Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 101 – Strahlende Helden

Sanjaya sprach:
Oh Monarch, als die Könige deiner Armee sahen, wie Krishna und Arjuna schon so viele Abteilungen des feindlichen Heeres durchquert hatten, flohen viele angstvoll davon. Doch die Hochbeseelten fingen sich bald wieder, fühlten Scham und Zorn, kehrten um, sammelten sich und stürmten gemeinsam und entschlossen gegen Arjuna. Doch all jene, die sich kampfesgierig oder rachsüchtig Arjuna in den Weg stellten, kehrten nicht zurück, wie die Flüsse niemals vom Ozean zurückkommen. Manch unwürdige Krieger sahen dies, luden Sünde und Hölle auf sich und flohen vom Schlachtfeld, wie Ungläubige sich von den Veden abwenden. Schließlich überwanden die Helden Arjuna und Krishna die dichte Masse an Streitwagen und kamen heraus wie Sonne und Mond, wenn sie von Rahu befreit wurden. Ohne Müdigkeit zu verspüren, tauchten sie aus der Bedrängnis auf, wie Fische aus einem dichten Netz entkommen. Sie hatten die undurchdringliche Aufstellung von Drona und die dichten Geschoßhagel darin bezwungen, und die beiden erschienen nun wie die aufgehenden Sonnen am Ende der Yugas. Sie ähnelten zwei Menschen, die einem gefährlichen Waldbrand entkommen oder zwei Fischen, die dem Rachen eines Hais entschlüpft waren. Dabei hatten sie selbst mit ihren dichten Geschoßhageln das Kuru Heer durcheinandergewirbelt, wie zwei Makaras den Ozean aufwühlen. Deine Söhne und deine Krieger waren überzeugt davon gewesen, daß die beiden niemals in der Lage wären, durch Dronas Divisionen hindurchzuschlüpfen. Doch nun hofften sie nicht mehr auf Jayadrathas Überleben. Verzweiflung machte sich unter deinen Männern breit, denn die beiden strahlenden und furchtlosen Helden hielt nichts auf.

Und Arjuna sprach zu Krishna:
Sieh, Jayadratha steht inmitten von sechs der besten Wagenkriegern. Und doch soll mir der Herrscher der Sindhus nicht mit dem Leben davonkommen. Ich werde ihn schlagen und würde Indra selbst mit allen Himmlischen ihm zur Hilfe eilen.

So unterhielten sich die beiden, und deinen Söhnen war äußerst bange, denn die beiden sahen so frisch aus wie zwei Elefanten, die sich nach einem langen Marsch durch die Wüste eben an klarem Wasser sattgetrunken hatten. Sie waren jenseits des Todes und standen über aller Schwäche wie Wanderer, die eine gefährliche und anstrengende Gegend bezwungen hatten. Selbst jene unter deinen Kriegern, die ihnen nur ins Antlitz schauten, fühlten bereits Furcht. Von Drona befreit, der einer Schlange mit tödlichem Gift glich, und auch von all den anderen Königen und Dronas Divisionen, von deren Schauern an Geschossen und der dichten, dem Ozean gleichenden, wogenden Menge, strahlten die Helden Arjuna und Krishna wie zwei Sonnen vor Freude. Drona und seinen Divisionen hatten ihnen manche blutende Wunde beigebracht, die sie glänzen machte wie zwei Berge mit rotblühenden Karnikaras. Der tiefe Ozean mit dem Alligator Drona, den furchtbaren Schlangen- Pfeilen, den Makara- Speeren und den Kshatriya- Untiefen war überwunden. Die Drona Wolke mit dem Donnern der Bogensehnen und Keulen, sowie den Schwertern- und Lanzen- Blitzen war durchquert. Das von Dronas Waffen versperrte Land war bezwungen, und Krishna und Arjuna strahlten wie Sonne und Mond, die keine Finsternis mehr verdunkelt. Alle Wesen verglichen die beiden Helden nun mit Personen, die es mit der Kraft ihrer Arme geschafft hatten, die prall gefüllten fünf Flüsse (Satadru, Vipasa, Ravati, Chandrabhaga und Vitasta) und den Ozean selbst mit all seinem gefährlichen Getier zur Regenzeit zu durchschwimmen. Ihre Blicke trafen bereits den nahebei stehenden Jayadratha und glichen dabei den Blicken von zwei Tigern, die einen Ruru Hirsch reißen wollen. Ja, wer von deinen Kriegern ihre Gesichter sah, erachtete Jayadratha als bereits geschlagen. Mit roten Augen standen die beiden Helden feuergleich strahlend Seite an Seite und brüllten euphorisch, als sie Jayadratha endlich erblickten. Krishna hielt die Zügel fest in der Hand und Arjuna seinen Bogen, und die beiden waren bereit, niederzustoßen wie zwei Falken auf ihre Beute.

Schnell näherten sie sich ihrem Opfer, doch auch Duryodhana stieß eiligst und sich auf seinem Wagen geschickt durch die Menge einen Weg bahnend hinzu, die von Drona befestigte Rüstung an seinem Körper. Er überholte die beiden, kehrte sich dann um und stellte sich Krishna und Arjuna in den Weg, um Jayadratha zu retten. Da bliesen deine Leute froh in ihre Muschelhörner und auch das Löwengebrüll war wieder unter den Kurus zu hören. Auch die beiden Helden freuten sich, deinem Sohn in der Schlacht zu begegnen, und Krishna wandte sich an Arjuna.


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