Pushpak Mahabharata Buch 8Zurück WeiterNews

Kapitel 27 – Arjuna gegen alle

Sanjaya erzählte:
Arjuna mit den weißen Pferden entwurzelte dein Heer wie der Wind einen Haufen Heu nach allen Seiten auseinander bläst. Ihm stellten sich die Trigartas, Sivis, Kauravas, Shalwas, Samsaptakas und die Narayanas entgegen. An mächtigen Bogenkriegern bekämpften ihn Satyasena, Chandradeva, Mietradeeva, Shatrunjaya, Sushrutas Sohn, Chitrasena, Mitravarman und der König der Trigartas mit all seinen Brüdern, Söhnen und Gefolge. Von allen Seiten entließen sie ihre Waffen auf Arjuna, wie ein wilder Fluß seine Wellen tanzen läßt. Hunderte und Tausende ballten sich um Arjuna und schienen so schnell zu vergehen wie Schlangen in der Nähe von Garuda. Obwohl sie reihenweise fielen, kehrten sie sich nicht ab vom Kampf gegen Arjuna wie Insekten, die sich unbeirrt ins Feuer stürzen. Satyasena schoß drei Pfeile auf Arjuna ab, Mitradeva dreiundsechzig, Chandradeva sieben, Mitravarman dreiundsiebzig, Sushrutas Sohn sieben, Shatrunjaya zwanzig und Susharman neun. Arjuna traf daraufhin alle Könige wie folgt: den Sohn von Sushrutas mit sieben, Satyasena mit drei, Shatrunjaya mit zwanzig, Chandradeva mit acht, Mitradeva mit hundert, Shrutasena mit drei, Mitravarman mit neun und Susharman mit acht Pfeilen. Dann griff er zu an Stein gewetzten Pfeilen, tötete König Shatrunjaya und trennte dem Sohn von Sushruta das schön geschmückte Haupt vom Rumpf. Ohne zu verweilen schickte er als nächstes Chandradeva ins Reich Yamas und stoppte jeden der anderen Wagenkrieger mit fünf Pfeilen. Satyasena schleuderte wütend eine formidable Lanze auf Krishna und ließ sein Löwengebrüll ertönen. Die eiserne Spitze dieser Lanze bohrte sich erst in Krishnas linken Arm und dann in die Erde. Der hochbeseelte Krishna mußte Zügel und Peitsche fahrenlassen, und Arjuna rief allen Zorn zusammen, als er zum getroffenen Herrscher des Universums sprach:
Oh Starkarmiger, bring mich zu Satyasenas Wagen, damit ich ihn mit meinen spitzen Pfeilen ins Reich Yamas senden kann.

Schnell nahm Krishna Zügel und Peitsche wieder auf und lenkte die Pferde vor Satyasenas Wagen. Mit einigen scharfen Pfeilen brachte Arjuna seinen Gegner zum Stehen, und dann trennte er ihm an der Spitze seiner Truppen mit einigen breitköpfigen Pfeilen den großen Kopf vom Rumpf. Danach tötete er Chitravarman und seinen Wagenlenker mit Pfeilen, deren Spitzen wie Kalbszähne geformt waren. Und immer noch voller Zorn beschoß er die Samsaptakas und fällte hunderte und tausende von ihnen. Als nächstes fiel das Haupt des ruhmreichen Mitrasena unter einem rasiermesserscharfen Pfeil mit silbernen Federn. Und Susharman bekam einen Pfeil in die Schulter. Doch auch die Samsaptakas trieb der Kampfeseifer, und sie umschlossen Arjuna brüllend und ihre Waffen auf ihn abschießend. Unter diesem Schauer an Geschossen rief Arjuna mit der unermeßlichen Seele und dem unübertroffenen Heldenmut die Aindra Waffe herbei. Und aus dieser Waffe traten unablässig tausende Pfeile gleichzeitig nach allen Seiten aus. Da hörten wir alle das laute Krachen der zusammenbrechenden Wagen, das Splittern der hölzernen Standarten, Räder und Jochs, das Klirren der wegfliegenden Pfeile, Schwerter und Speere, das Geschrei der sterbenden Menschen und Tiere und das Rauschen der fallenden Schirme, Wedel und Turbane. Überall lagen schöne Köpfe mit glänzenden Helmen, Ohrringen und schönen Augen herum, so zahlreich und strahlend wie die Sterne am Firmament. Die Körper der Krieger zierten noch die bunten Blumengirlanden, edlen Kleiderstoffe und duftenden Sandelpasten. Gräßlich war der Anblick des Schlachtfeldes und verschwamm vor den Augen wie eine zerfließende Wolke. Und unpassierbar wurde dieser Teil des Feldes mit all den Leichnamen von Prinzen, gewaltigen Kriegern, Elefanten und Pferden. Kein Pfad war mehr für den Wagen des ruhmreichen Arjuna zu finden, obwohl er unablässig die Feinde schlug und kämpfte. Fast schien es uns, oh Herr, daß sogar die Räder seines Wagens davor zurückschreckten, im blutigen Schlamm ihre Kreise zu ziehen. Doch die windesschnellen und starken Pferde zogen mit viel Mühe und Anstrengung den Wagen voran, auch wenn die Räder sich nicht drehen wollten. Und nach einer Weile war kein Rest von Feinden mehr vorhanden, der vor dem kämpfenden Arjuna hätte fliehen können. Der Sohn des Pandu strahlte nach diesem Sieg über die zahllosen Samsaptakas wie ein Feuer ohne Rauch.


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter