Pushpak Mahabharata Buch 8Zurück WeiterNews

Karna Badha Parva - Der Tod Karnas

Kapitel 63 – Karna verfolgt Yudhishthira

Sanjaya sprach:
Karna kämpfte hart gegen die großen Wagenkrieger der Kekayas, die sich vor ihn geschoben hatten und ihn aufhalten wollten, und mit seinem Schauern an Pfeilen sandte er fünfhundert von ihnen ins Reich Yamas. Die restlichen Krieger zogen sich unter seiner Übermacht in die Nähe von Bhima zurück, und so durchbrach Karna die Wagenabteilung und verfolgte allein auf seinem Wagen den schwer verletzten und beinahe ohnmächtigen Yudhishthira, der von Nakula und Sahadeva beschützt langsam zum Pandava Lager fuhr. Um Duryodhana zu gefallen schoß Karna noch einmal drei treffliche Pfeile auf Yudhishthira ab, nachdem er nahe genug herangekommen war, und traf. Yudhishthira traf ihn im Gegenzug in die Brust und auch Shalya mit drei Pfeilen. Gleichzeitig griffen die Zwillinge Karna an und schossen ihre vielen Pfeile mit großer Sorgfalt, damit der König ja nicht überwältigt würde. Doch Karna traf die beiden Helden mit je einem sehr scharfen, breiten Pfeil, tötete die windesschnellen, elfenbeinfarbenen Pferde Yudhishthiras mit den dunklen Schwänzen und schoß dem König lächelnd den Helm vom Kopf. Gleich danach tötete er die Pferde Nakulas und zertrümmerte dessen Bogen und Fahnenstange.

Gerade sprangen die beiden Brüder ohne ihre Pferde auf Sahadevas Wagen auf, als Shalya aus Mitgefühl zu Karna sprach:
Du wolltest doch heute mit Arjuna kämpfen! Warum stürzt du dich dann so entschlossen auf den königlichen Sohn des Dharma? Du läufst Gefahr, deine Waffen aufzubrauchen, und deine Rüstung ist schon beschädigt. Mit den wenigen Pfeilen und Köchern, müden Pferden und du selbst schon verletzt wirst du beim Angriff auf Arjuna nur Spott und Heiterkeit hervorrufen.

Doch Karna verfolgte weiter König Yudhishthira und schoß viele spitze Pfeile auf die Zwillinge ab. Mit einem Lächeln und vielen Geschossen zwang er Yudhishthira, das Antlitz vom Gefecht abzuwenden. Doch Shalya lachte laut und sprach noch einmal zum höchst zornigen Karna, der Yudhishthira mit aller Macht schlagen wollte:
Kämpfe mit dem, um dessentwillen dich Duryodhana ehrt, oh Sohn der Radha! Was gewinnst du schon, wenn du Yudhishthira schlägst? Die beiden Krishnas blasen ihre Muscheln, und auch das laute, donnernde Geräusch von Arjunas Bogen ist deutlich zu vernehmen. Dort drüben erledigt Arjuna die Besten unserer Wagenkrieger und verschlingt mit seinen Pfeileschauern unsere Truppen. Schau auf ihn, oh Karna. Die beiden, die seinen Rücken schützen, sind Yudhamanyu und Uttamaujas. Der tapfere Satyaki kämpft an seinem linken Wagenrad, und Dhrishtadyumna beschützt das rechte. Schau, dort kämpft Bhima mit dem königlichen Sohn von Dhritarashtra. Oh handle auf solche Weise, Karna, daß Bhima heute nicht den König vor unser aller Augen schlägt und daß der König ihm entkomme! Schau doch, wie Duryodhana schon in Bhimas Gewalt ist, diesem Juwel der Schlacht. Begib dich zu ihm, und wenn du ihn vor Bhima retten kannst, wäre das eine wunderbare Heldentat. Rette den König, denn er ist in höchster Gefahr. Was willst du nur erreichen, wenn du die Söhne der Madri und Yudhishthira schlägst?

Diesmal erreichten die Worte Shalyas den heftigen Karna, er sah Duryodhana beinahe von Bhima überwältigt und ließ ab von König Yudhishthira und seinen Brüder, um Duryodhana zu retten. Shalya trieb die schnellen Pferden an und Karna stürmte zu Duryodhana. Nachdem Karna abgedreht hatte, fuhr Yudhishthira in Begleitung der Zwillinge und von Sahadevas starken Pferden gezogen beschämt und schwer verwundet ins Lager und sank auf ein kostbares Bett. Zwar wurden ihm die Pfeile aus dem Körper gezogen, doch der Pfeil der Sorge steckte noch tief in seinem Herzen, und so sprach er zu seinen Brüdern, diesen mächtigen Wagenkriegern:
Verstärkt schnell die Abteilung Bhimas. Ich höre ihn brüllen wie eine Gewitterwolke, denn er kämpft heftig.

Nakula nahm sich einen neuen Wagen und schnell zogen die beiden wieder in die Schlacht. Und mit großer Energie nahmen diese Vernichter ihrer Feinde ihre Positionen ein.


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