Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Samsaptaka Badha Parva – Tod der Samsaptakas

Kapitel 17 – Dronas Niedergeschlagenheit und Vorschlag

Sanjaya sprach:
Gemäß ihrer Abteilungen und Unterabteilungen zogen sich die Truppen beider Armeen geordnet in ihre Zelte zurück, und Drona sprach traurig und zweifelnd zu Duryodhana:
Ich hab es dir vorher gesagt: wenn Arjuna auf Yudhishthira aufpaßt, dann kann niemand Yudhishthira gefangennehmen, nicht einmal die Götter. Obwohl wir ihn alle angegriffen haben, hat Arjuna unsere Versuche vereitelt. Zweifle nicht an meinen Worten: Krishna und Arjuna sind unbesiegbar! Nur wenn es irgendwie gelingt, Arjuna mit seinen weißen Rossen von Yudhishthira abzuziehen, kann Yudhishthira unter deine Kontrolle gebracht werden. Möge jemand ihn herausfordern und damit zu einem anderen Teil des Schlachtfeldes locken. Arjuna wird nicht zurückkehren, bevor er denjenigen besiegt hat. In der Zwischenzeit kann ich Yudhishthira, den Gerechten, ergreifen, auch wenn ich vor den Augen von Dhrishtadyumna durch das ganze Pandava Heer muß. Nur so kann ich, oh Monarch, den Sohn des Dharma mit seinem Gefolge unter deine Kontrolle bringen. Wenn Arjuna für eine Weile nicht in der Nähe ist, werde ich Yudhishthira als Gefangenen vom Schlachtfeld führen. Diese Leistung wird mehr Erfolg bringen, als das Pandava Heer zu besiegen.

Der Eid der Trigartas

Sanjaya fuhr fort:
Nun ergriff der Herrscher der Trigartas das Wort und sprach auch im Namen seiner Brüder:
Oh König, wir wurden ständig vom Träger des Gandiva gedemütigt. Obwohl wir ihn nie kränkten, oh Bulle der Bharatas, hat er uns immer gepeinigt. Seine Demütigungen leben so schon lange in unserer Erinnerung, daß wir im Haß brennen und des Nachts keinen Schlaf finden. Wenn Arjuna in all seinen Waffen vor uns stünde, würde dies ein gutes Schicksal für uns bedeuten. Unsere Herzen sind fest entschlossen, und wir wollen es unbedingt vollbringen. Dir, oh König, ist es nützlich, und uns bringt es Ruhm. Wir werden ihn vom Schlachtfeld locken und töten. Möge die Erde entweder ohne Arjuna oder ohne Trigartas sein! Das schwören wir dir aufrecht. Und unser Eid wird niemals gebrochen werden.

Seine fünf Brüder Satyaratha, Satyavarman, Bharata, Satyavrata, Satyeshu und Satyakarman stimmten ihm einhellig zu und kamen mit zehntausend Wagen vor König Duryodhana, um denselben Eid zu leisten. Auch die Malavas und Tundikeras schlossen sich dem Susharman, Herrscher von Prasthala, und seinen Brüdern mit dreißigtausend Wagen an. Ebenso die Mavelakas, Lilithyas und Madrakas mit zehntausend Wagen. Und noch zehntausend Wagen kamen zusammen, als sich noch viele andere Könige aus verschiedenen Ländern dem hohen Beschluß verschrieben. Jeder dieser Krieger bereitete ein Feuer für sich vor, sammelte Kushagrashalme und gürtete sich mit seiner Bogensehne. Sie alle hatten schon tausende und hunderte Opfer durchgeführt, in denen sie die Brahmanen reich beschenkt hatten. Sie alle waren mit Kindern gesegnet und verdienten die heiligen Bereiche hiernach. Sie hatten nichts mehr in dieser Welt zu schaffen und waren bereit, ihr Leben in der Schlacht zu lassen, denn ihre Seelen waren dem Gewinn von Ruhm und Sieg völlig ergeben. Ihr größter Wunsch war es, einen fairen Kampf zu führen und sich damit die Regionen zu gewinnen, die sonst nur durch Opfer zu erreichen sind, durch Riten der Enthaltsamkeit wie Brahmacharya und das Studium der Veden. So gaben die Helden nun Gold, Kühe und Kleider an die Brahmanen, sprachen liebevolle Worte zueinander, entzündeten die Feuer und gelobten ernsthaft und feierlich vor den Flammen ihren Eid, Arjuna zu töten.

Anschließend sprachen sie laut, so daß alle es hören konnten:
Wenn wir vom Schlachtfeld heimkehren, ohne Arjuna getötet zu haben, oder aus Furcht dem Kampf den Rücken kehren, weil er uns aufreibt, dann sollen folgende Bereiche unser sein: Die Regionen für jene, die niemals Gelübde befolgen, die Brahmanen töten, die unmäßig Wein trinken, die mit der Gattin ihres Lehrers sexuell verkehren, die das Eigentum eines Brahmanen rauben, die die Gaben eines Königs genießen, ohne die Bedingungen der Gaben zu erfüllen, die Hilfesuchende abweisen, die Bewerber zum eigenen Vorteil schlagen, die Häuser in Brand setzen oder Kühe töten, die Brahmanen gegenüber Haß und Groll hegen, die aus Torheit nicht die Vereinigung mit ihrer Ehefrau suchen, wenn sie fruchtbar ist, die die Vereinigung mit ihrer Frau am Tage des Sraddha für die Ahnen vollziehen, die sich selbst töten, die ihnen Anvertrautes verschleudern, die das Wissen untergraben, die mit Eunuchen kämpfen, die niederen Menschen folgen, die gottlos sind, die heilige Feuer und ihre Mütter vernachlässigen oder die Bereiche für die Sündigen. Doch wenn wir erfolgreich sind und die Schwerste aller Taten in der Welt vollbringen, dann werden wir uns zweifellos die höchsten und wünschenswertesten Regionen gewinnen.

Nach diesen Worten marschierten die Helden zum südlichen Teil des Schlachtfeldes und forderten Arjuna zum Kampf heraus. Und ohne zu zögern sprach Arjuna zu König Yudhishthira:
Ich ziehe niemals zurück, wenn ich gefordert werde. Das habe ich geschworen. Diese Männer haben gelobt, zu siegen oder zu sterben, und nun fordern sie mich zum Kampf auf. Susharman und seine Brüder führen dabei das Wort. Es ziemt sich für dich, mir die Erlaubnis zu geben, ihn und alle seine Gefolgsleute zu schlagen. Oh Stier unter den Männern, ich kann diese Herausforderung nicht untätig ertragen. Und ich versichere dir aufrecht: Diese Feinde sind schon tot.

Yudhishthira antwortete:
Mein Kind, du hast deutlich und in allen Einzelheiten von Dronas Plan gehört. Handle nun so, daß sein Beschluß nicht ausgeführt werden kann. Drona verfügt über höchste Macht. Er ist ein wahrer Held, ermüdet niemals und ist vollkommen im Gebrauch aller Waffen. Oh mächtiger Wagenkrieger, und er hat meine Gefangennahme geschworen.

Arjuna gab zurück:
Satyajit wird heute dein Beschützer in der Schlacht sein. So lange er lebt, wird der Lehrer niemals seinen Entschluß ausführen können. Doch wenn Satyajit, dieser Tiger unter den Männern, im Kampf fallen sollte, dann solltest du das Schlachtfeld verlassen, auch wenn sonst noch alle unsere Krieger um dich sind, oh Herr.

Und Sanjaya sprach weiter:
So erlaubte Yudhishthira seinem Bruder den Abschied. Er umarmte ihn, sah in liebevoll an und sprach viele Segen über ihm aus. Und Arjuna zog gegen die Trigartas, nachdem er alles für den Schutz von Yudhishthira arrangiert hatte. Er glich einem hungrigen Löwen, der sich an einer Herde Rehe sättigen wollte. Duryodhanas Truppen freuten sich sehr, daß Arjuna seinen Platz verließ und waren schon ganz ungeduldig, Yudhishthira zu ergreifen. Und beide Armeen begannen gegeneinander zu kämpfen, wie die Wogen von Ganga und Sarayu, wenn die Regenzeit ihre Wasser hat anschwellen lassen.


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