Pushpak Mahabharata Buch 8Zurück WeiterNews

Kapitel 54 – Die Zweikämpfe der anderen Helden

Sanjaya sprach:
Als die Kuru Armee von Arjuna dermaßen entwurzelt wurde, eilten Kritavarman, Kripa, Aswatthaman, Karna, Uluka, Shakuni und König Duryodhana selbst mit seinen Brüdern zu Hilfe. Für kurze Zeit brandete die Schlacht heftiger auf als je zuvor. Kripa schoß dichte Pfeileschauer auf die Srinjayas ab, so daß diese wie von Heuschreckenschwärmen eingehüllt waren. Sikhandin stellte sich ihm entgegen und ließ seine Pfeile fliegen. Um die höchsten Waffen wissend stoppte Kripa den Angriff und traf Sikhandin mit zehn Pfeilen. Dieser traf im Gegenzug mit sieben geraden Pfeilen, die von Kanka Federn schnell herangetragen wurden. Doch mit spitzen Pfeilen beraubte Kripa, dieser große Wagenkrieger, seinen Gegner der Pferde, des Wagenlenkers und auch noch des Wagens. Sikhandin sprang vom nutzlosen Wagen ab und rückte mit Schwert und Schild entschlossen gegen den Brahmanen vor. Schnell bedeckte Kripa den sich flink Bewegenden mit vielen geraden Pfeilen, was uns alle staunen machte. Um so mehr staunten wir, daß Sikhandin unter dem Hagel der Geschosse völlig ruhig blieb. Da eilte ihm Dhrishtadyumna zu Hilfe und zog gegen Kripa, was der große Kritavarman zu verhindern wußte, indem er sich dazwischen warf. Aswatthaman kämpfte mit dem heraneilenden Yudhishthira und hielt ihn und seine Truppen erfolgreich auf. Und dein Sohn Duryodhana beschoß die Zwillinge Nakula und Sahadeva. Während sich Karna Bhima, den Kauravas, Kekayas und Srinjayas in den Weg stellte.

Tod von Suketu

In der Zwischenzeit war das Duell zwischen Kripa und Sikhandin weitergegangen. Kripa schoß schnelle Pfeile ab, und Sikhandin wirbelte das Schwert so geschickt, so daß er alle Pfeile abwehrte. Da zertrennte ihm Kripa das mit hundert Monden gezierte Schild, was die Truppen mit einem lauten Aufschrei kommentierten. Doch immer noch stürmte Sikhandin mit dem Schwert voran, wie ein kranker Mann sich in die Klauen des Todes wirft, denn er war nun Kripa voll und ganz ausgeliefert. Doch Suketu, der Sohn Chitraketus, kam Sikhandin in dieser Notlage zu Hilfe, und griff Kripa an. Mit unermeßlicher Seele stellte sich der junge Prinz dem Kripa und schüttete über dem Brahmanen seine spitzen Pfeile aus. Nun zog sich Sikhandin schnell zurück, während Suketu den Kripa erst mit neun, dann mit siebzig und schließlich noch mit drei Pfeilen traf. Auch Kripas Bogen fiel mitsamt dem daraufliegenden Pfeil, und es traf noch ein gerader Pfeil den Kripa sehr hart. Mit Zorn nahm Kripa einen neuen, sehr starken Bogen auf und antwortete mit dreißig gefährlich und schmerzhaft treffenden Pfeilen. Blutend schwankte der Prinz auf seinem Wagen und wurde schwach. Mit einem sehr scharfen Pfeil trennte ihm Kripa das Haupt mit Helm und Ohrringen vom Rumpf, während der Rumpf noch zitterte. Und erst rollte der schöne Kopf vom Wagen, dann fiel der Körper hinterher, als ob ein Falke ein Stück Fleisch hätte fallen gelassen. Suketus Truppen packte die Angst, und sie mieden Kripa fliehend.

Kritavarman forderte freudig Dhrishtadyumna heraus: „Warte! Warte!“, und das Duell zwischen den beiden begann gleich so heftig, als ob sich zwei Falken um ein Stück Fleisch streiten. Dhrishtadyumna beschoß seinen Gegner mit neun Pfeilen in die Brust, was ihm schnell starke Schmerzen bereitete. Und doch deckte er Dhrishtadyumna, seine Pferd und seinen Wagen mit vielen Pfeilen ein, so daß dieser kaum noch sichtbar war, wie die Sonne hinter Regenwolken. Dhrishtadyumna wehrte all die goldenen Pfeile ab, und strahlte herrlich mit all seinen Wunden. Dann startete er seinerseits einen Angriff mit vielen, gefährlichen Pfeilen. Doch mit tausenden eigenen Waffen vernichtete Kritavarman den heranstürmenden Schauer. Aber sein Gegner gab nicht auf, und bald ging Kritavarmans Wagenlenker durch einen breitköpfigen Pfeil ins Reich Yamas ein und fiel vom Wagen. Nach diesem Sieg bekämpfte Dhrishtadyumna die sich heftig wehrenden Kaurava Truppen, ohne nur einen Moment zu verlieren.


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