Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 51 – Yudhishthiras Klage

Sanjaya sprach:
Nach dem Tode Abhimanyus und dem Ende der Schlacht an diesem Tag, stiegen auch die heldenhaften Krieger der Pandavas von ihren Wagen ab, warfen die Bögen beiseite, schälten sich aus ihren Rüstungen und setzten sich rings um Yudhishthira nieder. Alle Gedanken galten dem Schmerz in ihren Herzen wegen des gefallenen Jünglings. Und traurig begann Yudhishthira zu klagen:
Weh, um mir Gutes zu tun, durchbrach Abhimanyu die Schlachtordnung Dronas, die von feindlichen Kriegern nur so wimmelte. Er entwurzelte mächtige und schwer besiegbare Bogenschützen voller Tapferkeit und Kampferfahrung oder schlug sie zurück, als sie sich ihm in den Weg stellten. Er bekämpfte mit seinen Pfeilen unseren unversöhnlichen Feind Dushasana und schlug den Besinnungslosen in die Flucht. Ach, als der heldenhafte Sohn Arjunas das weite Meer von Dronas Armee überquerte und sich Dushasanas Sohn stellte, war es ihm beschieden, ein Gast im Hause Yamas zu werden. Doch wie können meine Blicke je wieder denen von Arjuna und Subhadra begegnen, nun, da sie ihren geliebten Sohn verloren haben? Und welche sinnlosen, zusammenhanglosen und unangemessenen Worte müssen wir nachher zu Krishna und Arjuna sprechen? Ich war es, der Subhadra, Krishna und Arjuna dieses Leid angetan hat, weil ich Gutes wollte und den Sieg erhoffte. Ein Gieriger sieht niemals seine eigenen Fehler, denn Gier kommt aus Narrheit. Die Honigsammler sehen niemals den bevorstehenden Fall. Und ich bin wohl wie sie, denn ich habe einen Knaben an die Spitze unserer Schlacht gestellt, der doch eigentlich mit Leckereien, Luxus und Spiel verwöhnt werden sollte. Wie kann einem noch unerfahrenen Jungen in solch großer Gefahr Gutes geschehen? Wie ein auf sein feuriges Temperament stolzes Roß hat er sich geopfert, anstatt sich dem Gebot seines Meisters zu verweigern. Weh, wir sollten es ihm gleichtun und uns auf die bloße Erde legen, vom traurig zornvollen Blick Arjunas dahingefegt. Arjuna ist klug, großzügig, ehrlich, vergebend, schön von Gestalt, mächtig, respektvoll den Höhergestellten gegenüber, heldenhaft, wahrhaft und geliebt. Sogar die Götter loben seine glorreichen Errungenschaften. Er schlug die Nivatakavachas und Kalakeyas in Hiranyapura, diese Feinde Indras. In nur einem Moment besiegte er die Paulomas mit all ihrem Gefolge. Dieser Mächtige gewährt sogar unversöhnlichen Feinden Zuflucht, wenn sie ihn darum bitten. Und wir konnten den Sohn eines solch besonderen Menschen heute nicht vor Gefahr beschützen! Die Krieger Dhritarashtras wird heute eine große Angst heimsuchen, auch wenn sie über große Stärke verfügen. Denn im Zorn über den Tod seines Sohnes wird Arjuna alle Kauravas auslöschen. Und wenn der niedrig gesinnte Duryodhana mit seinen niedrig gesinnten Beratern, dieser Vernichter seines eigenen Geschlechts und aller Freunde, den Niedergang seiner Armee mit ansehen muß, wird er voller Kummer sein Leben aufgeben. Doch wenn ich Abhimanyu, diesen Enkelsohn Indras von unvergleichlicher Energie und Heldenkraft, tot auf dem Schlachtfeld liegen sehe, dann kann mich weder Sieg noch Herrschaft, weder Unsterblichkeit noch die Gemeinschaft mit den Himmlischen erfreuen.


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