Pushpak Mahabharata Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 54 - Das Ende der Pilgerreise von Balarama

Vaisampayana sprach:
Nachdem er Kurukshetra besucht und dort Reichtum verschenkt hatte, oh Janamejaya, ging der Nachkomme des Satwata Stammes weiter zu einer großen und äußerst schönen Einsiedelei. Diese war von Madhuka und Mango Bäumen überwachsen und voller Plakshas, Nyagrodhas und anderer vorzüglicher Bäume. Angesichts dieser schönen Einsiedelei, die überall Heiligkeit ausstrahlte, fragte Baladeva die Rishis, wer hier gewohnt hatte. Und die Hochbeseelten antworteten:
So höre, oh Rama, die Geschichte dieser Einsiedelei! Hier übte der Gott Vishnu vor langer Zeit die strengste Entsagung und führte ordnungsgemäß alle ewigen Opfer durch. Hier wurde auch eine brahmanische Jungfrau, die von Jugend an das Brahmacharya Gelübde beachtete, mit asketischem Erfolg gekrönt und stieg schließlich im Besitz aller großen Yogamächte zum Himmel auf. Denn der hochbeseelte Sandilya, oh König, hatte eine schöne Tochter, die rein, gelübdetreu, selbstgezügelt und keusch war. Sie übte hier die strengste Entsagung, die von Frauen sonst kaum vollbracht werden kann, und so erhob sich die selige Dame schließlich gen Himmel, von den Göttern und Brahmanen verehrt.

Nachdem Balarama diese Worte der Rishis gehört hatte, betrat er diese Einsiedelei. Und nach allen Riten und Zeremonien nahm Baladeva mit dem unvergänglichen Ruhm in der Abenddämmerung seinen Abschied, wandte sich gen Himavat und begann den Berg zu besteigen. Der Träger der Standarte mit dem Palmyra Symbol war noch nicht weit gekommen, da sah er eine heilige und schöne Tirtha und war bei ihrem Anblick ganz verwundert. Und nachdem er die Herrlichkeit der Sarasvati und diese Tirtha namens Plakshaprasravana bewundert hatte, erreichte er als nächstes eine andere ausgezeichnete Tirtha namens Karavapana. Auch dort übergab der kraftvolle Held mit dem Pflug viele Geschenke und badete im kühlen, klaren, heiligen und sündereinigenden Wasser. Nachdem er dort einige Zeit mit den Asketen und Brahmanen verbracht hatte, besuchte Balarama die heilige Einsiedelei des Mitra-Varunas. Von Karavapana ging er dann weiter zu jenem Ort an der Yamuna, wo einst Indra, Agni und Aryaman großes Glück erreichten. Dort badete dieser Stier der Yadus mit der rechtschaffenen Seele und erreichte ebenfalls großes Glück. Danach setzte sich der Held mit den Rishis und Siddhas dort nieder, um ihren ausgezeichneten Gesprächen zuzuhören. Und als Balarama inmitten dieser Versammlung saß, erschien der verehrenswerte Rishi Narada. Mit verfilzten Locken und in goldene Strahlen gehüllt, trug er einen goldenen Stab und einen Wasserkrug aus dem gleichen Metall in seinen Händen, oh König. Und vollendet in Gesang und Tanz, sowie verehrt von den Göttern und Brahmanen, hatte er eine schöne, wohlklingende Vina bei sich, die aus einem Schildkötenpanzer gefertigt war und jeden Geist mit ihrem angenehmen Klang erheitern konnte. Als Anstifter zu Disputen und stets über Dispute erfreut, kam der himmlische Rishi zu diesem Ort, wo der schöne Balarama verweilte. Schnell erhob sich Balarama, und nachdem er den himmlischen Rishi standesgemäß verehrt hatte, fragte er ihn nach allem, was mit den Kurus geschehen war. Und wohlerfahren in allen Aufgaben und Bräuchen, oh König, berichtete Narada ihm alles über den schrecklichen Untergang der Kurus. Daraufhin fragte der Sohn von Rohini mit trauriger Stimme den Rishi:
Was geschieht auf diesem Feld? Wie geht es den Königen, die dort versammelt sind? Ich habe zwar vieles schon gehört, oh Askesereicher, aber mein Wunsch ist groß, alles ausführlich zu vernehmen!

Und Narada sprach:
Bhishma, Drona und Jayadratha, der Herr der Sindhus, sind bereits gefallen, wie auch Karna, der Sohn von Vikartana, mit seinen Söhnen, diesen großen Wagenkriegern, sowie Bhurisravas und Shalya, der tapfere Führer der Madras, oh Sohn der Rohini. Diese und viele andere mächtige Helden, die sich dort versammelt hatten und bereit waren, ihr Leben für den Sieg von Duryodhana zu opfern - all diese Könige und Prinzen, die nie vorm Kampf flohen, sind gefallen. So höre mich jetzt, oh Madhava, wie ich auch jene nenne, die noch am Leben sind! In der Armee vom Sohn des Dhritarashtra sind nur noch drei Feindevernichter lebendig. Es sind Kripa, Kritavarman und der tapfere Sohn von Drona. Doch auch sie sind aus Furcht geflohen, oh Balarama. Und nach dem Fall von Shalya und der Flucht von Kripa und den anderen, versteckte sich Duryodhana voller Kummer in den Tiefen des Dwaipayana Sees. Doch während er auf dem Grund des Sees lag, dessen Wasser er verwandelt hatte, näherten sich die Pandavas mit Krishna und durchbohrten ihn mit herausfordernden Worten. Und zutiefst getroffen von diesen Wortpfeilen, oh Balarama, erhob sich der mächtige und heroische Duryodhana mit seiner schweren Keule bewaffnet aus dem See. Er kam hervor, um mit Bhima zu kämpfen. Ihr schrecklicher Kampf wird noch heute stattfinden, oh Balarama. Wenn du neugierig bist, dann beeile dich und verweile hier nicht länger, oh Madhava! Geh, wenn du willst, und werde Zeuge dieses schrecklichen Kampfes zwischen deinen beiden Schülern!

Vaisampayana fuhr fort:
Diese Worte von Narada hörend, nahm Balarama respektvoll seinen Abschied von diesen Ersten der Brahmanen und verließ all jene, die ihn (auf seiner Pilgerreise) begleitet hatten. So sprach er zu seinen Begleitern „Kehrt nach Dwaraka zurück!“, und war bereit, von diesem König der Berge mit dieser schönen Einsiedelei namens Plakshaprasravana herabzusteigen. Und nachdem Balarama die Gespräche der Weisen über die großen Verdienste der Tirthas gehört hatte, sang der unvergänglich Ruhmreiche folgende Verse inmitten der Brahmanen:

„Wo sonst gibt es solche heilige Freude wie in den Tirthas der Sarasvati? Was sonst ist so verdienstvoll, wie ein Leben an der Sarasvati? Die Menschen kommen zur Sarasvati und erheben sich zum Himmel. Alle sollten die Sarasvati stets in ihrer Erinnerung bewahren! Die Sarasvati ist die Heiligste von allen Flüssen. Die Sarasvati schenkt den Menschen stets das größte Glück. Alle Menschen, die sich in der Sarasvati gereinigt haben, werden ihre Sünden weder in dieser noch der kommenden Welt erleiden müssen!“

Dann richtete der Feindevernichter wiederholt seine Augen voller Freude auf die Sarasvati (die auch die Göttin des Lernens ist) und bestieg einen ausgezeichneten Wagen, vor dem schöne und starke Rosse angespannt waren. Auf diesem Wagen reiste Balarama mit größter Geschwindigkeit und bestrebt, den Kampf seiner beiden Schüler anzuschauen, erschien dieser Stier der Yadus noch rechtzeitig auf dem Schlachtfeld.


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