Pushpak Mahabharata Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 62 - Arjunas Wagen verbrennt zu Asche

Sanjaya sprach:
Alle diese Könige mit den Armen wie Keulen begaben sich daraufhin voller Freude zu ihren Zelten und bliesen auf dem Weg ihre Muschelhörner. Die Pandavas, oh Monarch, fuhren dagegen mit Krishna zu unserem Lager, gefolgt von den große Bogenschützen Yuyutsu und Satyaki, während Dhrishtadyumna, Sikhandin und die fünf Söhne der Draupadi ihre eigenen Zelte aufsuchten. In unserem Lager fanden die Pandavas das Zelt von Duryodhana, das ohne seinen Herrn aller Herrlichkeit beraubt war und wie eine Arena der Unterhaltung erschien, nachdem sie von allen Zuschauern verlassen wurde. Wahrlich dieser Pavillon erschien wie eine Stadt ohne Festlichkeiten oder ein See ohne Elefanten, obwohl es von Frauen, Eunuchen und altehrwürdigen Beratern hier nur so wimmelte. Gekleidet in gelbe Roben pflegten sie früher ehrfürchtig mit gefalteten Händen Duryodhana und seinen Helden zu dienen, oh König. Am Pavillon des Kuru Königs stiegen die Pandavas, diese Ersten der Wagenkrieger, von ihren Fahrzeugen ab. Doch in diesem Moment, oh Stier der Bharatas, sprach Kesava, der stets das Wohl seiner Freunde sucht, zu Arjuna, dem Träger des Gandiva:
Ergreife deinen Gandiva und auch die zwei unerschöpflichen Köcher! Dann steige vor mir von diesem Wagen, oh Bester der Bharatas, denn das wird zu deinem Nutzen sein, oh Sündloser!

Arjuna, der tapfere Sohn des Pandu, handelte entsprechend. Danach legte der weise Krishna die Zügel der Rosse nieder und verließ Arjunas Wagen. Nachdem der hochbeseelte Herr aller Wesen von diesem Fahrzeug abgestiegen war, verschwand sogleich das himmlische Affenwesen von der Spitze der Standarte Arjunas. Und der Wagen, der zuvor von Drona und Karna und deren himmlischen Waffen getroffen und verbrannt worden war, flammte nun augenblicklich auf und zerfiel zu Asche, oh König, ohne daß irgendein Feuer von außen kam. Wahrlich, der ganze Wagen von Arjuna mit seinen beiden schnellen Rossen, dem Joch und der Zugstange verbrannte zu Asche. Als die Pandu Söhne dieses Fahrzeug zu Asche zerfallen sahen, oh Herr, waren sie höchst erstaunt. Da verneigte sich Arjuna, verehrte Krishna und fragte mit gefalteten Händen und demütiger Stimme:
Oh Govinda, oh Göttlicher, warum ist dieses Fahrzeug im Feuer aufgegangen? Was war das für ein höchst wunderbares Ereignis, das vor unseren Augen geschehen ist? Oh Starkarmiger, wenn du denkst, daß es für mich gut ist, den Grund zu erfahren, dann erzähle mir alles.

Und Vasudeva sprach:
Dieser Wagen, oh Arjuna, wurde während der Schlacht von verschiedensten Waffen verbrannt. Allein, weil ich während des Kampfes auf diesem Fahrzeug saß, oh Feindevernichter, ist er nicht in Flammen aufgegangen. Von der Energie der himmlischen Brahmastra Waffe verbrannt, zerfiel er jetzt zu Asche, weil ich ihn verlassen habe, nachdem deine Ziele erreicht wurden!

Arjunas Wagen verbrennt

Dann umarmte der göttliche Kesava, dieser große Feindevernichter, anerkennend König Yudhishthira und sprach zu ihm:
Es ist gut, daß du den Sieg gewonnen hast, oh Sohn der Kunti. Es ist gut, daß deine Feinde besiegt worden sind. Und es ist gut, daß Arjuna, Bhima, du selbst, oh König, und die zwei Söhne der Madri mit dem Leben aus diesem Kampf entkamen, der für Helden so zerstörend war, nachdem ihr alle eure Feinde besiegt habt. So vollbringe nun unverzüglich das, oh Bharata, was jetzt von dir getan werden sollte! Nachdem ich damals Upaplavya erreicht hatte, kamst du mit Arjuna zu mir, brachtest mir Honig und die üblichen Geschenke dar und sprachst: „Dieser Arjuna, oh Krishna, ist dein Bruder und Freund! Mögest du ihn deshalb in allen Gefahren beschützen!“ Und auf deine Bitte antwortete ich „So sei es!“. So wurde Arjuna von mir beschützt, und auch der Sieg ist jetzt dein, oh König. Nur deshalb ist dieser Held voll wahrer Kraft mit seinen Brüdern aus diesem schrecklichen Kampf lebendig entkommen, der so zerstörend für Helden war!

So angesprochen von Krishna, sprach der gerechte König Yudhishthira mit gesträubten Härchen:
Wer sonst außer dir, oh Feindevernichter, könnte der himmlischen Brahmastra Waffe widerstehen, die von Drona und Karna geschleudert wurde und der nicht einmal der Donner schwingende Indra widerstehen kann! Es geschah durch deine Gnade, daß die Samsaptakas besiegt wurden. Es geschah durch deine Gnade, daß Arjuna auch im wildesten Kampf nicht umkehren mußte. Es geschah auch durch deine Gnade, oh Starkarmiger, daß ich mit meinen Verbündeten diese vielfältigen Taten vollbringen konnte, um das verheißungsvolle Ziel mit menschlicher Kraft und Energie zu erreichen. In Upaplavya sprach der große Rishi Krishna-Dwaipayana (Vyasa) zu mir, daß Krishna dort ist, wo die Gerechtigkeit lebt, und wo Krishna ist, dort ist der Sieg!

Sanjaya fuhr fort:
Nach diesem Gespräch betraten die Helden dein Lager und übernahmen die Schatztruhe mit vielen Juwelen und anderen Reichtümern. Dazu zählten auch Silber, Gold, Edelsteine, Perlen, viele kostbare Ornamente, Decken, Felle, unzählige Dienerinnen und Diener und viele andere Dinge, die für die Herrschaft notwendig waren. Nachdem sie diesen unerschöpflichen Reichtum, der einst dir gehörte, oh Stier der Bharatas, erhalten hatten, jubelten diese Hochbeseelten, die ihren Feind besiegt hatten. Dann spannten sie ihre Tiere aus und verweilten mit Satyaki dort einige Zeit, um sich auszuruhen. Dann sprach der ruhmreiche Vasudeva: „Wir sollten aus Dankbarkeit für unseren Sieg diese Nacht außerhalb des Lagers verbringen!“ Die Pandavas und Satyaki antworteten „So sei es!“ und von Vasudeva begleitet, verließen sie das Lager, um das zu tun, was als glücksverheißend betrachtet wurde. So begaben sich die Pandavas zu den Ufern des heiligen Stroms der Oghavati, oh König, und nahmen dort ohne jegliche Feinde ihr Quartier für diese Nacht. Zuvor baten sie Kesava aus dem Stamme der Yadus nach Hastinapura zu fahren. So rief der heldenhafte Vasudeva seinen Wagenlenker Daruka, und beide fuhren schnell hierher, wo du, oh Dhritarashtra, königlicher Sohn von Ambika, residierst. Als Krishna auf seinem Wagen aufbrach, an dem die Rosse Saivya und Sugriva angespannt waren, sprachen die Pandavas zu ihm: „Tröste die hilflose Gandhari, die alle ihre Söhne verloren hat!“ Mit diesen Worten der Pandavas begab sich dieser Führer der Satwatas nach Hastinapura und suchte dort Gandhari auf, deren Söhne im Krieg gefallen waren.


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