Pushpak Mahabharata Buch 3Zurück WeiterNews

Kapitel 118 – Besuch der Pilgerorte im Süden

Vaisampayana erzählte:
So führte die Pilgerreise des großen Monarchen an diverse Orte am Meeresstrand, wo die Pilger in heilige, schöne und von Brahmanen häufig besuchte Tirthas in der angemessenen Art und Weise eintauchten. Dann ging die Reise zum heiligsten aller Flüsse. Auch hier tauchte Yudhishthira mit seinen Brüdern in die Fluten, opferte seinen Vorvätern und den Göttern und verteile Gaben an die führenden Zweifachgeborenen. Dann reiste er zur Godavari, diesem Fluß, der direkt ins Meer fließt, und wurde von seinen Sünden befreit. Als er das Land Dravira erreichte, besuchte er den heiligen Ort mit dem Namen Agastyas, der außerordentlich geheiligt und rein war. Auch sah der mutige König die Nari Tirtha, wo er der Geschichte von Arjunas Heldentaten lauschte, die jenseits menschlicher Macht lagen. Auch priesen ihn die höchsten Priester, was den Sohn des Pandu aufs Äußerste entzückte. Angenehm verbachte Yudhishthira seine Zeit hier, wenn er mit Draupadi zum Bade schritt und sich lobenswert über Arjunas Heldenmut unterhielt. Er verschenkte tausend Kühe am Meeresufer, als er sich mit seinen Brüdern froh an Arjunas Gabe von Kühen erinnerte. So pilgerten sie von Ort zu Ort, alle heilig und am Ufer des Meeres, und erfüllten sich ihre Herzenswünsche, bis sie zur heiligsten aller Tirthas kamen, Surparaka. In einem weltberühmten Wald, in dem die Gottheiten und auch viele tugendhafte, irdische Herrscher in früheren Zeiten Askese geübt und Opfer ausgeführt hatten, sahen sie den Altar von Richikas Enkelsohn (Parasurama), welcher der Beste unter den Bogenschützen war. Der Altar war von Scharen von Asketen umgeben und jeglicher Verehrung durch Menschen würdig, die ein tugendhaftes Leben führen. Hier sahen die Pilger alle heiligen Schreine der Vasus, der Heere des Windes, der beiden himmlischen Ärzte, von Yama, Surya, dem Herrn der Reichtümer, von Indra, Vishnu, dem Herrn der Schöpfung, von Shiva, dem Mond, dem Schöpfer eines jeden Tages, vom Herrn der Gewässer, dem Heer der Sadhyas, von Brahma und den Ahnen, der Göttin des Lernens, dem Heer der Siddhas und vielen anderen unsterblichen Gottheiten. Hier fastete König Yudhishthira des öfteren und verschenkte große Mengen an Juwelen. Er tauchte seinen Körper in die heiligen Wasser und kehrte nach Surparaka zurück. Er ging eine Strecke des Weges, wie er auch schon gekommen war, und wandte sich dann gen Prabhasa, dessen Ruhm mächtige Brahmanen in der ganzen Welt verbreitet hatten. Hier wuschen sich die Reisenden und brachten den Ahnen und himmlischen Heerscharen ihre Opfer dar. Dann vertiefte sich Yudhishthira mit den großen, roten Augen in Askese. Für zwölf Tage lebte er nur von Luft und Wasser. Tag und Nacht führte er seine Waschungen durch und umgab sich mit glühenden Feuern von allen Seiten.

Krishna Vasudeva besucht die Pandavas

Von dieser äußerst strengen Askese des Königs erfuhren auch Krishna Vasudeva und Balarama, und die beiden Führer der Vrishni kamen mit ihren Truppen und Gefolge nach Prabhasa. Als sie die Söhne Pandus am Boden liegen sahen, die Körper mit Schmutz beschmiert, und wie traurig ihre Gattin Draupadi war, da konnten sie nicht anders und brachen in lautes Wehklagen aus. Doch König Yudhishthira, dessen Mut ihn niemals verzweifeln ließ, begrüßte Rama und Krishna herzlich, und auch Samba, Krishnas Sohn, den Enkelsohn von Sini und all die anderen Vrishnis und ehrte sie in angemessener Form. Da fingen sich die Besucher und grüßten die Pilger mit allen Ehren. Sie setzten sich um Yudhishthira nieder, wie sich die Himmlischen rings um Indra niederlassen. Friedvoll unterhielten sie sich über die Machenschaften ihrer Gegner, das Leben im Walde und die Reise Arjunas in die Heimstatt Indras, wo er alles über himmlische Waffen gelernt hatte. Yudhishthira erzählte mit heiterem Herzen, und die Vrishnis freuten sich sehr darüber, alle Neuigkeiten von ihm zu erfahren. Doch der Anblick der abgemagerten Pandavas ließ die majestätischen und großzügigen Vrishnis immer wieder qualvolle und plötzliche Tränen vergießen.


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