Pushpak Mahabharata Buch 9Zurück WeiterNews

Kapitel 19 - Flucht, Schlacht und Sammlung der Kaurava Armee

Sanjaya sprach:
Nach dem Fall von Shalya, diesem großen König und unvergleichlichen Helden, und seiner mächtigen Wagenkrieger in der Schlacht wandten sich deine Truppen und Söhne fast alle vom Kampf ab. Wahrlich, nach dem Untergang dieses Helden durch den berühmten Yudhishthira, waren deine Truppen wie schiffbrüchige Warenhändler auf dem weiten Ozean ohne jegliches Rettungsfloß. Nach dem Tod des Madra Königs, oh Monarch, waren deine Truppen, von Angst geschlagen und von Pfeilen zerfleischt, wie herrenlose Menschen, die sich einen Beschützer wünschen, oder eine Herde Hirsche, die von einem Löwen gequält wird. Wie Stiere ohne ihre Hörner oder Elefanten mit gebrochenen Stoßzähnen flohen deine Truppen, die durch Yudhishthira besiegt wurden, gegen Mittag vom Schlachtfeld. Nach dem Tod von Shalya, oh König, bemühte sich niemand mehr unter deinen Truppen, weder um das Sammeln der Armee noch um das Zeigen seiner Heldenkraft. Die Furcht und den Kummer, oh König, die wir beim Fall von Bhishma, Drona und Karna hatten, holten uns nun erneut ein, oh Bharata. Voller Zweifel am Erfolg nach dem Tod des mächtigen Wagenkriegers Shalya, begann die von Verwirrung überwältigte Kuru Armee, deren Helden geschlagen waren, unter dem Schauer der scharfen Pfeile dahinzuwelken. Nach dem Untergang des Madra Königs, oh Monarch, flohen deine Krieger voller Angst davon. Wagenkrieger oder Fußsoldaten, alle flohen so schnell sie konnten auf Pferden, Elefanten, Wagen oder zu Fuß. 2.000 Elefanten, die wie Hügel erschienen und im Kampf vollkommen waren, flohen nach dem Fall von Shalya vom Feld, angetrieben mit Haken und Füßen. Wahrlich, oh Führer der Bharatas, deine Krieger flohen an allen Fronten. Von den Pfeilen gequält, sah man sie überall keuchend davonlaufen. Und die besiegte, gebrochene und in jede Richtung fliehende Armee wurde von den Panchalas und Pandavas mit dem Wunsch nach Sieg überall entschlossen verfolgt. Das Sausen der Pfeile und andere Geräusche, das laute Löwengebrüll und der Lärm der Muschelhörner von den heroischen Pandava Kriegern waren allgegenwärtig. Und angesichts der fliehenden Kaurava Heerschar, die von der Angst überwältigt war, sprachen die Panchalas und Pandavas zueinander:
Heute hat König Yudhishthira beständig in der Wahrheit seine Feinde besiegt. Heute hat Duryodhana seine Herrlichkeit und seinen königlichen Wohlstand verloren. Noch heute wird Dhritarashtra, dieser König der Menschen, vom Tod seiner Söhne hören, den bittersten Kummer erfahren und ohnmächtig zu Boden sinken. Heute möge er erkennen, daß der Sohn der Kunti der Mächtigste unter allen Bogenschützen ist. Heute wird dieser sündhafte und eigensinnige König sich selbst tadeln. Möge er sich heute an die wahrhaften und nützlichen Worte von Vidura erinnern! Möge er ab heute den Pandavas wie ein Sklave folgen! Laßt diesen König heute all den Kummer erfahren, den die Pandu Söhne ertragen mußten! Laßt diesen König heute die Größe von Krishna erkennen! Laßt ihn heute das schreckliche Sirren des Bogens von Arjuna im Kampf hören, sowie die Kraft all seiner Waffen und seiner Arme erfahren! Heute wird er die schreckliche Kraft des hochbeseelten Bhima erkennen, wenn Duryodhana im Kampf geschlagen wird, wie einst der Asura Vali durch Indra. Außer dem mächtigen Bhima gibt es niemanden in dieser Welt, der das erreichen könnte, was er mit dem Sieg über Dushasana erreicht hat. Wenn dieser König vom Tod des Herrschers der Madras hört, der selbst vor den großen Göttern unschlagbar war, wird er die Heldenkraft des ältesten Pandu Sohnes anerkennen. Und nach dem Untergang von Shakuni, dem heroischen Sohn von Suvala, mit allen Gandharas, wird er auch die Kraft im Kampf der zwei Söhne von Madri und Pandu erfahren. Warum sollte auch der Sieg nicht dort sein, wo Arjuna als Krieger kämpft, sowie Satyaki, Bhimasena, Dhrishtadyumna, die fünf Söhne der Draupadi, die Zwillingssöhne der Madri, der mächtige Bogenschütze Sikhandin und der gerechte König Yudhishthira? Warum sollte der Sieg nicht bei denen sein, die Krishna als ihren Beschützer haben, der auch Janardana genannt wird und der Beschützer des ganzen Weltalls ist? Warum sollte der Sieg nicht denen sein, welche die Gerechtigkeit (das Dharma) als ihre Zuflucht haben? Wer sonst, außer Yudhishthira, der Sohn der Pritha, der Krishna als Beschützer hat, diese Zuflucht der Gerechtigkeit und Ehre, wäre fähig, im Kampf Bhishma, Drona, Karna, Shalya und die anderen Könige zu Hunderten und Tausenden zu besiegen?

Mit solchen Worten und von großer Freude erfüllt, jagten die Srinjayas deine Truppen in dieser Schlacht, welche von den Pfeilen äußerst zerfleischt wurden. Der tapfere Arjuna griff die Wagenabteilung des Feindes an, und die Zwillingssöhne der Madri und der mächtige Wagenkämpfer Satyaki zogen gegen Shakuni. Angesichts seiner fliehenden Truppen und ihrer Angst vor Bhimasena, sprach Duryodhana, als ob er darüber lächeln würde, zu seinem Wagenlenker:
Wenn ich hier bleibe, könnte mich Arjuna mit seinem Bogen überwältigen. So führe meine Rosse hinter diese ganze Armee. Wie der Ozean, der seine Kontinente nicht überschreiten kann, so sollte Arjuna, der Sohn der Kunti, mich nicht überwältigen können, wenn ich hinter meiner ganzen Armee stehe. Schau nur, oh Wagenlenker, wie diese riesige Heerschar von den Pandavas verfolgt wird. Schau nur diese Staubwolken, die sich auf allen Seiten aufgrund der Bewegung der Truppen erheben. Höre nur dieses vielfache Löwengebrüll, das so schrecklich und laut ertönt! Deshalb, oh Wagenlenker, fahre langsam voran und nimm deine Position hinter den Truppen ein. Solange ich im Kampf bleibe und gegen die Pandavas stehe, wird sich meine Armee wieder sammeln und mit neuer Kraft zurückkehren, um zu kämpfen.

Als der Wagenlenker diese Worte von deinem Sohn hörte, die einem Helden und Edelmann würdig waren, drängte er die goldig gerüsteten Rosse langsam voran. 21.000 Fußsoldaten, die all ihrer Elefanten, Rosse und Wagenkrieger beraubt waren, standen noch zum Kampf zur Verfügung und waren bereit ihr Leben zu opfern. Geboren in verschiedenen Ländern und Städten hielten diese Krieger ihre Stellung, um großen Ruhm zu gewinnen. Der Angriff dieser, mit Euphorie heranstürmenden Krieger war äußerst laut und schrecklich. Doch Bhimasena, oh König, und Dhrishtadyumna, der Sohn von Prishata, widerstanden ihnen mit ihrer vierfachen Armee. Viele dieser Fußsoldaten stürmten direkt gegen Bhima mit lautem Kriegsgeschrei und waren bestrebt, im Kampf den Himmel zu gewinnen. So näherten sich ihm diese wütenden und im Kampf unbesiegten Dhritarashtra Krieger mit zornig lautem Geschrei. Sie umringten Bhima in diesem Kampf und begannen, ihn von allen Seiten zu schlagen. Doch umringt von dieser großen Armee von Fußsoldaten und tapfer angegriffen, verteidigte Bhima seine Stellung und stand wie der Mainaka Berg. Seine Angreifer wurden immer wütender, oh Monarch, und versuchten, diesen mächtigen Wagenkrieger der Pandavas zu überwältigen, während sie alle anderen Kämpfer abwehrten (die zu seiner Rettung kamen). Doch angegriffen von diesen Kriegern, wurde auch Bhima von Wut erfüllt und stieg schnell von seinem Wagen ab, um zu Fuß gegen sie anzukämpfen. Er ergriff seine massive, goldverzierte Keule und begann, deine Truppen zu vernichten, wie der Zerstörer selbst mit seiner unwiderstehlichen Keule. So zerschlug der mächtige Bhima (zusammen mit der Armee von Dhrishtadyumna) diese 21.000 Fußsoldaten, die ohne Wagen, Rosse und Elefanten waren. Und nachdem diese starke Abteilung geschlagen war, standen Bhima und Dhrishtadyumna mit der unverwirrbaren Heldenkraft an vorderster Front. Die geschlagenen Dhritarashtra Fußsoldaten lagen blutgebadet auf der Erde hingestreckt, wie die roten Blüten vom Karnikara Baum nach einem Gewitterregen. Geschmückt mit Girlanden aus verschiedenen Blumen, verziert mit verschiedenen Ohrringen und geboren in verschiedenen Stämmen und Regionen, lagen sie nun auf dem Schlachtfeld, ihres Lebens beraubt. Bestreut mit Bannern und Standarten erschien diese große, geschlagene Heerschar von Fußsoldaten wild, abschreckend und schauderhaft, wie sie das Feld bedeckte.

Währenddessen verfolgten die mächtigen Wagenkrieger mit ihren Truppen, die unter der Führung von Yudhishthira kämpften, deinen berühmten Sohn. Als diese großen Bogenschützen sahen, wie sich deine Truppen vom Kampf abwandten, zogen sie direkt gegen Duryodhana, aber sie konnten ihn nicht überwältigen, so wie der Ozean seine Kontinente nicht überschreiten kann. Die Heldenkraft, die wir von deinem Sohn sahen, war äußerst wunderbar, weil alle Pandavas gemeinsam ihn allein nicht besiegen konnten. Daraufhin sprach Duryodhana, zu seiner Armee, die noch nicht weit geflohen war, aber von den Pfeilen zerfleischt, nach Flucht strebte:
Ich sehe keinen Ort in der Ebene oder den Bergen, wohin ihr fliehen könntet, ohne daß euch die Pandavas jagen und töten werden. Welchen Sinn hat diese Flucht? Die Armee der Pandavas ist zahlenmäßig stark geschwunden. Die zwei Krishnas sind äußerst zerfleischt. Wenn wir alle standhaft sind, wird der Sieg uns sicher sein! Wenn ihr flieht und jede Ordnung verlaßt, werden euch die sündhaften Pandavas jagen und alle töten. Wenn wir jedoch standhaft bleiben, wird uns Gutes geschehen. Hört mich an, all ihr angegriffenen Kshatriyas! Wenn der Zerstörer (der Tod) die Helden wie auch die Feiglinge holt, welcher Mann, der sich Kshatriya nennt, wäre hier so dumm und würde nicht kämpfen wollen? Es wird zu unserem Heil sein, wenn wir in geschlossener Front vor dem wütenden Bhimasena stehen. Der Tod im Kampf, während man gemäß den Kshatriya Regeln kämpft, ist voller Glück. Wer siegt, gewinnt hier auf Erden seine Freude. Wer geschlagen wird, gewinnt große Früchte in der anderen Welt. Ihr Kauravas, es gibt keinen besseren Pfad zum Himmel als den gerechten Kampf! Und fallt ihr im Kampf, werdet ihr unverzüglich alle Bereiche der Glückseligkeit gewinnen.

Diese Worte hörend und sie im höchsten Sinne lobend, zogen die Kuru Könige noch einmal gegen die Pandavas in den Kampf. Und als die Pandavas sahen, wie sie angegriffen wurden, stürmten auch sie in Schlachtordnung voran, kampferfahren, zornvoll und siegesbewußt. So spannte der tapfere Arjuna wieder seinen Bogen, den überall in den drei Welten gefeierten Gandiva, und fuhr auf seinem Wagen gegen den Feind. Die zwei Söhne der Madri und Satyaki stürmten wieder gegen Shakuni und die anderen (Pandava) Helden griffen ebenfalls mit einem Lächeln kraftvoll deine Armee an, oh König.


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