Pushpak Mahabharata Buch 13Zurück WeiterNews

Kapitel 163 - Über das Karma

Yudhishthira sprach:
Man sieht oft, wie unglückliche Menschen auch mit aller Kraft keinen Wohlstand erwerben können, und wie den glücklichen Menschen jeder Wohlstand zufällt, auch ohne besondere Anstrengung oder Intelligenz. Wenn die Zeit für einen Erwerb nicht gekommen ist, kann man nichts erzwingen. Wenn jedoch die Zeit reif ist, dann gewinnt man großen Reichtum auch ohne übermäßige Anstrengung. Überall sieht man zahllose Menschen gewinnen und verlieren. Wenn Reichtum allein aus persönlicher Anstrengung entstehen würde, dann könnte ihn jeder sofort mit Anstrengung erwerben. Wahrlich, dann bräuchte man keine Lehrer, die Schüler ausbilden, damit sie ihren Lebensunterhalt verdienen können. Was einem Menschen nicht gegeben wird, das kann er nicht erzwingen, oh Führer der Bharatas. Und so sieht man, wie Menschen auch mit größter Anstrengung an ihren Zielen scheitern. Manche sieht man mit hunderten Mitteln nach Reichtum suchen, andere werden von selbst damit beglückt. Manche versuchen es sogar durch schlechte Taten und scheitern daran. Andere erfreuen sich am Reichtum ohne alle schlechten Taten. Manche erfüllen die Aufgaben, die ihnen durch die heiligen Schriften geboten werden, und bleiben arm. Manche, die ohne jegliches Wissen über Moral und Politik sind, sieht man über den Studierten stehen und werden sogar Minister eines Königs. Manche gelehrte Menschen sieht man in Armut leben und manche ungelehrte im Reichtum. Und manchmal sieht man beide in völliger Armut. Wenn man durch Gelehrtheit das Glück des Reichtums erwerben könnte, dann würde man keinen gelehrten Menschen in seinem Lebenserwerb von Ungelehrten abhängig sehen. Wahrlich, wenn man durch Ansammlung von Wissen alle wünschenswerten Dinge erreichen könnte, wie ein Durstiger seinen Durst mit Wasser stillt, dann würde niemand in dieser Welt Faulheit beim Erwerb von Wissen zeigen. Selbst der Tod tritt nicht ein, wenn die Zeit dafür nicht reif ist, auch wenn man von hunderten Pfeilen durchbohrt wurde. Wenn jedoch die Stunde gekommen ist, verliert man sein Leben, auch wenn man nur von einem Grashalm getroffen wird.

Bhishma sprach:
Wenn man auch mit größter Anstrengung keinen Reichtum gewinnt, dann sollte man strenge Entsagung üben. Wo keine Samen gesät wurden, kann kein Getreide wachsen. Es geschieht durch Wohltätigkeit, daß man den Samen für zukünftigen Wohlstand legt. So erreicht man auch Intelligenz und Weisheit durch Verehrung und Dienen der Altehrwürdigen, und ein langes Leben durch das Gelübde der Gewaltlosigkeit. Das sagen die Weisen und deshalb sollte man stets selbstlose Wohltätigkeit üben und die eigene Begierde überwinden. Man sollte die Rechtschaffenen verehren, freundlich sprechen und stets zum Wohle aller Wesen handeln. Auf diesem Weg reinigt man sich von allen Sünden. Wahrlich, das Wichtigste ist die Gewaltlosigkeit. Wenn bezüglich Glück und Leid sogar die Insekten und Ameisen von ihren Taten abhängig sind, dann solltest auch du, oh Yudhishthira, die innere Reinheit und Stille suchen!


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