Pushpak Mahabharata Buch 8Zurück WeiterNews

Kapitel 92 – Trauer bei den Kauravas

Sanjaya erzählte weiter:
Grimmig und erschöpft fuhr Shalya auf dem leeren Wagen davon, den Tod Karnas und die Niederlage der eigenen Truppen bedauernd. Auch Duryodhana war ein Bild der Trauer, als ihm bewußt wurde, daß seine zermalmten Einheiten nun ohne Anführer waren. Viele Krieger wollten den gefallenen Helden Karna mit eigenen Augen sehen. So standen sie um den in Blut gebadeten und von Pfeilen durchbohrten Körper. Manche der Feinde zeigten Freude, andere Furcht oder Trauer, viele staunten und einige versanken im Kummer, je nach Naturell. Doch viele von unseren Truppen flohen panisch davon, als sie hörten, daß Karna bar aller Ornamente, Rüstung und Waffen trotz seiner gewaltigen Macht von Arjuna geschlagen war. Bhima brüllte laut und schallend, tanzte, schlug sich auf die Arme und sprang herum, daß schon sein Anblick den Feind ängstigte. Die Somakas und Srinjayas bliesen freudig ihre Muscheln und umarmten sich, weil Arjuna wie ein Löwe den Elefanten geschlagen hatte. Er hatte nach tödlicher Schlacht seinen Eid erfüllt, und war zum Ende seiner Feindschaft mit Karna gelangt.

Und Shalya, der bei Duryodhana angelangt war, sprach mit dumpfem Herzen und voller Kummer zum König:
Elefanten, Pferde und die besten Wagenkrieger deines Heeres sind nun geschlagen. Deine Armeen gleichen jetzt dem Reich Yamas. Niemals zuvor, oh Bharata, wurde solch eine Schlacht ausgefochten, wie die zwischen Arjuna und Karna am heutigen Tag. Karna hat Krishna, Arjuna und all deine anderen Feinde kraftvoll angegriffen. Doch das Schicksal entrollte sich wohl zugunsten Arjunas. Ja, das Schicksal beschützt die Pandavas und schwächt uns. So viele erfahrene, tapfere und zielstrebige Krieger wurden schon geschlagen. Es waren alles mutige Könige, in Energie, Courage und Macht dem Kuvera, Yama, Indra oder Varuna ebenbürtig. Sie hatten alle Verdienst, waren beinahe unschlagbar und fest entschlossen, für dich zu kämpfen. Und doch fielen sie im Kampf gegen die Pandavas. Oh Duryodhana, versinke nicht im Kummer deswegen. Das ist Schicksal. Beruhige dich. Erfolg ist nicht immer beschieden.

Und mit bedrücktem Herzen, beinahe von Sinnen vor Kummer und immer wieder seufzend begann Duryodhana, über seine Übeltaten nachzudenken.


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