Pushpak Mahabharata Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 40 - Wie die Asketen zu Brahmanen wurden

Janamejaya sprach:
Warum übte der verehrenswerte Arshtishena die strengste Entsagung? Wie erreichte Sindhudwipa den Status eines Brahmanen? Und wie, oh Brahmane, erreichten Devapi und Vishvamitra diesen hohen Grad? Erzähle mir alles, oh Verehrenswerter! Groß ist meine Wißbegierde, all dies zu erfahren.

Vaisampayana sprach:
Vor langer Zeit, oh König, gab es im goldenen Krita Zeitalter einen vorzüglichen Zweifachgeborenen namens Arshtishena. Als er im Haus seines Lehrers wohnte, hörte er jeden Tag achtsam dessen Belehrung. Doch obwohl er lange im Haus seines Lehrers lebte, oh König, konnte er die Meisterschaft der Veden und ihrer Zweige nicht erwerben. Und in seiner großen Enttäuschung, oh König, übte der große Asket strengste Entsagung, wodurch er schließlich die Meisterschaft der Veden erreichte, über die es keine höhere Meisterschaft gibt. Und eben in dieser Tirtha erwarb dieser Erste der Rishis die Vertiefung der Veden und die große Erkenntnis, wodurch er von Erfolg gekrönt wurde. Danach schenkte er diesem Ort drei Segen und sprach:
Von diesem Tag an soll jeder, der in dieser Tirtha am großen Fluß der Sarasvati badet, das große Verdienst eines Pferdeopfers erhalten! Von diesem Tag an soll es in dieser Tirtha keine Angst vor Schlangen und wilden Tieren geben! Und schon durch kleine Anstrengung soll man hier zu großem Erfolg gelangen!

So sprach der Muni voller Energie und stieg zum Himmel auf. Auf diese Weise wurde der verehrenswerte Arshtishena mit Erfolg gekrönt. So erreichten in dieser Tirtha im Krita Zeitalter auch Sindhudwipa und Devapi, diese Energievollen, den hohen Status der Brahmanenschaft, oh Monarch. Auch Vishvamitra, der Enkelsohn von Kushika, welcher sich der asketischen Buße hingab und seine Sinne zügelte, erreichte hier den Status der Brahmanen durch wohlgeführte Entsagung. Denn es gab einst einen großen Kshatriya, der überall in der Welt gefeiert wurde, und unter dem Namen Gadhi bekannt war. Ihm wurde ein Sohn mit großer Heldenkraft geboren, der den Namen Vishvamitra trug. Und man sagt, daß König Gadhi, der Sohn von Kushika, im Alter ein großer Yogi wurde. Voll asketischen Verdienstes wollte er seinen Sohn Vishvamitra auf den Thron setzen, als er sich entschlossen hatte, seinen Körper abzulegen. Doch seine Untertanen verneigten sich vor ihm und sprachen: „Mögest du nicht gehen, oh Weisheitsvoller! Mögest du uns auch weiterhin vor großer Furcht beschützen!“ So angesprochen, antwortete Gadhi seinen Untertanen: „Mein Sohn wird zum Beschützer der weiten Welt werden!“ Mit diesen Worten, oh König, setzt Gadhi seinen Sohn Vishvamitra auf den Thron und stieg zum Himmel auf. So wurde Vishvamitra zum König. Doch auch mit allerbester Anstrengung konnte er die Erde nicht sicher beschützen. So hörte der König bald von einer großen Angst vor Rakshasas in seinem Königreich. Sofort verließ er mit seiner vierfachen Armee die Hauptstadt und nachdem sie lange marschiert waren, erreichten sie die Einsiedelei von Vasishta, wo die Truppen, oh König, eine größere Verwüstung anrichteten. Als der verehrenswerte Brahmane Vasishta zu seiner Einsiedelei zurückkehrte, sah er die große Zerstörung des Waldes. Daraufhin wurde dieser Beste der Rishis zornig auf Vishvamitra, oh König, und befahl sogleich seiner (Homa-) Kuh: „Erschaffe eine Schar schrecklicher Shabaras!“ So angesprochen, erschuf die Kuh einen Schwarm von Kriegern mit furchterregenden Gesichtern. Diese stießen auf die Armee von Vishvamitra und begannen überall ein großes Gemetzel, wodurch seine Truppen bald flohen. Vishvamitra, der Sohn von Gadhi, erkannte daraufhin die höchst wirksame Macht der Entsagung und neigte sein Herz der Askese. In dieser Ersten der Tirthas an der Sarasvati, oh König, begann er seinen Körper mittels beständiger Gelübde abzuzehren und fastete mit fester Entschlossenheit. Bald nahm er nur noch Wasser, Luft und die herabgefallenen Blätter der Bäume als seine Nahrung an. Er schlief auf dem bloßen Boden und folgte vielen anderen asketischen Gelübden. Die Götter unternahmen wiederholte Versuche, um ihn von der Beachtung seiner Gelübde abzubringen, doch sein Herz wich vom Weg nicht ab. Nachdem er verschiedene Arten der Entsagung mit großer Hingabe geübt hatte, erschien der Sohn der Gadhi so strahlend wie die Sonne selbst. Und der segenspendende Große Vater, diese Quelle aller Energie, entschloß sich, dem Vishvamitra, der voller asketischen Verdienstes war, den Segen zu gewähren, den er wünschte. Und Vishvamitra erbat die Gnade, daß ihm erlaubt werden möge, ein Brahmane zu werden. Darauf sprach Brahma, der Große Vater aller Welten, zu ihm „So sei es!“. Und nachdem der berühmte Vishvamitra durch seine strenge Entsagung den Status der Brahmanenschaft erreicht hatte, und damit sein Wunsch erfüllt war, wanderte er über die ganze Erde wie ein Himmlischer.

So kam auch Balarama zu dieser Ersten der Tirthas und gab mit Freude verschiedene Arten des Reichtums, wie Milchkühe, Fahrzeuge, Betten, Ornamente, Essen und Getränke an die vorzüglichen Brahmanen, nachdem er sie ordnungsgemäß verehrt hatte, oh König. Dann ging Balarama weiter zur Einsiedelei von Vaka, welche gleich in der Nähe lag. Denn wie wir hörten, übte Dalvya Vaka in dieser Einsiedelei die strengste Entsagung.


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