Pushpak Mahabharata Buch 8Zurück WeiterNews

Kapitel 18 – Arjuna tötet Dandadhara und Danda

Sanjaya sprach:
Zur gleichen Zeit hatte sich im nördlichen Teil der Pandava Armee lautes Getöse von Wagen, Elefanten, Pferden und Fußsoldaten erhoben, denn sie wurden arg von Dandadhara massakriert. Krishna wandte den Wagen, ohne daß die windesschnellen Pferde ihre Geschwindigkeit verringert hätten, und sprach zu Arjuna:
Der Anführer der Magadhas kennt auf seinem feindezermalmenden Elefanten keinen Ebenbürtigen. Was Übung und Macht anbelangt ist er selbst Bhagadatta in keinster Weise unterlegen. Besiege erst ihn, und kümmere dich dann weiter um die Samsaptakas.

Mit diesen Worten fuhr Krishna bis zu Dandadhara, der unvergleichlich den Haken benutzen konnte und wie ein gräßlicher Meteor die Pandava Reihen vernichtete. Mit seinem brüllenden und gut ausgestatteten Elefanten wie verwachsen, schien er einem Danava in Elefantengestalt zu gleichen, denn mit seinen Waffen vernichtete er tausende Wagen, Pferde, andere Elefanten und Männer. Sein Elefant zertrampelte mit den Füßen ganze Wagen, Pferde und unzählige Männer. Mit seinen Stoßzähnen zerfleischte er Artgenossen, und mit Rüssel und Vorderbeinen teilte er vernichtende Schläge aus. Dieses Tier bewegte sich wahrlich wie das Rad des Todes. Vor dieser Zerstörungswelle wurden die Reihen der gerüsteten Krieger zu Boden gepreßt wie splitternde Schilfhalme. Schnell eilte also Arjuna auf seinem trefflichen Wagen herbei, sich durch das wogende, brüllende und tobende Heer einen Weg bahnend. Dandadhara empfing Arjuna mit einem Dutzend Pfeilen, Krishna mit sechzehn und jedes Pferd mit drei, während er sein lautes Kriegsgebrüll ertönen ließ. Doch Arjuna zerschoß schnell mit einigen breitköpfigen Pfeilen den Bogen seines Gegners mitsamt Bogensehne und aufgelegtem Pfeil, dann köpfte er die schön geschmückte Standarte seines Gegners und tötete die Elefantenführer und Fußsoldaten, welche das Tier beschützten. Dies ließ den Herrn von Girivraja vor Zorn erbeben. Von seinem riesigen und sich agil bewegenden Elefanten, dessen Schläfen vor Aufregung gespalten waren, schoß er viele Lanzen auf Arjuna ab, welcher aber im beinahe selben Moment Dandadhara mit drei sehr scharfen Pfeilen beide massigen Arme und den Kopf vom Rumpf trennte. Auch der Elefant bekam hunderte, goldgezierte Pfeile ab, mit denen das riesige Tier, welches eine ebenso goldene Rüstung trug, so schön aussah, wie ein Berg in der Nacht mit blühenden Kräutern und Bäumen, die eben in einem lodernden Waldbrand untergehen. Schwer getroffen und Schmerzen leidend schrie und wankte der Elefant herum, bis er stolpernd und kraftlos zu Boden fiel.

Beim Fall seines Bruders stürmte Danda gegen Krishna und Arjuna mit dem heißen Begehren, die beiden zu töten. Er kam auf einem schneeweißen Elefanten mit goldener Rüstung, der dem Gipfel des Himavat glich. Danda schleuderte drei geschärfte und hell glänzende Lanzen auf Krishna und fünf auf Arjuna ab und stieß einen lauten Schrei aus. Auch Arjuna ließ seinen Kriegsgeschrei hören und trennte mit scharfen Pfeilen beide Arme Dandas ab. Die mit Sandelpaste und Angadas geschmückten Glieder fielen vom Rücken des Elefanten, als ob sich zwei schöne und große Schlangen an einem Berg hinabwinden. Und von einem sichelförmigen Pfeil getroffen, folgte ihnen das schöne und nun blutende Haupt Dandas. Dann durchbohrte Arjuna mit lodernden Pfeilen den weißen Elefanten, und brachte ihn schon bald zu Fall. Donnernd wie eine Berglawine ging das Tier zu Boden. Und auch die anderen, sieggewöhnten und starken Elefanten aus der Abteilung von Danda und Dandadhara wurden von Arjuna zerstückelt und getötet, so daß diese Angriffswelle vereitelt brach. Dicht war das Getümmel. Wagen, Elefanten und Pferde prallten schwankend aufeinander und fielen leblos zur Erde. Die Krieger auf Pandava Seite umringten Arjuna wie die Himmlischen den Indra und sprachen:
Oh Held, du hast uns von einem Feind befreit, der uns das Fürchten lehrte wie der Tod selbst. Welch Glück! Hättest du uns vom Feind schwer Bedrängte nicht vor dieser Furcht beschützt, dann fühlten unsere Feinde jetzt den Triumph, den wir gerade fühlen.

Bei diesen Worten von Freunden und Verbündeten füllte sich Arjunas Herz mit Freude. Er grüßte ehrend diese Männer und wandte sich wieder den Samsaptakas zu.


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