Pushpak Mahabharata Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 52 - Die Geschichte von der jungfräulichen Tochter Kuni-Gargas

Janamejaya fragte:
Warum, oh Zweifachgeborener, gab sich die Jungfrau damals der asketischen Entsagung hin? Aus welchem Grund übte sie strenge Buße, und was war ihr Gelübde? Unvergleichlich und voller Mysterien waren die Worte, die ich bereits von dir gehört habe. So berichte mir auch alle Einzelheiten bezüglich dieser askeseübenden Jungfrau!

Vaisampayana sprach:
Es gab einst einen Rishi mit reichlicher Energie und großem Ruhm namens Kuni-Garga. Dieser Erste der Asketen, der strengste Entsagung geübt hatte, oh König, erschuf eine Tochter mit schönen Augen allein durch die Kraft seines Geistes. Als er sie erblickte, wurde der berühmte Asket Kuni-Garga von Freude erfüllt. Und bald gab er seinen Körper auf, oh König, und stieg gen Himmel. Daraufhin begann diese makellose und liebenswürdige Jungfrau mit den schönen Lotusaugen strenge und beständige Entsagung zu üben. Sie verehrte die Ahnen und Götter durch Fasten und Keuschheit. Während dieser strengen Entsagung vergingen viele Jahre. Obwohl ihr Vater bereit gewesen war, sie einem Ehemann zu übergeben, wünschte sie doch die Ehe nicht, weil sie keinen Mann sah, der ihr wahrlich würdig war. Sie zehrte weiter ihren Körper durch strenge Entsagung ab und widmete sich in diesem einsamen Wald der Verehrung der Ahnen und Götter. Und obwohl sie solche Mühe ertrug, oh Monarch, und ganz abgezehrt war durch das Alter und die Entsagung, war sie doch im Inneren voller Heiterkeit. Als sie schließlich sehr alt war und ohne Hilfe kaum noch einen Schritt gehen konnte, entschloß sie sich zur Abreise in die andere Welt. Doch als Narada sah, wie sie ihren Körper ablegen wollte, da sprach er zu ihr:
Oh Sündlose, du hast noch keine Bereiche der Glückseligkeit gewonnen, weil du durch den Ritus der Ehe noch nicht gereinigt wurdest! Oh Gelübdetreue, das haben wir im Himmel von dir erfahren. Groß war deine asketische Entsagung, aber du hast noch keinen Anspruch auf die Bereiche der Glückseligkeit!

Diese Worte von Narada hörend, ging die alte Dame zu einer Schar von Rishis und sprach: „Ich werde dem die Hälfte meiner asketischen Kraft geben, der meine Hand zur Ehe akzeptiert!“ Nachdem sie so gesprochen hatte, meldete sich der Rishi Sringavat, ein Sohn von Galava, und akzeptierte ihre Hand mit folgendem Vertrag: „Oh schöne Dame, unter der Bedingung, daß du nur eine Nacht mit mir zusammen lebst, werde ich deine Hand annehmen!“ Sie war einverstanden damit und gab ihm die Hand zur Ehe. Wahrlich, so heiratete der Sohn von Galava diese alte Dame gemäß den gebotenen Riten und ließ das Trankopfer ordnungsgemäß ins Opferfeuer fließen. Und in dieser Nacht wurde sie noch einmal eine junge Frau mit schönstem Teint und himmlischer Kleidung sowie mit himmlischen Ornamenten, Girlanden, Salben und Düften geschmückt. Angesichts ihrer auflodernden Schönheit wurde der Sohn von Galava sehr glücklich und verbrachte diese Nacht in ihrer Gesellschaft. Am Morgen sprach sie zu ihm: „Der Vertrag, den ich mit dir, oh Brahmane, geschlossen hatte, ist nun erfüllt. Oh Erster der Asketen, sei gesegnet, ich werde jetzt gehen!“ Und nachdem er zugestimmt hatte, sprach sie noch einmal: „Jeder, der mit vertiefter Meditation eine Nacht in dieser Tirtha verbringen wird, nachdem er die Bewohner des Himmels mit Opfergaben von Wasser befriedigt hat, soll dieses hohe Verdienst erreichen, das aus dem Brahmacharya Gelübde (der Keuschheit) für achtundfünfzig Jahre entstanden ist!“ So sprach die reine Dame und stieg zum Himmel auf. Der Rishi, ihr Ehemann, wurde daraufhin traurig als er an ihre unvergleichliche Schönheit dachte. Doch aufgrund des Vertrages mit ihr empfing er mit großen Schwierigkeiten die Hälfte ihrer asketischen Kraft. Und bald legte auch er seinen Körper ab und folgte ihr, von Sorge bewegt und ihrer Schönheit angezogen, oh Führer der Bharatas.

Das war die berühmte Geschichte der altgewordenen Jungfrau über ihr Brahmacharya Gelübde und den verdienstvollen Aufstieg zum Himmel. Während Balarama in dieser Tirtha große Geschenke an die Brahmanen gab, hörte er vom Tode Shalyas. Daraufhin wurde er vom Kummer erfüllt, oh Feindevernichter, als er erfuhr, daß sogar Shalya durch die Pandavas im Kampf geschlagen wurde. Und als er an die Grenzen von Samantapanchaka kam, befragte der Nachkomme von Madhu dort die Rishis über den Kampf auf Kurukshetra. Und befragt von diesem Löwen der Yadus über den großen Kampf, erzählten diese Hochbeseelten ihm alles, was geschehen war.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter