatsache, daß diese Zwei unter allen Königen des Sonnen- und Mondgeschlechtes gerade ihn aufsuchten.

Und König Yayati sprach:
Gesegnet ist heute mein Leben und auch das Geschlecht, in dem ich geboren wurde. Und ebenso ist mein Reich von dir, oh sündloser Garuda, gesegnet worden. Es gibt aber eine Sache, oh Freund, die ich dir sagen möchte. Und das ist, daß ich zur Zeit nicht so reich bin, wie du denkst. Denn mein Reichtum hat große Verluste erleiden müssen. Aber ich kann dein Erscheinen hier, oh Wanderer des Himmels, nicht unfruchtbar sein lassen. Noch kann ich es wagen, die vom Rishi gehegte Hoffnung zu enttäuschen. Ich werde ihm deshalb geben, was seinen Zweck vollbringen wird. Denn wer um Almosen bittet und enttäuscht zurückkehren muß, der kann ein ganzes Geschlecht ruinieren. Oh Sohn der Vinata, man sagt, daß es keine sündigere Tat gibt, als wenn man spricht „Ich habe nichts!“, und so die Hoffnung von demjenigen zerstört, der „Bitte gib!“ sprach. Der enttäuschte Mensch, dessen Hoffnungen getötet wurden, und sein unerreichtes Verlangen, können die Söhne und Enkel von dem zerstören, der daran scheiterte, ihm Gutes zu tun. Deshalb, oh Galava, nimm diese Tochter von mir, die vier Familien fortsetzen kann (die Familie des Vaters, der Mutter, des Ehemanns und der Mutter des Ehemanns). In ihrer Schönheit ähnelt sie einer Tochter der Himmlischen. Sie kann jede Tugend hervorbringen. Wahrlich, infolge ihrer Schönheit, wird sie von den Göttern, Menschen und Asuras verehrt. Nicht nur zweimal vierhundert Rosse mit einem schwarzen Ohr, sondern ihre ganzen Königreiche werden die Könige der Erde als Mitgift für sie geben. Nimm deshalb diese Tochter mit Namen Madhavi von mir an. Mein alleiniger Wunsch besteht darin, daß ich einen Enkelsohn durch sie haben möge.

So akzeptierte Galava die Tochter als Gabe, und verabschiedete sich zusammen mit Garuda und der Jungfrau unter den Worten: „Wir werden uns wiedersehen.“ Und der eierlegende Freund von Galava sprach zu ihm: “Schließlich hast du nun doch die Mittel erhalten, wodurch die Rosse erlangt werden können.“ So sprach Garuda und begab sich mit dem Einverständnis von Galava zu seiner Wohnstätte zurück. Und nachdem der Prinz der Vögel gegangen war, begann Galava in Gesellschaft der Jungfrau nachzudenken, zu welchem König er gehen sollte, der die passende Mitgift für sie zahlen würde. Gleich zuerst dachte er an den Besten der Könige, Haryasva aus dem Ikshvaku Stamm, der in Ayodhya herrschte, mit großer Macht begabt war, eine riesige Armee aus vier Arten von Kräften besaß, eine gut gefüllte Schatzkammer und Überfluß an Getreide hatte, der von seinen Untertanen geliebt wurde und der auch die Brahmanen höchst achtete. Mit dem Wunsch nach Nachkommenschaft lebte er in Ruhe und Frieden und übte ausgezeichnete Entsagung. Und der Brahmane Galava ging zu Haryasva und sprach zu ihm:

Diese Jungfrau, oh König der Könige, wird die Familie ihres Ehemannes vergrößern, indem sie Nachkommenschaft hervorbringen wird. Akzeptiere sie von mir, oh Haryasva, als deine Ehefrau, und gib mir eine Mitgift dafür. Ich werde dir erklären, welche Mitgift ich wünsche. Höre und entscheide dich!


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