Pushpak Mahabharata Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 25 - Die Vernichtung der Kuru Armee

Sanjaya sprach:
Arjuna vereitelte mit seinem Gandiva jedes Ziel dieser tapferen Helden im Kampf und schlug seine Feinde. Die Pfeile von Arjuna waren unwiderstehlich und voller Kraft, ihre Berührung glich dem Donner und man sah sie in reißenden Strömen niedergehen wie der Regen aus einer Wolke. Bald floh diese ganze Armee, oh Führer der Bharatas, von Arjuna geschlagen vor den Augen deines Sohnes. Die Krieger verließen panisch ihre Väter, Brüder und Kameraden. Viele Wagenkrieger wurden ihrer Tiere beraubt, andere ihrer Wagenlenker oder ihrer Wagen mit gebrochenen Zugstangen, Jochs oder Rädern, oh König. Vielen gingen die Pfeile aus, und viele wurden von Arjunas Pfeilen zerfleischt. Manche flohen mit unverwundetem Körper, aber von der Angst völlig überwältigt. Manche waren bestrebt, ihre Söhne zu retten, nachdem sie alle anderen Angehörigen und ihre Tiere verloren hatten. Manche riefen laut nach ihren Vätern, Kameraden oder Freunden. Manche flohen und verließen alle Kameraden und Verwandten, oh Tiger unter den Männern. Manche mächtige Wagenkrieger, die von Arjunas Pfeilen geschlagen und tief durchbohrt wurden, sah man schwer atmen und ihrer Sinne beraubt. Andere nahmen diese Krieger auf ihren Wagen auf, besänftigten sie eine Zeitlang, gaben ihnen etwas Ruhe und stillten ihren Durst, damit sie dann erneut in den Kampf ziehen konnten. Andere, die im Kampf unbesiegt waren, ließen die Verwundeten zurück und stürmten weiter voran, um die Ziele deines Sohnes zu verfolgen. Andere zogen sich zwischenzeitlich ins Lager zurück, stillten dort ihren Durst, pflegten ihre Tiere oder versorgten ihre verletzten Brüder, Söhne oder Väter und kamen dann wohlgerüstet in den Kampf zurück. Manche ordneten ihre Wagenformation wieder nach Rang und Klasse, oh König, und zogen erneut in den Kampf gegen die Pandavas. Diese Helden auf ihren Wagen, welche mit Reihen von Glöckchen geschmückt waren, erschienen so herrlich wie die Daityas und Danavas, als sie auszogen, um die drei Welten zu erobern. Manche stürmten ungeduldig mit ihren goldverzierten Fahrzeugen voran und kämpften gegen Dhrishtadyumna inmitten der Pandava Heerschar. Denn der Panchala Prinz Dhrishtadyumna, der große Wagenkrieger Sikhandin und Satanika, der Sohn von Nakula, zogen nun ebenfalls gegen die Wagenabteilung des Feindes. Vom Zorn erfüllt und von einer großen Armee unterstützt, stürmte auch der Panchala König gegen deine wütenden Truppen, um sie endlich zu vernichten. Doch als dein Sohn, oh Herrscher der Menschen, den Panchala König auf sich zukommen sah, schoß er viele Pfeileschauer auf ihn und durchbohrte ihn damit an Armen und Brust. Tief getroffen wie ein Elefant mit einer spitzen Lanze, sandte dieser große Bogenschütze im Gegenzug mit seinen Pfeilen die vier Rosse von Duryodhana ins Reich des Todes und köpfte mit einem anderen breitköpfigen Pfeil dessen Wagenlenker. Daraufhin flüchtete dieser Feindevernichter, König Duryodhana, der auf diese Weise seinen Wagen verloren hatte, auf dem Rücken eines Pferdes aus der Schlacht, und als er sah, wie seine ganze Armee alle Kraft verlor, begab sich dein Sohn, oh König, zu jenem Ort, wo Shakuni war.

Als die Wagenarmee der Kauravas gebrochen war, umringten 3.000 riesige Elefanten die fünf Pandavas auf ihren Kampfwagen. Eingeschlossen von diesen Elefanten, oh Bharata, erschienen die fünf Brüder so herrlich, wie die von Wolken umgebenen Planeten. Doch sogleich stürmte der starkarmige und siegesbewußte Arjuna, oh König, mit seinen weißen Pferden und Krishna als Wagenlenker auf seinem Wagen voran. Umringt von diesen riesigen Elefanten, so groß wie Berge, begann er, diese Tiere mit seinen scharfen und polierten Pfeilen zu vernichten. Von nur einem einzigen Pfeil Arjunas getroffen, sahen wir diese riesigen Elefanten fallen. Und als der mächtige Bhimasena, selbst wie ein wütender Elefant, diese Elefantenarmee vor sich sah, ergriff er sogleich seine furchterregende Keule, sprang von seinem Wagen und stürmte auf sie zu, wie der Zerstörer persönlich mit seiner tödlichen Keule. Angesichts dieses großen Wagenkriegers mit der erhobenen Keule, wurden deine Soldaten von Angst überwältigt und verloren Urin und Kot. Wahrlich, die ganze Armee wurde bereits durch diesen Anblick des mit der Keule bewaffneten Bhimasena erschüttert. Und bald sahen wir diese bergeshohen Elefanten wild umherirren mit gespaltenen Stirnplatten und blutüberströmten Gliedern durch die Keule von Bhima. Geschlagen von Bhima, fielen alle, die ihm in den Weg kamen, mit schmerzvollem Geschrei wie flügellose Berge zu Boden. Angesichts dieser zahllosen Elefanten, die mit gespaltenen Schädeln umherirrten oder fielen, verloren deine Soldaten, oh König, jeglichen Mut. Mit gleicher Kraft begann auch Yudhishthira voller Zorn zusammen mit den Zwillingssöhnen der Madri die Elefantenkrieger mit mächtigen Pfeilen zu schlagen, die von Geierfedern getragen wurden. Und als Dhrishtadyumna nach der Niederlage des Kuru Königs im Kampf und dessen Flucht auf dem Rücken eines Pferdes sah, daß die fünf Pandavas von der Elefantenarmee der Kauravas umzingelt waren, eilte auch er sogleich herbei, oh Monarch, um den Feind im Kampf zu schlagen.

Mittlerweile fragten Aswatthaman, Kripa und Kritavarman aus dem Satwata Stamm, als sie Duryodhana nicht mehr in der Mitte der Wagenarmee sehen konnten, die Kshatriyas um sich herum: „Wo ist Duryodhana?“ Denn als diese großen Wagenkrieger in diesem schrecklichen Gemetzel den König nicht mehr sahen, dachten sie, daß dein Sohn geschlagen sei. So fragten sie mit traurigen Gesichtern überall nach ihm. Einige berichteten daraufhin, daß er nach dem Tod seines Wagenlenkers zu Shakuni, dem Sohn von Suvala, geritten war. Andere Kshatriyas, die von Wunden äußerst zerfleischt waren, sprachen: „Wozu brauchen wir jetzt Duryodhana? Seht selbst, ob er noch lebt! Wir sollten jetzt gemeinsam kämpfen! Wie sollte euch der König dabei helfen?“ Andere Kshatriyas, die äußerst zerfleischt waren, viele Angehörige verloren hatten und immer noch von den feindlichen Pfeilen gequält wurden, sprach in undeutlichen Worten: „Laßt uns diese Armee schlagen, von der wir umzingelt wurden! Schaut, die Pandavas kommen hierher, nachdem sie die Elefantenarmee zerstört haben!“ Nach diesen Worten schlug sich der mächtige Aswatthaman, gefolgt von Kripa und Kritavarman, durch diese unwiderstehliche Armee des Panchala Königs, um jenen Ort zu erreichen, wo Shakuni war. Wahrlich, so verließen diese Helden und unüberwindlichen Bogenschützen die Wagenarmee (auf der Suche nach Duryodhana). Und nachdem sie gegangen waren, griffen die Pandava Truppen unter der Führung von Dhrishtadyumna an, oh König, und begannen, ihre Feinde zu schlagen. Angesichts dieser tapferen, heroischen und mächtigen Wagenkrieger, die freudig und siegessicher heranstürmten, verloren deine Truppen jede Hoffnung auf ihr Leben, und ihre Gesichter wurden ganz blaß. Als ich sah, wie unsere Soldaten fast ohne Waffen und geschwächt vom Feind umringt wurden, war auch ich bereit, mein Leben zu opfern. Als fünfter Führer kämpfte ich gegen die Heerschar des Panchala Königs mit meiner zweifachen Armee und nahm jenen Platz ein, wo Kripa, der Sohn des Saradwat gestanden hatte. Wir waren von den Pfeilen Arjunas bereits schwer gequält. Dennoch fand ein wilder Kampf zwischen uns und der Abteilung von Dhrishtadyumna statt. Schließlich wurden wir aber von ihm besiegt und zogen uns aus diesem Kampf zurück. Dann sah ich, wie der mächtige Wagenkrieger Satyaki gegen uns stürmte. Mit vierhundert Kampfwagen, jagte mich dieser Held im Kampf. Doch nachdem ich nur mit Mühe dem Dhrishtadyumna entkommen war, dessen Rosse ermüdet waren, fiel ich unter dem Angriff der Armee von Madhava, wie ein Sünder in die Hölle. So fand ein wilder und schrecklicher Kampf statt, aber nur für kurze Zeit. Der starkarmige Satyaki zerstörte meine Rüstung und war bestrebt, mich lebend gefangenzunehmen. Und so ergriff er mich schließlich, als ich ohnmächtig auf der Erde lag.

Innerhalb kurzer Zeit wurde unsere Elefantenabteilung durch Bhimasena mit seiner Keule und Arjuna mit seinen Pfeilen vernichtet. Doch aufgrund dieser mächtigen Elefanten, so groß wie Hügel, die überall mit zerschlagenen Gliedern herumlagen, waren die Wege der fünf Pandava Krieger fast völlig blockiert. Aber der mächtige Bhimasena, oh Monarch, schleppte diese riesigen Elefanten zur Seite und bahnte damit einen Weg, auf dem die Pandavas (mit ihren Wagen) herauskommen konnten. Mittlerweile hatten Aswatthaman, Kripa und Kritavarman, welche den Feindevernichter Duryodhana inmitten der Wagenabteilung nicht mehr sehen konnten, auf der Suche nach deinem Sohn den Kampf gegen den Prinz der Panchalas ganz verlassen und schlugen sich zu jenem Ort durch, wo Shakuni war, um in dieser schrecklichen Schlacht den König wiederzufinden.


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