Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 121 - Der Kampf wird unterbrochen und die Krieger versammeln sich vor Bhishma

Dhritarashtra sprach:
Ach, oh Sanjaya, wie erging es meinen Kriegern, als sie den mächtigen und göttlichen Bhishma verloren, der wegen seines ehrwürdigen Vaters ein Brahmacharin wurde? So betrachte ich die Kauravas mit ihren Verbündeten als bereits besiegt von den Pandavas, weil Bhishma den Sohn von Drupada (Sikhandin) verachtete und ihn nicht schlug. Sündig wie ich bin, höre ich heute vom Untergang meines Vaters. Welche Sorge könnte größer sein? Mein Herz ist sicherlich aus Diamant, oh Sanjaya, da es bei der Nachricht vom Untergang Bhishmas nicht in hundert Stücke zerspringt! Berichte mir, oh du mit den ausgezeichneten Gelübden, was dieser Löwe unter den Kurus, der siegbegehrende Bhishma tat, nachdem er im Kampf geschlagen wurde. Ich kann es einfach nicht glauben, daß Devavrata im Kampf besiegt wurde. Ach! Selbst der Sohn von Jamadagni konnte ihn damals mit seinen himmlischen Waffen nicht schlagen. Und jetzt wurde er von Sikhandin, dem Prinzen der Panchalas und Sohn von Drupada, überwunden!?

Und Sanjaya sprach:
Am Abend des zehnten Tages betrübte Bhishma, der Großvater der Kurus, mit seinem Fall die Dhritarashtras und erfreute die Panchalas. Gefallen, liegt er nun auf seinem Bett aus Pfeilen, ohne jedoch die Erde mit seinem Körper zu berühren. Wahrlich, als Bhishma von seinem Wagen geworfen wurde, hörte man unter allen Wesen „Oh!“ und „Weh!“. Als dieser stützende Baum der Kurus, der stets siegreiche Bhishma fiel, erhob sich Furcht in den Herzen der Kshatriyas beider Armeen. Beim Anblick von Bhishma, dem Sohn von Shantanu, mit seiner gefällten Standarte und offenen Rüstung, wurden sowohl die Kauravas als auch die Pandavas von freudlosen Gefühlen ergriffen. Der Himmel verhüllte sich mit Dunkelheit, und die Sonne verschwand. Die Erde schien laut zu stöhnen, als der Sohn von Shantanu gefallen war. „Er ist einer der Ersten aller Vedenkenner! Er ist einer der Besten aller Vedenkenner!“ So sprachen alle Wesen von diesem Stier unter den Männern, als er auf seinem Bett aus Pfeilen lag. „Dieser Bulle unter den Männern hatte sich einst entschlossen, seinen Lebenssamen zurückzuhalten, als er sah, wie sein Vater Shantanu durch Kama (dem Liebesgott) gequält wurde!“ So sprachen die Rishis zusammen mit den Siddhas und Charanas von diesem Ersten der Bharatas, als er auf seinem Bett aus Pfeilen lag. Und deine Söhne, oh Herr, waren völlig ratlos, als Bhishma, der Großvater der Bharatas, geschlagen war. Ihre Gesichter waren voller Kummer, und ihre ganze Herrlichkeit schien verloren, oh Bharata. Sie standen alle voller Scham und mit geneigten Köpfen, während die Pandavas, die den Sieg gewonnen hatten, an der Spitze ihrer Reihen ihre großen, goldverzierten Muschelhörner bliesen. Und als aufgrund ihres Sieges Tausende von Trompeten geblasen wurden, oh Sündloser, sahen wir den mächtigen Bhimasena vor uns, den Sohn der Kunti, wie er spielend und mit großer Heiterkeit in kürzester Zeit viele feindliche Krieger, die mit größter Kraft begabt waren, geschlagen hatte. Eine große Ohnmacht holte all die Kurus ein. Karna und Duryodhana atmeten lang und tief. Als Bhishma, der Kuru Großvater, fiel, hörten wir überall sorgenvolles Jammern, und es herrschte größte Verwirrung (unter der Kuru Armee).

Beim Anblick des gefallenen Bhishma begab sich dein Sohn Dushasana schnell zur Abteilung, die durch Drona befehligt wurde. Dieser Held, in Rüstung gehüllt und an der Spitze seiner Truppen, war von seinem älteren Bruder dazu bestimmt worden. Und dieser Tiger unter den Männern kam jetzt zu den Truppen, um ihnen die leidvolle Botschaft zu bringen. Als sie Dushasana erblickten, umringten ihn die Kaurava Prinzen, um zu hören, was er zu sagen hatte. Dann informierte Dushasana aus dem Kuru Stamm den Lehrer Drona vom Untergang Bhishmas. Als Drona diese unheilvolle Nachricht hörte, brach er sogleich auf seinem Wagen zusammen. Doch schnell kamen dem tapferen Sohn von Bharadwaja seine Sinne zurück, und er befahl der Kuru Armee, den Kampf einzustellen. Und als die Kauravas den Kampf einstellten, gaben auch die Pandavas, unterrichtet durch Boten auf schnellen Pferden, den Befehl zum Rückzug.

Nachdem alle Truppen die Befehle zum Waffenstillstand bekommen hatten, legten die Könige beider Armeen ihre Rüstungen ab, und alle begaben sich zu Bhishma. Sich vom Kampf zurückziehend, gingen tausende große Krieger zum hochbeseelten Bhishma, wie die Himmlischen zum Herrn aller Wesen. Sich Bhishma nähernd, der auf seinem Bett aus Pfeilen lag, standen die Pandavas und Kurus gemeinsam, um ihn zu ehren, oh Stier der Bharatas. Dann sprach Bhishma, der Sohn von Shantanu mit der rechtschaffenen Seele, zu den Pandavas und Kauravas, die ihn so verehrten und vor ihm standen:
Seid willkommen, ihr Gesegneten! Seid willkommen, ihr mächtigen Wagenkrieger! Erfreut bin ich durch euren Anblick, die ihr den Göttern gleich seid.

So sprach er zu ihnen, die mit geneigten Köpfen standen und fuhr fort:
Mein Kopf hängt schwer nach unten. Gebt mir ein Kissen!

Da holten die Könige schnell viele ausgezeichnete Kissen, die sehr weich und aus feinsten Stoffen waren. Doch der Großvater wünschte sie alle nicht. Dieser Tiger unter den Männern sprach lächelnd zu den Königen:
Diese, ihr Könige, sind nicht dem Lager eines Helden würdig!

Und als er den Ersten der Männer, den Mächtigsten der Wagenkriegern in aller Welt, den starkarmigen Arjuna erblickte, da sprach er zu diesem Pandu Sohn:
Oh Dhananjaya, oh Starkarmiger, mein Kopf hängt herab! Oh Herr, gib mir ein Kissen, wie du es für würdig erachtest!


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