Pushpak Mahabharata Buch 4Zurück WeiterNews

Kapitel 33 - Der Fortgang des Kampfes

Vaisampayana sprach:
Dann, oh Bharata, als die Welt im Staub und im Dunkel der Nacht versank, ruhten die Krieger auf beiden Seiten für eine Weile, ohne ihre Kampfordnung zu verlassen. Doch bald erhob sich der Mond, der die Dunkelheit zerstreute und die Nacht erhellte, und die Herzen der Kshatriya Krieger schlugen wieder höher. Und als das Äußere wieder sichtbar wurde, begann der Kampf erneut. Und er wütete solange weiter, bis die Kämpfer einander nicht mehr unterscheiden konnten. Da stürmte Susharman, der Herr der Trigartas, von seinem jüngeren Bruder und vielen Kampfwagen begleitet, noch einmal gegen den König der Matsyas. Und von ihren Wagen absteigend, rannten diese königlichen Brüder und Stiere unter den Kshatriyas mit der Keule in der Hand wütend zum Wagen des Feindes.

So griffen die feindlichen Heerscharen mit Keulen, Schwertern, Krummsäbeln, Streitäxten und Dreizacks kraftvoll an. Und König Susharman, der Herrscher der Trigartas, begann mit seiner gewaltigen Energie die ganze Armee der Matsyas schwer zu bedrängen und stürmte heftig gegen den mächtigen Virata. Seine zwei Brüder töteten die zwei Rosse Viratas und seinen Wagenlenker, wie auch jene Soldaten, die seine Rückseite beschützten. Und seines Wagens beraubt, nahmen sie ihn lebendig gefangen, und quälten ihn, wie ein lüsterner Mensch eine schutzlose Frau quält. Dann legte Susharman Virata auf seinen Wagen, und eilte mit ihm schnell vom Schlachtfeld.

Als der starke Virata, von seinem Wagen gestürzt und gefangen genommen wurde, begannen die Matsyas von den Trigartas verfolgt in alle Richtungen zu fliehen. Als Yudhishthira, der Sohn der Kunti, diese von panischem Schrecken Ergriffenen erblickte, sprach dieser Feindebezwinger zum starkarmigen Bhima:
Der König der Matsyas wurde von den Trigartas gefangen genommen. Oh Mächtiger, rette ihn, so daß er nicht unter die Macht des Feindes fällt. Wir haben zufrieden in der Stadt von Virata gelebt und jeder Wunsch von uns wurde erfüllt. Um diese Schuld zu begleichen, solltest du, oh Bhimasena, den König retten.

Darauf antwortete Bhimasena:
Oh König, auf deinen Befehl hin, werde ich ihn befreien. Erblicke unverzüglich meine Macht, die ich im Kampf mit dem Feind, allein auf die Kraft meiner Arme gestützt, zeigen werde. Bleibe du, oh König, zusammen mit unseren Brüdern abseits stehen und bezeuge meine heutige Heldentat. Diesen mächtigen Baum hier, mit dem riesigen keulenförmigen Stamm, werde ich ausreißen und damit den Feind erschüttern.

Vaisampayana fuhr fort:
Als der heroische König Yudhishthira sah, wie Bhima diesen Baum wie ein verrückter Elefant ins Auge faßte, da sprach er zu seinem Bruder:
Oh Bhima, begehe nicht solch eine überstürzte Handlung. Laß den Baum an seinem Platz stehen. Du solltest diese Leistung nicht auf übermenschliche Weise mit diesem Baum vollbringen. Wenn du das tust, werden die Leute dich, oh Bharata, erkennen und sprechen „Das ist Bhima!“. Nimm deshalb eine menschliche Waffe, wie Pfeil und Bogen, Speer, Schwert oder Streitaxt. Und befreie mit dieser menschlichen Waffe den König, oh Bhima, ohne jemandem die Chance zu geben, dich wirklich zu erkennen. Die mit großer Kraft versehenen Zwillinge werden deine Seiten an den Wagenrädern verteidigen. Kämpft gemeinsam, ihr Brüder und rettet den König der Matsyas!

Vaisampayana fuhr fort:
So angesprochen, nahm der mächtige Bhimasena, der mit großer Schnelligkeit begabt war, augenblicklich seinen ausgezeichneten Bogen und entließ damit eine heftige Wolke von Pfeilen, dicht wie ein Platzregen aus einer Gewitterwolke. Dann stürmte Bhima wütend zu Susharman, diesem Übeltäter, erblickte dort den König Virata, und rief zum Herrn der Trigartas „Halt! Halt!“. Susharman schaute zurück und erblickte Bhima hinter sich, wie Yama persönlich. Dieser rief „Halt! Bleib stehen! Erfahre unverzüglich meine Macht im Kampf.“ Und jener Stier unter den Kriegern griff zu seinem Bogen und wendete zusammen mit seinen Brüdern die Kampfwagen. Doch augenblicklich zerstörte Bhima diese Wagen, die sich ihm entgegenstellen wollten. In kürzester Zeit stürzte er Hunderttausende von Wagen, Elefanten, Pferde, Reiter und tapfere Bogenschützen, vor den erstaunten Augen von Virata. Und dann begann der ruhmreiche Bhima mit der Keule in der Hand die ganze feindliche Infanterie niederzuschlagen. Als der im Kampf unbezähmbare Susharman diesen schrecklichen Angriff erblickte, dachte er bei sich selbst: „Wird jetzt meine ganze Armee vernichtet? Ich sehe selbst meinen Bruder in der Mitte seiner mächtigen Heerschar untergehen.“

So kehrte sich Susharman zum Kampf, zog die Bogensehne bis zum Ohr und begann unaufhörlich, scharfschneidende Pfeile abzuschießen. Doch als die Krieger der Matsyas den erfolgreichen Angriff der Pandavas auf ihren Wagen erkannten, da begannen auch sie ihre Rosse wieder anzutreiben und in mächtigen Heerscharen zurückzukehren, um mit ausgezeichneten Waffen die Trigarta Soldaten hart zu bedrängen. Auch der Sohn von Virata begann in seiner äußersten Verärgerung erstaunliche Heldentaten zu vollbringen.

Und Yudhishthira, der Sohn der Kunti, tötete eintausend Feinde, und Bhima schickte siebentausend zur Wohnstätte von Yama. Nakula sandte siebenhundert mit seinen Pfeilen ins Jenseits, und der mächtige Sahadeva tötete ebenfalls auf Befehl von Yudhishthira dreihundert tapfere Krieger. Nachdem sie diese vielen Krieger geschlagen hatten, stürmte Yudhishthira, dieser unerschütterliche und mächtige Krieger, mit erhobenen Waffen gegen Susharman. Bei diesem heftigen Angriff entließ dieser Erste der Wagenkämpfer, König Yudhishthira, unzählige Pfeile. Doch auch Susharman durchbohrte in seiner großen Wut Yudhishthira mit neun Pfeilen und jedes seiner vier Rosse mit vier Pfeilen. Dann, oh König, erschlug Bhima, der Sohn von Kunti, in einem schnellen Angriff auf Susharman dessen Rosse. Und nachdem auch die Soldaten, die seinen Rücken beschützt hatten, geschlagen waren, warf er den Wagenlenker seines Gegners zu Boden.

Als der berühmte und tapfere Madiraksha den König der Trigartas ohne Wagenlenker und Rückenschutz sah, eilte er seinem König (Virata) zur Hilfe. Bei dieser Gelegenheit ergriff der starke Virata die Keule von Susharman, sprang von dessen Wagen herab und lief, verfolgt von ihm, davon. Und obwohl er bereits alt war, rannte er mit der Keule in der Hand wie ein kräftiger junger Held über das Schlachtfeld. Als Bhima sah, wie Susharman davonlief, rief er: „Halt ein, oh König! Diese Flucht vor dem Kampf mit mir ist nicht gut! Wie konntest du mit solchem Heldenmut nur hoffen, das Vieh gewaltsam fortzuführen? Warum verlassen dich deine Gefolgsleute mitten unter den Feinden?“

Und als der mächtigen Susharman, dieser Gebieter über unzählige Kampfwagen, die Worte „Halt! Halt“ von Bhima, dem Sohn der Pritha, hörte, drehte er sich schnell um und stürmte auf ihn zu. Da sprang Bhima von seinem Wagen herab, wie nur er es konnte, und ging mit großer Gelassenheit voran, um Susharman den Tod zu bringen. Und begierig danach, den heranstürmenden König der Trigartas zu ergreifen, eilte der mächtige Bhimasena ihm entgegen, wie ein Löwe einem Hirsch begegnet. Dann ergriff der starkarmige Bhima Susharman bei den Haaren, hob ihn zornig empor und schleuderte ihn zu Boden. Und als er schreiend in seiner Qual lag, trat ihn der mächtige Bhima gegen den Kopf, stellte sein Knie auf seine Brust und gab ihm weitere harte Schläge. Arg gequält von diesen Tritten wurde der König der Trigartas schließlich bewußtlos. Und als der gestürzte König der Trigartas so ergriffen wurde, floh die ganze Trigarta Armee panisch in alle Richtungen davon. So standen die mächtigen Söhne des Pandu, mit Bescheidenheit begabt und aufmerksam in ihren Gelübden, vor dem großen Monarchen, nachdem sie mit der Kraft ihrer Arme Susharman besiegt, die Rinder und den anderen Reichtum gerettet, und damit die Angst von Virata zerstreut hatten.

Und Bhimasena sprach:
Dieser gemeine Übeltäter hat es eigentlich nicht verdient, mit dem Leben davonzukommen. Aber was soll ich tun, der König ist so nachsichtig!

Dann hob er Susharman, der bewußtlos und staubbedeckt am Boden lag, am Hals auf, fesselte und legte ihn auf seinen Wagen. Damit fuhr Vrikodara, der Pritha Sohn, zu Yudhishthira in die Mitte des Kampffeldes und präsentierte ihm Susharman. Und als dieser Susharman, diesen Tiger unter den Männern, in dieser Notlage erblickte, da sprach König Yudhishthira freundlich zu Bhima, dem Juwel dieser Schlacht:
Laß diesen Übelsten unter den Menschen wieder frei.

Nach diesen Worten sprach Bhima zum mächtigen Susharman:
Wenn du, oh Schuft, zu leben wünschst, dann höre diese Worte von mir. Du sollst an jedem Hof und vor jeder Versammlung der Menschen sagen „Ich bin ihr Sklave.“. Nur unter dieser Bedingung werde ich dir dein Leben gewähren. Wahrlich, das ist das Recht über den Besiegten.

Daraufhin sprach sein älterer Bruder liebevoll zu Bhima:
Wenn du mich achtest, dann gib diese übelgesinnte Kreatur frei. Denn ein Sklave ist er, falls überhaupt, von König Virata geworden.

Und sich zu Susharman drehend, sprach er:
Du sollst leben. Gehe als ein freier Mensch und handle nie wieder auf diese Weise.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter