Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Abhimanyu Badha Parva – Tod des Abhimanyu

Kapitel 33 – Der dreizehnte Tag der Schlacht

Sanjaya erzählte:
Da Arjuna alle Heerscharen vernichtend geschlagen und Drona sein Versprechen nicht eingelöst hatte, weil Yudhishthira wohlbehalten in seinen eigenen Reihen geblieben war, betrachteten sich deine Krieger als besiegt. Mit sorgenvollen und niedergeschlagenen Blicken schauten sie sich an, die Rüstungen zerrissen und mit Staub bedeckt. Nach Dronas Zustimmung zogen sich alle vom Schlachtfeld zurück und fühlten sich gedemütigt von ihren zielsicheren Feinden, denn sie hörten, wie alle Wesen die zahllosen Errungenschaften von Arjuna lobten ebenso wie die Freundschaft, die ihn mit Krishna verband. Die Nacht verbrachten sie wie unter einem Fluch und dachten in völligem Schweigen über den Lauf der Dinge nach.

Am nächsten Morgen wandte sich Duryodhana an Drona, und er fühlte sowohl Zuneigung als auch Zorn in seinem traurigen Herzen beim Anblick der Siege des Feindes. Vor allen Truppen sprach der König redegewandt zu seinem Heerführer:
Oh Bester der Zweifachgeborenen, zweifellos betrachtest du uns als Menschen, die der Vernichtung geweiht sind. Du hast Yudhishthira nicht ergriffen, obwohl er in deiner Reichweite war. Und das, wo kein Feind dir entkommen kann, wenn du ihn nur erblickst, selbst wenn ihn die Pandavas und alle Götter beschützten. Erfreut gewährtest du mir einen Segen. Doch du handelst nicht danach. Dabei sollten die Edlen (so wie du), niemals die Hoffnungen derer enttäuschen, die ihnen hingegeben sind.

Nach diesen Worte spürte Drona große Scham, und er sprach zum König:
Es ziemt sich nicht für dich, so von mir zu denken. Ich strebe immer danach, dich zu erfreuen. Doch die drei Welten mit allen Göttern, Asuras, Gandharvas, Yakshas, Nagas und Rakshasas können nicht das Heer besiegen, welches vom diademgeschmückten Arjuna beschützt wird. Dort wo Krishna, der Schöpfer des Universums ist, und Arjuna der erste Krieger, könnte nur die Macht des dreiäugigen Mahadevas (Shiva) siegen. Oh Herr, ich sage es dir aufrecht und es kann nicht anders sein:

Heute werde ich einen mächtigen Wagenkrieger, einen der ersten Helden unter den Pandavas schlagen. Und ich werde heute eine Schlachtordnung aufstellen, die auch von den Göttern nicht durchdrungen werden kann. Aber du mußt mit allen Mitteln Arjuna fernhalten, denn für ihn gibt es nichts, was er nicht weiß oder in der Schlacht vollbringen könnte. Von verschiedensten Lehrern hat er alles gelernt, was man übers Kämpfen nur wissen kann.

Sanjaya fuhr fort:
Und so wurde Arjuna erneut von todesmutigen Kämpfern zur Schlacht gefordert und zum südlichen Teil des Schlachtfeldes gelockt. Der Kampf, der sich um ihn entspannte, war unvergleichlich, oh König. Und am anderen Ende des Schlachtfeldes, formierte Drona seine strahlende Schlachtordnung, die kaum anschaubar war, als ob die blendende Sonne den Meridian erreicht und alles unter sich verbrennt. Mit Erlaubnis Yudhishthiras durchbrach Abhimanyu an vielen Stellen diese undurchdringliche Aufstellung. Und nachdem er heldenhaft tausende Kämpfer geschlagen hatte, fiel er doch durch sechs vereinte Gegner. Er unterlag Dushasanas Sohn und gab sein Leben auf, oh Feindebezwinger. Unsere Seite freute sich über den Sieg sehr, doch die Pandavas trauerten zutiefst. Und nachdem Abhimanyu geschlagen war, zogen sich unsere Truppen zur nächtlichen Ruhe zurück.

Dhritarashtra fragte:
Oh Sanjaya, wenn ich vom Tode Abhimanyus höre, wie er in der Minderzahl unterlag, dann scheint mein Herz zu zerbrechen. Oh, die Pflichten eines Kshatriya sind wirklich grausam, wenn reife Männer keine Skrupel zeigen, für die eigene Herrschaft ihre Waffen auf einen Knaben abzuschießen. Ach Sohn von Gavalgana, erzähle mir, wie es geschah, daß waffengeübte Krieger sich zusammenschlossen und dieses Kind töteten, welches bisher zwar in Luxus lebte und doch völlig furchtlos über das Schlachtfeld wanderte. Sage mir alles darüber, oh Sanjaya, wie die mächtigen Krieger mit Subhadras Sohn spielten, der voller Energie in unsere Wagenordnung eindrang.

Sanjaya antwortete:
Ich werde dir alle Einzelheiten über den Tod von Subhadras Sohn erzählen, oh König, da du danach fragst. Lausche aufmerksam, oh Monarch. Ich werde dir davon sprechen, wie der Jüngling in unsere Reihen eindrang, seine Waffen tanzen ließ und unsere unwiderstehlichen und auf Sieg hoffenden Helden arg bedrängte. Wie die Bewohner eines Waldes voller Pflanzen, Kräuter und Bäume, um den sich die Feuersbrunst zusammenzieht, so fürchteten sich die Krieger deiner Armee vor Abhimanyu.


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