Pushpak Mahabharata Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 47 - Die Tirthas Agni, Brahmayoni und Kauvera

Janamejaya sprach:
Diese ausführliche Geschichte der Weihe von Skanda mit den rechten Riten, oh Zweifachgeborener, die ich von dir gehört habe, ist höchst wunderbar. Oh Askesereicher, ich fühle mich gereinigt durch deine segensreichen Worte, meine Härchen sträuben sich und mein Geist ist heiter geworden. Große Freude fühlte ich beim Hören dieser Geschichte über die Berufung Kumaras und den Untergang der Dämonen. Doch ich habe zu diesem Thema noch eine weitere Frage. Wie wurde der Herr der Gewässer einst von den Himmlischen in dieser Tirtha gekrönt? Oh Bester der Menschen, erzähle mir das, denn du bist voller Weisheit und im Erzählen wohlgeübt.

Und Vaisampayana sprach:
Höre diese wunderbare Geschichte, oh König, was wahrlich in einem längst vergangenem Kalpa (Weltzeitalter) geschah. Vor langer Zeit, oh König, im goldenen Krita Yuga, näherten sich alle Himmlischen standesgemäß dem Varuna und sprachen zu ihm:
Wie Indra, der Herr der Himmlischen, uns stets vor jeder Angst beschützt, so sollst du der Herr aller Flüsse sein! Mögest du für immer im großen Ozean wohnen, oh Gott, wo die Makaras (Meeresungeheuer) zu Hause sind. Dabei soll der Ozean, dieser Zufluchtsort aller Flüsse, unter deiner Herrschaft sein! Du sollst dort auf- und abschwellen wie der Mond.

So angesprochen antwortete Varuna „So sei es!“. Daraufhin versammelten sich alle Himmlischen und krönten Varuna, der im Ozean wohnt, wo alle Flüsse ihre Zuflucht haben, entsprechend den Riten der heiligen Schriften. Und nachdem sie Varuna zum Herrscher aller Wasserwesen gekrönt und ihn standesgemäß verehrt hatten, kehrten die Himmlischen zu ihren jeweiligen Wohnstätten zurück. Durch die Himmlischen geweiht, begann der berühmte Varuna, die Meere, Seen, Flüsse und anderen Gewässer ordnungsgemäß zu beschützen, wie Indra die Götter.

Balarama, dieser weisheitsvolle Vernichter von Pralamba, badete in dieser Tirtha und verteilte verschiedenste Geschenke. Danach ging er zur Agni-Tirtha weiter, jenem Ort, wo der Verzehrer von geklärter Butter in seiner äußerlichen Erscheinung verschwand und sich im Innersten des Sami Holzes versteckte. Als dadurch das Licht in allen Welten erlosch, oh Sündloser, begaben sich die Götter zum Großen Vater und sprachen:
Der verehrenswerte Agni ist verschwunden. Wir wissen nicht warum und wohin. Oh mächtiger Herr, bewahre all die vielfältigen Geschöpfe und erschaffe Feuer und Licht!

Da fragte Janamejaya:
Aus welchem Grund verschwand Agni, der Schöpfer aller Welten? Und wie wurde er von den Göttern wiederentdeckt? Bitte erzähle mir alles ausführlich!

Und Vaisampayana sprach:
Der energievolle Agni wurde durch einen Fluch von Bhrigu höchst verwirrt. So versteckte sich dieser verehrenswerte Gott vor dem Anblick aller im Inneren des Sami Holzes. Und als Agni verschwunden war, suchten alle Götter mit Indra an ihrer Spitze höchst besorgt nach dem fehlenden Gott. Als sie sich der Agni-Tirtha näherten, sahen sie diesen Gott im Inneren des Sami Holzes liegen. Und nachdem die Götter zusammen mit Indra unter der Führung von Vrihaspati diesen Gott wiedergefunden hatten, waren sie sehr glücklich darüber, oh Tiger unter den Königen. Sie kehrten zufrieden zu den Orten zurück, woher sie gekommen waren. Und Agni wurde durch den Fluch von Bhrigu zu einem Verzehrer von allem, wie es dieser Brahma-Sprechende bestimmt hatte (siehe MHB 1.7).

Nachdem der intelligente Balarama auch hier gebadet hatte, ging er weiter nach Brahmayoni, wo der verehrenswerte Große Vater aller Welten seine Funktion als Schöpfer begonnen hatte. Vor langer Zeit badete Brahman zusammen mit allen Göttern in dieser Tirtha gemäß den rechten Riten für die Himmlischen. Auch Balarama badete hier, gab verschiedenste Geschenke und ging dann zur Tirtha namens Kauvera, wo der mächtige Kuvera nach strenger Entsagung die Herrschaft über alle Schätze gewonnen hatte, oh König. Während er hier (in beständiger Entsagung) verweilte, kamen alle Arten des Reichtums und alle wertvollen Edelsteine ganz von selbst zu ihm. Und nachdem Baladeva diese Tirtha erreicht und im heiligen Wasser ordnungsgemäß gebadet hatte, gab er viel Reichtum an die Brahmanen und betrachtete an diesem Ort die ausgezeichneten Wälder von Kuvera, wo vor langer Zeit der hochbeseelte Kuvera, der Führer des Yakshas, nach strengster Entsagung viele Segen erhalten hatte. Darunter waren die Herrschaft über alle Schätze, die Freundschaft mit dem unermeßlich energievollen Rudra, der Status eines Gottes, die Regentschaft über eine spezielle Himmelsrichtung (Norden) und ein Sohn namens Nalakuvara. All dies erreichte der Führer der Yakshas hier in kürzester Zeit, oh Starkarmiger. Die Maruts kamen hierher und krönten ihn ordnungsgemäß (in seinem Herrschaftsbereich). Er erhielt auch als Fahrzeug einen wohlausgestatteten und himmlischen Wagen (namens „Pushpak“), der schnell wie der Gedanke war, sowie die ganze Fülle der Göttlichkeit. Auch in dieser Tirtha badete Balarama und verschenkte viel Reichtum, um danach zur nächsten Tirtha zu wandern. Diese Tirtha wird von allen Arten der Wesen bevölkert und ist unter dem Namen Vadarapachana bekannt. Dort kann man stets die Früchte jeder Jahreszeit finden, und alle Blüten und Früchte sind immer reichlich vorhanden.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter