Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 75 – Krishna informiert Arjuna über die Maßnahmen des Gegners

Sanjaya sprach:
Eine Weile nachdem Arjuna seinen Eid geleistet hatte, sprach der starkarmige Krishna Vasudeva zu ihm:
Du hast zwar im Einvernehmen mit deinen Brüdern geschworen, doch sehr schnell die Worte ausgesprochen: „Ich werde den Herrscher der Sindhus töten!“ Das war vorschnell. Ohne dich zuvor mit mir zu beraten, hast du dir eine schwere Bürde aufgeladen. Ach, wie können wir nur dem Spott der Menschen entgehen? Ich habe einige Spione ins Lager von Dhritarashtras Söhnen gesandt, und sie kamen schnell mit folgender Information zurück:

Nachdem du deinen Eid geschworen hattest, erhob sich in unserem Lager triumphaler Lärm, den unsere Gegner sehr wohl vernahmen. Sie waren besorgt und gewarnt, denn nicht ohne Grund erhebt sich Löwengebrüll unter Männern. So hielten sie sich bereit, denn sie meinten, du würdest sie sogar des Nachts angreifen. Ihre Infanterie nebst Rossen und Elefanten war laut, und sogar die Wagenräder ratterten schrecklich. Doch dann erfuhren sie von deinem Schwur, du mit der Wahrheit Verbundener. Erst sank den Beratern von Duryodhana das Herz, und Jayadratha wurde von Angst überwältigt. Er beriet sich mit seinen Ministern über jegliches für ihn nützliche Mittel in der Gefahr und betrat dann das königliche Zelt, in dem sich Duryodhana und die anderen Könige aufhielten. Zu Duryodhana sprach er:
Arjuna hält mich für den Mörder seines Sohnes und will mich morgen in der Schlacht töten. Inmitten seiner ganzen Armee hat er dies geschworen, und kein Gott, Gandharva, Asura, Naga oder Rakshasa kann einen Schwur Arjunas vereiteln. Beschützt mich daher alle gemeinsam im Kampf. Laßt Arjuna nicht seinen Fuß auf unser Haupt setzen, indem er sein Ziel erreicht. Bereitet alles Nötige vor. Doch wenn du, oh Bester der Kurus, meinst, daß du mich nicht in der morgigen Schlacht beschützen kannst, dann gewähre mir den Rückzug vom Kampf.

Mit mutlos hängendem Kopf vernahm Duryodhana diese Worte. Er erkannte, daß Jayadratha große Furcht hatte, und dachte nach. Und Jayadratha, welcher sah, daß sein König traurig bewegt war, sprach langsam diese nützlichen Worte:
Ich sehe hier nirgends den Bogenschützen von überragender Energie, der es mit Arjunas Waffen aufnehmen könnte. Nicht einmal Satakratu würde an der Front vor Arjuna bestehen, der Krishna zum Verbündeten und Gandiva als Bogen hat. Es wird erzählt, daß Arjuna im Himavat zu Fuß mit Maheshvara selbst kämpfte, der über die höchste Energie verfügt. Vom Anführer der Götter gebeten besiegte er mit einem einzigen Wagen tausend Danavas in Hiranyapura. Und dieser Sohn der Kunti hat den klugen Krishna zum Verbündeten. Ich meine, er ist in der Lage, die drei Welten zusammen mit den Göttern zu besiegen. So gewähre mir entweder die Erlaubnis zum Rückzug, oder der hochbeseelte Drona und sein Sohn müssen mich beschützen. Entscheide dich, wie es dir beliebt.

So suchte Duryodhana den Lehrer Drona auf und bat ihn demütig um seine Hilfe, oh Arjuna. Alle Maßnahmen sind nun getroffen. Wagen und Pferde wurden vorbereitet für die morgige Aufstellung. Karna, Bhurisravas, Dronas Sohn, der unbesiegbare Vrishasena, Kripa und der Herrscher der Madras – diese sechs bilden den Ring um Jayadratha. Drona wird eine Schlachtordnung bilden, die halb ein Sakata (eine Art von Wagen) und halb ein Lotus ist. In der Mitte der Lotusblätter wird es ein Nadelöhr geben, in dem Jayadratha seine Aufstellung nimmt, so daß er von allen Helden beschirmt schwer zu besiegen sein wird. Bezüglich ihrer Waffenkünste mit dem Bogen, ihrer Entschlossenheit, Stärke und Abstammung wird es schwer sein, diese sechs Helden zu überwinden. Doch ohne sie zu besiegen, gibt es keinen Zugang zu Jayadratha. Bedenke den Heldenmut der sechs Krieger, oh Arjuna. Wenn sie sich vereinen, wird es sehr schwer sein, sie zu besiegen. Wir sollten uns deshalb mit erfahrenen und uns wohlgesinnten Beratern unterhalten, damit wir erfolgreich sein können.


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