Pushpak Mahabharata Buch 8Zurück WeiterNews

Kapitel 11 – Der sechzehnte Tag der Schlacht beginnt

Dhritarashtra fragte:
Und was unternahm Karna nun, nachdem mein Sohn so liebe und brüderliche Worte zu ihm gesprochen, ihn zum Kommandeur ernannt hatte, und die Truppen in Schlachtordnung aufgestellt waren? Erzähle es mir, oh Sanjaya.

Sanjaya sprach:
Deine Söhne ordneten die Truppen mit froher Musik nach Karnas Wünschen, oh Bulle der Bharatas. Schon lange vor Morgengrauen erhob sich der laute Ruf: „Aufstellung! Aufstellung!“ in deinem Heer, oh König, und das damit verbundene Getöse reichte bis zum Himmel. Die Tiere wurden angeschirrt, die Wagen bestückt, die Krieger rüsteten sich, und ein jeder rannte laut rufend an seinen Platz. Dann erschien Karna auf seinem strahlenden Wagen, einer weißen Standarte, kranichfarbenen Pferden unter dem Banner des Elefantengurtes, hunderten gefüllten Köchern, Keule und hölzernem Gitter, schwer von Sataghnis, Ketten von Glöckchen, Wurfpfeilen, Lanzen, Speeren und vielen Bögen. Er blies sein Muschelhorn, welches mit einem feinen, goldenen Netz geziert war, und schwenkte seinen formidablen, mit reinem Gold geschmückten Bogen. Als die Krieger Karna sahen, wie dieser Beste der Wagenkrieger auf dem Feld erschien, in diesem schwer einzunehmenden und wie die Sonne strahlenden Wagen, da sorgte sich niemand mehr über den Fall Bhishmas oder Dronas. Mit dem Klang seines Muschelhorns trieb er die Krieger an, und dein weites Heer breitete sich in der Makara Aufstellung aus, oh König. Dann zog Karna gegen die Pandavas mit dem festen Wunsch nach Sieg. An der Spitze des Schnabels der Makara stand Karna selbst. Die beiden Augen waren der tapfere Shakuni und mächtige Uluka. Im Kopf nahm Aswatthaman Aufstellung und im Hals alle Brüder, in deren Mitte Duryodhana stand mit Unterstützung eines großen Heeres. Den linken Fuß bildete Kritavarman mit den Narayana Truppen und den unbesiegbaren Gopalas (vermutlich Hirten, die sich wie manche Stämme in Bengal und Bahar als stämmige Männer bis zum heutigen Tage als Soldaten anheuern lassen). Kripa bildete den rechten Fuß mit den vorzüglichen Bogenkriegern der Trigartas und Südländer. Im linken Hinterfuß war Shalya stationiert mit seinem großen Heer der Madras. Im rechten Hinterfuß war Sushena mit den wahrhaften Gelübden, von tausend Wagen und dreihundert Elefanten umgeben. Den Schwanz der Makara bildeten die beiden höchst energischen, königlichen Brüder Chitra und Chitrasena mit einem großen Heer.

Als sich Karna auf diese Weise gezeigt hatte, blickte König Yudhishthira auf Arjuna und sprach:
Schau, oh Partha, wie das von vielen Anführern beschützte Heer der Söhne von Dhritarashtra von Karna aufgestellt wurde. Sie haben ihre tapfersten Helden verloren, und der verbliebene Rest scheint mir schwach wie Stroh zu sein - bis auf den großen Bogenkrieger Karna, der unter allen herrlich strahlt. Er kann in den drei Welten nicht von Göttern, Asuras, Gandharvas, Kinnaras oder den großen Schlangen besiegt werden. Wenn du ihn heute vernichtest, oh Phalguna, dann ist der Sieg dein, oh Starkarmiger. Außerdem wäre der Dorn aus meinem Herzen gezogen, der seit zwölf Jahren dort steckt. Bedenke dies und wähle die Schlachtordnung, die du wünschst.

Arjuna hörte auf seinen Bruder und wählte die Gegenaufstellung des Halbmondes. An der linken Seite stand Bhima und auf der rechten Dhrishtadyumna. In der Mitte standen der König und Arjuna. Nakula und Sahadeva beschirmten den Rücken des Königs, und die Prinzen Yudhamanyu und Uttamaujas wurden die Beschützer von Arjunas Wagenrädern. Unter seinem Schutz verließen sie Arjuna nicht für einen Moment. Die restlichen Könige standen in Rüstung und Waffen an den Positionen, die ihrer Tapferkeit und Entschlossenheit entsprachen. Nun waren beide Armeen aufgestellt, und die Männer füllten ihre Herzen mit dem Wunsch nach Kampf. Duryodhana beschaute sich Karnas Schlachtordnung und wähnte die Pandavas als bereits geschlagen. Und auch Yudhishthira dachte beim Anblick des eigenen Heeres, die Kauravas wären bereits besiegt. So wurden in beiden Heeren die Muschelhörner geblasen und die Trommeln und Pauken geschlagen. Die Krieger ließen ihr Löwengebrüll ertönen, die Pferde wieherten und stampften ungeduldig, und die Elefanten grunzten. Deine Armee vertraute auf den strahlend gerüsteten Karna, und niemand dachte mehr an die bereits gefallenen Helden. Beide Armeen freuten sich auf den Kampf und waren begierig, einander zu vernichten. Die Helden Karna und Arjuna warfen sich zornige Blicke zu und standen an der Spitze ihrer Einheiten bereit. Und als sich beide Heere in Bewegung setzten, da schienen sie freudig zu tanzen. Ungeduldig stürmten die Krieger von den Seiten herbei, und die alles zerstörende Schlacht begann.


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