Pushpak Mahabharata Buch 8Zurück WeiterNews

Kapitel 38 – Karna prahlt weiter

Sanjaya sprach:
Nachdem Karna zur Freude deiner Armee losmarschiert war, sprach er auf dem Wege jeden Pandava Soldaten mit diesen Worten an:
Wer mir heute den Arjuna mit seinen weißen Pferden zeigt, dem werde ich geben, was er sich wünscht. Und wenn ihm das dann nicht genügt, werde ich ihm noch eine Wagenladung von Juwelen und Edelsteinen geben. Wer Arjuna für mich entdeckt, dem gebe ich noch hundert Kühe dazu mit ebensoviel Messinggefäßen für die gemolkene Milch. Und hundert Dörfer gebe ich dem, der mir sagt, wo Arjuna ist. Auch schöne Damen mit langen Zöpfen und schwarzen Augen gehören ihm, der mir Arjuna zeigt, und ein Wagen mit weißen Mulis. Und wenn demjenigen, der mir Arjuna zeigt, dies nicht genügt, dann werde ich ihn einen vorzüglichen Wagen schenken aus Gold mit sechs Bullen, die ihn ziehen und so groß wie Elefanten sind. Hundert Mädchen soll er bekommen, die herrliche Ornamente tragen, goldene Halsketten und schöne Gesichtszüge und aufs Wunderbarste singen und tanzen können (oder etwas ausführlicher: Damen mit einer Haut, die im Winter warm und im Sommer kühl ist und deren Angesicht golden strahlt). Und wenn dies nicht genügt, gebe ich ihm hundert Elefanten, hundert Dörfer, hundert Wagen, zehntausend Pferde der besten Zucht, wohlgenährt, fügsam, mit guten Eigenschaften, gut trainiert und in der Lage, jedes Gefährt zu ziehen. Und dann gebe ich noch dem, der mir heute Arjuna zeigt, vierhundert Kühe, welche alle goldene Hörner haben und ein Kalb. Und wenn das nicht genügt, dann gebe ich demjenigen noch kostbarere Dinge: fünfhundert Pferde mit goldenem Zaumzeug und Juwelen und Perlen geschmückt. Und noch achthundert äußerst gelehrsame Rosse, einen goldenen Wagen mit Ornamenten und den besten Kamboja Pferden dazu. Oder wenn der, der mir Arjuna zeigt, noch mehr wünscht, dann gebe ich ihm noch wertvollere Sachen, wie sechshundert Elefanten mit goldenen Ketten um den Hals, goldenen Aufbauten, wohl trainiert und vom westlichen Ufer des Ozeans (wörtlich: vom anderen Ende; Ganguli vermutet Afrika). Oder wenn er mehr wünscht, gebe ich vierzehn reiche Vaisya Dörfer voller Menschen, die in der Nähe von Wäldern und Flüssen liegen, frei sind von allen Arten von Gefahren und mit allem ausgestattet, was selbst eines Königs würdig wäre. Und hundert junge Sklavinnen aus Magadhas mit schönen goldenen Halsketten sollen dem gehören, der Arjuna für mich entdeckt. Was immer derjenige erbittet, soll er bekommen. Was immer ich habe, werde ich dem geben, der mir Arjuna zeigt: Söhne, Ehefrauen und alle Dinge des Vergnügens. Und wenn ich die beiden geschlagen habe, dann bekommt der, der sie mir gezeigt hat, auch alles, was die beiden hinterlassen haben.

Dies, und noch viel mehr gab Karna auf dem Weg in die Schlacht von sich und blies sein vorzügliches Muschelhorn, welches im Meer geboren einen besonders lieblichen Klang hatte. Duryodhana und sein Gefolge freuten sich über Karnas Worte, denn sie paßten zu Karnas Gemütslage. In diesem Augenblick dröhnten die Trommeln im Kaurava Heer los, die Krieger ließen ihr Löwengebrüll ertönen und die Tiere wieherten und grunzten dazu. Laut was das euphorische Lärmen vor der Schlacht, worüber Shalya, der Herrscher der Madras, nur verächtlich lachen konnte. Und wieder sprach er zu Karna, diesem vor der Schlacht prahlenden Krieger.


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