Pushpak Mahabharata Buch 14Zurück WeiterNews

Kapitel 89 – Das Opfer endet

Vaisampayana fuhr fort:
Erst wurden die geopferten Tiere gekocht, dann wurde gemäß der Schriften auch das Pferd geopfert. Es wurde in Stücke geschnitten, und Draupadi, welche über die drei Voraussetzungen, nämlich Mantras, Reichtum und Hingabe verfügte, wurde veranlaßt, sich neben das zerteilte Tier zu setzen. Die Priester entnahmen mit gelassenem Geist das Mark des Tieres und kochten es. Und König Yudhishthira roch mit seinen Brüdern am aufsteigenden Rauch, der jede Sünde reinigen konnte. Die Glieder des Pferdes wurden von sechzehn weisen Priestern dem Feuer übergeben, und das war der Abschluß des großen Pferdopfers von König Yudhishthira. Der ruhmreiche Vyasa pries mit seinen Schülern den Monarchen, der über die Energie von Indra selbst verfügte. Und Yudhishthira begann, die Brahmanen mit goldenen Münzen zu beschenken. Dem Vyasa übergab er die ganze Erde.

Und Vyasa nahm sie an, um gleich darauf zu sprechen:
Oh bester König, ich gebe dir die Erde wieder zurück, welche du mir eben überreicht hast. Gib mir dafür den Gegenwert, denn Brahmanen benötigen Reichtum zum Leben.

Und Yudhishthira sprach inmitten seiner Brüder und der eingeladenen Könige:
Das Dakshina in einem Pferdeopfer ist die Erde. Darum übergab ich den Priestern die von Arjuna eroberte Erde. Ihr besten Brahmanen, behaltet sie, teilt sie unter euch auf, und ich gehe in die Wälder. Ja, teilt die Erde in vier Teile, wie es im Chaturhotra Opfer gemacht wird. Ich wünsche nichts in Besitz zu nehmen, was den Brahmanen angehört. Dies war immer meine und die Absicht meiner Brüder, ihr weisen Brahmanen.

Seine Brüder und auch Draupadi stimmten den Worten des Königs zu:
Ja, genauso ist es.

Das war eine große Sensation. Eine Stimme im Himmel rief verzückt: „Bravo! Bravo!“ Unter den Brahmanen erhob sich Gemurmel. Und hocherfreut sprach der inselgeborene Vyasa noch einmal zum König:
Du hast mir die Erde übergeben. Und ich gebe sie dir wieder zurück. Gib den Brahmanen Gold, und möge die Erde dein sein.

Und Krishna bemerkte dazu:
Es ziemt sich für dich, Monarch, den Worten des ruhmreichen Vyasa zu folgen.

Da beruhigte sich das Herz Yudhishthiras, und mit Freude beschenkte er die Brahmanen mit Millionen von Goldmünzen. Dabei verdreifachte er das Dakshina, was für ein Pferdeopfer vorgesehen ist. Kein König wird jemals das vollbringen, was Yudhishthira nach dem Vorbild von König Marutta vollbrachte. Vyasa nahm das Gold an und verteilte es unter den Opferpriestern, nachdem er es in vier Teile geteilt hatte. Und freudig teilten die Opferpriester den riesigen Berg an Gold unter den Brahmanen auf, wie sie es sich wünschten. Mit Erlaubnis Yudhishthiras bekamen die Brahmanen auch die goldenen Schmuckelemente vom Opferplatz, nebst den schönen Bögen, Opferpfählen, Gefäßen und Kesseln. Jeder Brahmane nahm sich, so viel er wollte, und was übrigblieb, nahmen die Kshatriyas, Vaisyas, Shudras und Mlechas. Glücklich kehrte ein jeder nach Hause zurück, denn er war vom klugen Yudhishthira reichlich beschenkt worden.

Der heilige und ruhmreiche Vyasa übergab in allen Ehren und mit großer Zuneigung seinen immensen Anteil an Kunti, die mit frohem Herzen die Gabe von ihrem Schwiegervater annahm und verdienstvollen Taten widmete. König Yudhishthira, der am Ende des Opfers gebadet hatte, war nun von allen Sünden gereinigt und strahlte von allen zutiefst geehrt inmitten seiner Brüder wie der Herr der Himmlischen unter den Bewohnern des Himmels. Alle Söhne des Pandu strahlten unter den Königen so schön hervor, wie die Planeten unter den Sternen. Sie beschenkten die versammelten Könige mit Edelsteinen und Perlen, Elefanten und Pferden, Ornamenten und Gold, Dienerinnen und Kleidern. Und während Yudhishthira den ungezählten Reichtum unter den eingeladenen Monarchen verteilte, erschien er so hell wie Kuvera, der Herr der Schätze. Zuerst wurde der heldenhafte König Vabhruvahana herbeigerufen, reich beschenkt und mit vielen Segen auf die Heimreise entlassen. Um seine Schwester Dushala abzusichern und ihr Gutes zu tun, setzte Yudhishthira ihren kleinen Enkelsohn in dessen Familie als Thronfolger ein. Dann beschenkte er mit kontrollierten Sinnen alle Gäste gemäß ihres Ranges, ehrte sie und entließ sie wieder zur sicheren Rückkehr in ihre Reiche. Als nächstes wurden von ihm der hochbeseelte Krishna und mächtige Balarama geehrt sowie die tausend Vrishni Helden mit Pradyumna an ihrer Spitze. Gemeinsam mit seinen Brüdern verabschiedete er sie nach Dwaraka.

Und das war das Ende des große Pferdopfers von König Yudhishthira, in dem ganze Berge von Essen, Juwelen, und Reichtümer nebst ganzen Seen von Wein und geklärter Butter an die Gäste verteilt worden waren. Alles war außerordentlich gewesen: die Getränke in den sechs Geschmacksrichtungen, die süßen Gerichte und die vielen, geopferten und dann verspeisten Tiere. So viele vom Wein beschwingte Männer hatten den Platz gefüllt und zahllose, fröhliche junge Damen. Der Boden selbst hatte das Echo der vielen Trommeln und Muschelhörner widergegeben, und damit das Opfer außergewöhnlich gemacht. Tag und Nacht hatte man nur gehört: „Gib schöne Dinge! Reicht köstliches Essen!“ Es war wie ein großes Festival gewesen, voller jubelnder und zufriedener Menschen. Bis heute sprechen die Menschen in allen Ländern davon. Und nachdem dieser Beste aller Männern seinen Reichtum über alle Menschen hatte regnen lassen, betrat er gereinigt und zufrieden seine Hauptstadt.


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