Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 109 – Tod des Alambusha I

Sanjaya fuhr fort:
(Nachdem Alambusha vor Bhima davongelaufen war,) kämpfte er furchtlos in einem anderen Teil des Schlachtfeldes weiter. Hier bestürmte ihn sogleich Ghatotkacha, der Sohn von Bhima und Hidimba, und schoß heftige und spitze Pfeile auf ihn ab. Und der nächste, furchtbare Zweikampf bahnte sich an, denn beide Rakshasas riefen viele Täuschungen zu Hilfe, wie damals Indra und Samvara. Ihr Kampf war so ungestüm wie damals der zwischen Rama und Ravana, oh Herr. Ghatotkacha traf seinen Gegner zuerst mit zwanzig, langen Pfeilen mitten in die Brust, was er mit lautem Geheul begleitete. Lächelnd und freudig brüllend durchbohrte auch Alambusha den unbesiegten Sohn der Hidimba. Doch schon bald erfüllte die beiden mächtigen Rakshasas großer Zorn, und sie kämpften mit allen Mitteln auch der Illusion, ohne jedoch einen Vorteil über den anderen gewinnen zu können. Schuf der eine Kämpfer eine Illusion, wurde sie vom anderen mit ähnlichen Illusionen wieder zerstreut. Dies rief die Pandavas auf den Plan, und sorgenvoll stürmten Bhima und andere hervorragende Wagenkrieger von allen Seiten herbei, den Alambusha heftig angreifend. Sie keilten ihn mit vielen Wagen ein und schütteten ihre Pfeile über ihm aus, wie Menschen im Wald einen Elefanten mit Feuerbränden umzingeln. Doch mit gewaltigen Waffen und großer Täuschung befreite sich Alambusha von diesem Druck, spannte seinen riesigen Bogen, dessen Sirren dem Donner Indras glich, und traf Bhima mit fünfundzwanzig Pfeilen, Bhimas Sohn mit fünf, Yudhishthira mit drei, Sahadeva mit sieben, Nakula mit dreiundsiebzig, und jeden Sohn der Draupadi mit je fünf. Dann brüllte er gräßlich und laut. Bhima revanchierte sich mit neun Geschossen, Sahadeva mit fünf, Yudhishthira mit hundert, Nakula mit vierundsechzig, und Draupadis Söhne mit je drei. Ghatotkacha schickte ihm fünfhundert Pfeile entgegen, was Alambusha mit siebzig Pfeilen beantwortete. Vom jeweiligen Gebrüll der beiden Dämonen erbebte die Erde mitsamt ihren Bergen, Wäldern und Gewässern. Bereits tief getroffen, fuhren die mächtigen Bogenschützen immer noch fort, sich gegenseitig zu durchbohren. Zahllos waren die Pfeile, die flogen und trafen, mal mit goldenen Flügeln, mal an Stein geschliffen. Doch die geraden Pfeile gingen glatt durch die Körper der Rakshasas hindurch, was die Pandavas mit Sorge um Ghatotkacha erfüllte. Mit doppelter Anstrengung fielen sie über Alambusha her. Und dieser, auf einmal daran denkend, daß er sterblich war, wußte plötzlich nicht mehr, was er tun sollte. Ghatotkacha erkannte sein Zaudern und fest entschlossen, den Rakshasa zu vernichten, nutzte dieser an der Schlacht immer Freude Findende die günstige Gelegenheit. Er sprang auf Alambushas bereits schwer mitgenommenen Wagen auf und ergriff seinen Gegner. Wie Garuda eine sich windende Schlange packt, so hielt er seinen Feind fest und wirbelte ihn hin und her. Dann schleuderte er ihn mit großer Kraft zu Boden, und Alambushas Knochen zerbrachen in viele Stücke wie ein am Boden zerschellender Tontopf. Als die Krieger den zornig rasenden Ghatotkacha so sahen, seine Macht, Stärke und Schnelligkeit, da erfüllte sie Angst und Schrecken. Und der tote Alambusha mit den zerschmetterten Gliedern ähnelte einem vom Sturm entwurzelten und zerbrochenem Sal Baum. Die Truppen der Pandavas waren froh über den Tod ihres mächtigen Gegners. Sie schwenkten ihre Kleider und brüllten laut vor Freude. Ganz im Gegenteil zu deinen Truppen, welche klagten und verzagten. Die Neugierigen kamen heran, um sich den toten, am Boden liegenden Dämonen zu betrachten, dessen Feuer nun erloschenen war. Und der siegreiche und heldenhafte Ghatotkacha ließ sein Kriegsgebrüll ertönen wie Indra, nachdem er den Vala geschlagen hatte. Sein Vater, seine Onkel und anderen Verwandten und Gefolgsleute spendeten ihm viel Beifall, nachdem er diese schwierige Heldentat vollbracht hatte. Und die Trommeln dröhnten freudig, den Sieg der Pandavas bis zum Himmel verkündend.


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