Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 82 – Der Morgen des vierzehnten Tages der Schlacht

Sanjaya fuhr fort:
Und so verging für einen jeden die Nacht. In der Morgendämmerung erhob sich König Yudhishthira, wobei ihn Paniswanikas, Magadhas, Madhuparkikas, Vaitalikas und viele Diener mit Gesang und Musik empfingen. Die Tänzer tanzten, und liebliche Stimmen sangen das Lob des Kuru Geschlechts. Die Musiker spielten gekonnt auf Mridangas und Jharjharas, Bheris und Panavas, Anakas und Gomukhas, Adamvaras, Muschelhörnern, lauten Dundubhis und vielen anderen Instrumenten. Der laute und tiefe Klang berührte sogar den Himmel und ließ nicht nur Yudhishthira von seinem Schlummer erwachen. Er hatte tief und glücklich in seinem kostbaren Bett geschlafen und begab sich ins Bad. Einhundert und acht junge Diener, alle bereits gewaschen und weiß gekleidet, traten vor den König mit goldenen, bis zum Rand gefüllten Gefäßen. Entspannt badete der König in einem dünnen Gewand in verschiedenen Wassern, die nach Sandel dufteten und mit Mantras gereinigt waren. Sein Körper wurde von geübten Händen mit Kräutersäften kräftig massiert und anschließend mit heiligem und duftendem Wasser abgespült. Danach umwickelte er sein Haupt mit einem bereitgehaltenem, schneeweißen Tuch, um es abzutrocknen. Dann cremte er seinen Körper mit vorzüglicher Sandelpaste ein, kleidete sich in reine Roben, legte Blumengirlanden an und setze sich mit dem Gesicht gen Osten, die Hände faltend. Dem Pfad der Gerechten folgend, sprach er im Geiste seine Gebete. Mit großer Demut betrat der mächtige Monarch als nächstes die Kammer, in der das lodernde Feuer bewahrt wurde. Er opferte dem Feuer heilige Holzscheite, geklärte Butter und Mantras und verließ die Kammer wieder. Er betrat die nächste Kammer und sah dorten viele treffliche und vedenkundige Brahmanen. Sie waren alle gezügelten Geistes und durch das Studium der Veden und Gelübde gereinigt. Und sie alle hatten bereits ihr Bad genommen, was der Vollendung ihrer Opfer folgte. Die Sonnenverehrer allein zählten schon tausend. Insgesamt waren es an die achttausend ihrer Art. Der Sohn des Pandu bat sie um Segen, den sie mit klaren Stimmen aussprachen, und beschenkte sie mit Honig, geklärter Butter und guten Früchten. Jedem gab er tausend Goldmünzen, hundert geschmückte Pferde, kostbare Kleidung und schöne andere Geschenke. Auch schenkte er ihnen Kühe, die immer Milch gaben, sobald man sie berührte, mit ihren Kälbern, goldenen Hörnern und silbernen Hufen, nachdem er sie umrundet hatte. Yudhishthira berührte das Swastika, welches gutes Schicksal in sich trägt, und das goldene Nandyavartas und betrachtete Blumengirlanden, Wassertöpfe, Gefäße mit sonnengetrocknetem Reis und andere glücksverheißende Artikel wie das gelbe Pulver aus dem Urin der Kuh, schöne und geschmückte Mädchen, Quark, geklärte Butter, Honig, liebliche Vögel und vieles andere mehr, bevor er aus dieser Kammer wieder heraustrat. In einem der äußeren Gemächer nahm er seinen kostbaren, runden Sitz aus Gold ein, den ihm wartende Diener zurechtrückten. Der Thron war mit Perlen und Lapislazuli geschmückt, mit einem sehr weichen Teppich belegt, über den ein noch feineres Tuch gebreitet war. Was für ein Kunstwerk des himmlischen Architekten! Nachdem der Monarch sich niedergelassen hatte, brachten ihm seine Diener alle edlen Ornamente voller Juwelen, die seine Schönheit so sehr vermehrten, daß sie schon zum Kummer seiner Feinde wurde. Strahlend saß der König auf seinem Thron, von Dienern mit mondweißen Yakschwänzen mit goldenen Griffen befächelt und von Barden mit Lobliedern besungen. In den lieblichen Gesang mischte sich sogleich das Rattern von Wagenrädern, Klappern von Pferdehufen, Klingen der Glöckchen der Elefanten, Dröhnen der Muschelhörner und der Schritt der Krieger, so daß die Erde zu erbeben schien. Einer der Türwächter, ein Jüngling in Rüstung, Ohrringen und Schwert an der Seite, trat ein, kniete nieder und beugte sein Haupt vor dem König, der aller Verehrung würdig war, grüßte und tat die Ankunft von Hrishikesha (Krishna) kund. Yudhishthira befahl: „Bereitet einen schönen Sitz und Arghya für ihn vor.“, und bat den Gast herein. Dann bot er ihm den kostbaren Sitz an, und grüßte und ehrte Krishna mit den üblichen Worten und Gesten.


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