Pushpak Mahabharata Buch 8Zurück WeiterNews

Kapitel 3 – Duryodhanas Ansprache an das Heer

Sanjaya begann:
Blaß, mutlos und ohne Hoffnung waren deine Söhne nach Dronas Tod. Trotz ihrer Waffen ließen sie die Köpfe hängen, schauten sich gequält an und standen schweigend und gelähmt. Bei ihren traurigen Mienen wurden auch deine Truppen niedergeschlagen und starrten leeren Blickes in die Luft. So manchem Krieger fielen die blutbefleckten Waffen aus der Hand, als ihm bewußt wurde, daß Drona tot war. Und alle jene, die wenigstens noch ihre Waffen fest im Griff hielten, glichen fallenden Meteoren in ihrer gramvoll gebeugten Haltung.

Als König Duryodhana die Armee paralysiert und beinahe leblos fand, sprach er:
Auf die Kraft eurer Arme vertrauend habe ich die Pandavas zum Kampf gefordert und diesen Waffengang begonnen. Doch nach Dronas Tod scheint die Aussicht hoffnungslos zu sein. Ja, kämpfende Krieger können sterben. Sie siegen oder sterben. Was ist seltsam daran? Also wendet eure Gesichter der Schlacht zu und kämpft! Seht, wie der hochbeseelte Karna, dieser große Bogenkrieger, mit immenser Kraft und himmlischen Waffen zur Schlacht schreitet. Immer wenn er Karna sieht, zieht sich der Feigling Arjuna angstvoll zurück, als ob ein zartes Reh einen Löwen erblickt. Schon mit ganz gewöhnlichen Mitteln des Kampfes brachte Karna den mächtigen Bhima in Not, der über die Kraft von tausend Elefanten verfügt. Mit lautem Schrei schlug Karna den tapferen Ghatotkacha der tausend Illusionen und himmlischen Kräfte mit seinem unbesiegbaren Speer. Heute werdet ihr die unerschöpfliche Macht dieses klugen Kriegers erleben, sein sicheres Ziel und seine unbezwingbare Energie. Mögen die Söhne Pandus den Heldenmut von Karna und Aswatthaman erleben wie den von Vishnu und Vasava. Ihr alle seid allein in der Lage, die Söhne des Pandu mit ihren Truppen zu schlagen. Wie leicht wird diese Tat für euch, wenn ihr euch vereint. Heute werdet ihr große Heldentaten erleben, denn ihr habt grenzenlose Energie und kennt alle Waffen.

Sanjaya fuhr fort:
Nach diesen Worten, oh Sündenloser, ernannten Duryodhana und seine Brüder den Karna zum Oberbefehlshaber der Kuru Armee. Und als er das Kommando übernommen hatte, ließ der im Kampf so furchterregende Karna sein gewaltiges Löwengebrüll ertönen. Er kämpfte mit dem Feind und verursachte ein großes Gemetzel unter den Srinjayas, Panchalas, Kekayas und Videhas. Von seinem Bogen gingen zahllose Scharen von Pfeilen aus, einer dicht am anderen wie Bienen im Flug. Und nachdem er die Panchalas und Pandavas mit großer Agilität bedrängt und tausende Krieger geschlagen hatte, wurde er letztendlich doch von Arjuna besiegt.


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