Pushpak Mahabharata Buch 7Zurück WeiterNews

Kapitel 8 – Dronas unerbittlicher Kampf

Sanjaya sprach:
Als sie sahen, wie Drona auf diese Weise die Rosse, Elefanten, Wagenlenker und Wagenkrieger schlug, umringten ihn die Pandava Krieger unerschrocken von allen Seiten. Und König Yudhishthira sprach zu Dhrishtadyumna und Arjuna:
Wehrt den Topfgeborenen ab, während ihn unsere Männer von allen Seiten achtsam umzingeln!

Seinem Wort gehorchend stellten sich die beiden mächtigen Wagenkrieger Drona in den Weg und empfingen ihn, wobei auch der Kekaya Prinz, Bhimasena, Subhadras Sohn (Abhimanyu), Ghatotkacha, Yudhishthira, die Zwillinge Nakula und Sahadeva, der Herrscher der Matsyas, der Sohn Drupadas (Sikhandin), die fünf Söhne der Draupadi, Dhristaketu, Satyaki, der zornvolle Chitrasena und der mächtige Wagenkämpfer Yuyutsu nebst vielen weiteren Königen mit leichten Herzen große Taten vollbrachten, die ihrer Abstammung und ihrem Heldenmut gerecht wurden. Doch Drona, welcher beim Anblick der vielen Beschützer des Pandava Heeres grimmig im Zorn entflammte, stürmte heran wie ein wolkenzerstäubender Sturm, um die Pandava Truppen zu vernichten. Er griff von allen Seiten und auf alle Arten die Wagenkrieger, Pferde, Fußsoldaten und Elefanten an, und bahnte sich unaufhaltbar seinen Weg durch die Menge wie ein Jüngling, obwohl er doch die Last der Jahre trug. Seine roten Pferde waren so schnell wie der Wind, aus hervorragender Zucht und vollblütig, so daß sie wunderschön aussahen. Und viele Soldaten flohen beim Anblick von Drona angstvoll davon, diesem Helden mit den beständigen Gelübden, der wie Yama im Zorn entflammt war und alles um sich niedermähte. Manche rannten weg, manche blieben ratlos stehen, manche sammelten sich tapfer und manche starrten ihn gelähmt an. Doch alle zusammen machten sie einen grauenvollen Lärm, welcher das ganze Himmelsgewölbe ausfüllte und die Herzen von Helden mit Entzücken, die Herzen der Zaghaften allerdings voller Angst schlagen ließ. Immerfort rief der schreckliche Drona seinen Namen im Kampf und entließ hunderte Pfeile auf den Feind. Mit jugendlicher Kraft köpfte der alte Mann schön verzierte Häupter, schnitt geschmückte Arme ab, entleerte die Plattformen vieler Streitwagen unter den Divisionen der Pandavas und brüllte mächtig wie der Tod selbst. Sein frohlockendes Gebrüll und seine heftigen Pfeile ließen die Krieger bis ins Mark erzittern wie eine Herde Kühe im Frost. Er schien wie ein Feuer zu sein, welches Waffen anstelle der Flammen hat. Das Rattern seiner Wagenräder, das Sirren seiner gespannten Bogensehne und das Knarren seines Bogens hallten bis zum Himmel hinauf. Seine Pfeile fielen fast ungebremst zu Tausenden nach allen Seiten auf Elefanten, Rosse, Wagen und Fußsoldaten, bis sich die Panchalas und Pandavas ihm tapfer in den Weg stellten. Doch Drona schickte sie alle ins Reich Yamas und tränkte die Erde mit Blut. Er wählte mächtige Waffen, und seine Pfeile flogen in dichten Mengen nach allen Seiten, so daß man nichts anderes mehr erkennen konnte. Nur noch seine Standarte blitzte hier und da zwischen den Wagen auf. Mit einer Seele, die nichts bedrücken konnte, griff Drona mit Bogen und Pfeilen erst die fünf Kekaya Prinzen an, als nächstes den Herrscher der Panchalas und stürmte dann weiter zur Abteilung von Yudhishthira. Nun standen endlich Bhimasena, Arjuna, der Enkelsohn von Sini, die Söhne von Drupada, der Herrscher von Kasi, also der Sohn von Saivya und Sivi selbst bereit und deckten Drona unerschrocken und mit lautem Gebrüll mit ihren Pfeilen ein. Drona antwortete mit tausend, goldbeflügelten Pfeilen, die sich in die Körper der Elefanten und jungen Rosse dieser Krieger bohrten und anschließend mit blutgetränkten Schwingen in der Erde verschwanden. Das Schlachtfeld war bald mit Wagenteilen und ganzen Bergen von leblos am Boden liegenden Körpern übersät, welche von Pfeilen zerfleischt waren, und glich dem Himmelsgewölbe, wenn es sich bedrohlich mit schwarzen Wolken füllt. Als nächstes zermalmte der hochbeseelte Drona, der deinem Sohn Duryodhana Gutes tun wollte, die Divisionen von Bhima, Satyaki, Arjuna, Subhadras Sohn, Drupada und dem Herrscher von Kasi, und tötete viele Helden auf wunderbarste Weise. Solang er kämpfte, verbrannte er die Welt wie die sich erhebende Sonne am Ende der Yugas, bis er dann selbst zum Himmel aufstieg. Ja, oh Monarch, der Held mit dem goldenen Wagen, dieser unerbittliche Zermalmer aller Feinde, vollbrachte viele hohe Taten und schlug tausende Krieger der Pandava Armee ganz allein, bis er schließlich selbst geschlagen wurde und zwar von Dhrishtadyumna. Tatsächlich hatte der kluge Held mehr als zwei Akshauhinis von tapferen Kriegern getötet, die niemals umkehrten, als er selbst den höchsten Zustand erlangte. Trotz wunderbarsten Kampfes wurde er am Ende doch von den Pandavas und den grausam entschlossenen Panchalas bezwungen. Mit dem Tode des Lehrers in der Schlacht erhob sich ein lauter Aufschrei unter allen Wesen und allen Truppen bis zum Himmel. Es schallte durch Himmel und Erde, durch alle Zwischenräume und in alle Himmelsrichtungen mit allen Arten von Stimmen: „Oh Schande!“ Die Pitris, Götter und alle seine Freunde schauten den mächtigen Wagenkrieger, den Sohn des Bharadvaja, wie er fiel. Und die Pandavas entließen gewaltiges Löwengebrüll ob ihres Sieges, so daß die Erde von all dem Lärm bis ins Tiefste erzitterte.


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