Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 18 – Der zwölfte Tag, Arjunas Schlacht mit den Trigartas beginnt

Sanjaya sprach:
In freudiger Erwartung standen also die Samsaptakas (Krieger, die geschworen haben, entweder zu siegen oder zu sterben) auf ebenem Grund, die Streitwagen in der Schlachtordnung eines Halbmondes aufgestellt. Als sie sahen, wie der diademgeschmückte Arjuna sich näherte, empfingen sie ihn mit lautem und freudigem Kriegsgeschrei, welches alle Himmelsrichtungen bis zur Sonne erfüllte. Da alle Männer auf ebenem und offenem Feld standen, gab es kein Echo. Mit leichtem Schmunzeln sprach Arjuna zu Krishna:
Sieh nur, oh Sohn der Devaki, wie die Trigarta Brüder jubeln, und das in einem Moment, der eigentlich zum Weinen ist, denn sie werden alle in der Schlacht vergehen. Sicherlich freuen sie sich so, weil die herrlichen, himmlischen Regionen auf sie warten, in die nie ein Feigling kommt.

Mit diesen Worten fiel Arjuna über die wohlgeordneten Reihen der Trigartas her. Er nahm seine vergoldete Muschel Devadatta, blies mit großer Kraft hinein und erfüllte alle Richtungen mit ihrem Ton. Wie versteinert stand da die Armee der Samsaptakas, denn der Schrecken war ihnen in die Glieder gefahren. Alle Reit- und Zugtiere standen paralysiert mit weit aufgerissenen Augen, die Ohren hochaufgerichtet, Hälse und Mäuler starr, Urin lassend und Blut spuckend. Langsam kamen sie zurück ins Bewußtsein, festigten ihre Reihen und entließen alle auf einmal ihre Pfeile auf Arjuna. Und Arjuna zeigte seine Heldenkraft, als er schnell mit fünfzehn Pfeilen diese Tausende zerschnitt, bevor sie ihn erreichen konnten. In der nächsten Welle schafften es zehn Pfeile und trafen Arjuna, doch jener durchbohrte seine Gegner mit jeweils drei Pfeilen. Sie antworteten mit jeweils fünf, er schoß jeweils zwei zurück. Wild entbrannt ergossen sich nun Schauer auf Schauer über Krishna und Arjuna, als ob Bienenschwärme in eine blühende Wiese einfallen. Suvahu traf Arjunas Diadem mit dreißig Adamant Pfeilen, welche goldene Flügel hatten. Sie blieben stecken und Arjuna strahlte damit wie die aufgehende Sonne. Arjuna revanchierte sich, indem er mit einem breitköpfigen Pfeil Suvahus Lederharnisch durchtrennte und ihn mit weiteren spitzen Pfeilen blutig stach. Als nächstes drangen die Geschosse von Susharman, Suratha, Sudharman, Sudhanwan und wieder Suvahu bis zu Arjuna durch. Und Partha, mit dem vorzüglichen Affen im Banner, zerschnitt ihre goldenen Standarten und durchbohrte ihre Glieder. Er zertrennte den Bogen von Sudhanwan, tötete dessen Pferde und enthauptete den mit einem Turban geschmückten Mann. Als dieser Held fiel, wurden seine Gefolgsleute von Panik ergriffen und rannten in Richtung Duryodhanas Armee davon. Entschlossen und zornig schüttete Arjuna so dichte Pfeileschauer über der Trigarta Armee aus, wie die Sonne Strahlen hat. Die Reihen brachen, das Heer wurde zerrieben, und die Trigartas ergriff die Angst. Sie blieben einfach starr und besinnungslos stehen und wurden von Arjuna mit geraden Pfeilen regelrecht geschlachtet wie eine von Angst gelähmte Herde Rehe. Doch der König der Trigartas rief aufgebracht:
Flieht nicht ihr Helden! Es ziemt sich nicht für euch, geängstigt zu sein! Vor den Augen aller Truppen haben wir geschworen und kamen hierher. Was wollt ihr denn nun den Anführern von Duryodhanas Heer sagen? Wir laden nur Spott auf uns durch solch feiges Verhalten. Steht und kämpft gemäß eurer Kraft!

Sogleich faßten die Helden wieder Mut, bliesen ihre Muschelhörner, brüllten ihr Kriegsgeschrei und ermutigten einander. So kehrten die Samsaptakas zum Kampf zurück und waren entschlossen, dem Tod selbst ins Antlitz zu sehen.


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