Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 118 - Die Schlacht geht weiter

Sanjaya sprach:
Sikhandin, oh Bulle unter den Männern, näherte sich Bhishma im Kampf und schlug ihn mit zehn breitköpfigen Pfeilen in die Mitte seiner Brust. Doch der Sohn der Ganga schaute nur zornig auf Sikhandin, als wollte er den Panchala Prinzen mit diesem Blick verbrennen. Bhishma erinnerte sich an dessen Fraulichkeit und verschonte ihn vor den Augen aller. Aber Sikhandin verstand das nicht und war verwundert. Da rief Arjuna zu Sikhandin:
Greif schnell an und schlage den Großvater! Was wäre noch mehr zu sagen, oh Held? Töte den mächtigen Wagenkrieger Bhishma! Ich sehe keinen anderen Krieger in der Armee von Yudhishthira, der fähig wäre, gegen Bhishma zu kämpfen, oh Tiger unter den Männern. Das sage ich aufrichtig zu dir.

So angesprochen von Arjuna bedeckte Sikhandin den Großvater unverzüglich mit verschiedenen Arten von Waffen. Doch diese Pfeile ignorierend, begann dein Vater Devavrata mit seinen Pfeilen nur Arjuna in diesem Kampf abzuwehren, und fuhr fort, mit seinen spitzen Pfeilen die ganze Pandava Armee zur anderen Welt zu schicken. So begannen auch die Pandavas mit Unterstützung ihrer ausgedehnten Armee in gleicher Weise Bhishma zu bedecken, wie die Wolken den Schöpfer des Tages. Oh Stier der Bharatas, von allen Seiten angegriffen, vernichtete dieser Held der Bharatas viele tapfere Krieger in diesem Kampf, wie eine wütende Feuersbrunst einen Wald verbrennt.

Da sahen wir auch die wunderbare Heldenkraft deines Sohnes Dushasana, als er gegen Arjuna kämpfte und damit den Großvater beschützte. Mit dieser Leistung deines Sohnes, diesem berühmten Bogenschützen, waren alle Anwesenden höchst zufrieden. Allein kämpfte er gegen alle Pandavas einschließlich Arjuna. Und er kämpfte mit solcher Energie, daß die Pandavas außerstande waren, ihm zu widerstehen. Viele feindliche Wagenkrieger wurden in diesem Kampf durch Dushasana ihrer Wagen beraubt. Viele mächtige Bogenschützen zu Pferde und viele mächtige Krieger auf Elefanten fielen, von den scharfen Pfeilen Dushasanas durchbohrt. Und viele Elefanten, die von seinen Pfeilen gequält wurden, liefen in allen Richtungen davon. Wie ein Feuer mit hellen Flammen auflodert, wenn es mit Brennstoff genährt wird, so flammte dein Sohn auf und verbrannte die Pandava Heerschar. Kein Wagenkrieger der Pandavas wagte gegen diesen mächtigen Krieger anzukämpfen, außer Arjuna, der Sohn von Indra mit den weißen Rossen und Krishna als Wagenlenker. So schlug Arjuna, der auch Vijaya genannt wird, vor den Augen aller Truppen Dushasana im Kampf, oh König, um zu Bhishma vorzudringen. Und obwohl von ihm besiegt, vertraute dein Sohn weiter auf die Kraft von Bhishmas Armen und erfreute seine Seite, indem er voller Kraft gegen die Pandavas weiterkämpfte, wie auch Arjuna gegen seine Feinde kämpfte und in ganzer Herrlichkeit erstrahlte.

Oh König, dann durchbohrte Sikhandin in diesem Kampf den Großvater mit weiteren vielen Pfeilen, deren Aufprall dem Donnerkeil des Himmels glich, und die ebenso tödlich waren wie das Gift von Schlangen. Doch diese Pfeile, oh Monarch, verursachten deinem Vater nur wenig Schmerz, denn der Sohn der Ganga empfing sie mit einem Lächeln. Wahrlich, wie eine von Hitze gequälte Person fröhlich die reißenden Ströme eines Regens begrüßt, so empfing der Sohn der Ganga jene Pfeile von Sikhandin. Und die Kshatriyas sahen Bhishma auch weiterhin in diesem großen Kampf als ein Wesen mit wildem Gesicht, das die Truppen der hochbeseelten Pandavas unaufhörlich vernichtete. Da sprach dein Sohn Duryodhana zu all seinen großen Kriegern:
Stürmt gegen Arjuna von allen Seiten! Bhishma, der die Aufgaben eines Kommandanten kennt, wird euch beschützen!

So angesprochen, warfen die Kaurava Truppen alle Furcht ab, und kämpften gegen die Pandavas. Und noch einmal sprach Duryodhana:
Mit seiner mächtigen Standarte, die das Symbol einer goldenen Palme trägt, steht Bhishma und beschützt die Ehre und das Wohl aller Dhritarashtra Krieger. Selbst die großen Götter könnten mit aller Kraft den berühmten und mächtigen Bhishma nicht besiegen. Was sollte man da von den Pandavas sagen, die nur Sterbliche sind? Deshalb, ihr Krieger, flieht nicht vom Feld, wenn euch Arjuna als Feind begegnet! Ich selbst werde heute kraftvoll kämpfend den Pandavas begegnen und mit euch allen gemeinsam alles geben, ihr Herren der Erde!

Diese Worte deines Sohns, oh Monarch, hörten unzählige mächtige und wütende Krieger von den Videhas, Kalingas und verschiedenen Stämmen der Daserakas und fielen mit dem Bogen in der Hand über Arjuna her. Und auch viele Kämpfer der Nishadas, Sauviras, Valhikas, Daradas, der Westländer und Nordländer, der Malavas, Abhighatas, Surasenas, Sivis, Vasatis, Salwas, Sakas, Trigartas, Amvashthas und Kekayas stürmten gegen ihn, wie Insektenschwärme in ein Feuer. Doch der mächtige Dhananjaya, auch Vibhatsu genannt, rief verschiedene himmlische Waffen in sein Bewußtsein und zielte auf jene großen Wagenkrieger an der Spitze ihre jeweiligen Abteilungen. So schlug er sie schnell mit diesen mächtigen Waffen, wie ein loderndes Feuer heranfliegende Insekten verbrennt. Und während dieser unschlagbare Bogenschütze (mit seinen himmlischen Waffen) Tausende und Abertausende Pfeile erschuf, erschien sein Gandiva höchst strahlend am Himmelsgewölbe. So konnten diese Kshatriyas, oh Monarch, gequält von diesen Pfeilen, mit ihren geköpften und gebrochenen Standarten, nicht einmal gemeinsam in die Nähe von Arjuna mit dem Affen im Banner kommen. Von den Pfeilen Arjunas angegriffen, fielen überall die Wagenkrieger mit ihren Standarten, die Reiter mit ihren Pferden und die Elefantenkrieger mit ihren Elefanten. Die Erde war bald voll fliehender Truppen jener Könige, die durch die Pfeile aus Arjunas Hand angegriffen wurden. Oh Monarch, als Arjuna die Kaurava Armee zerschlug, schoß er auch viele Pfeile gegen Dushasana. Diese Pfeile mit Eisenspitzen durchbohrten deinen Sohn und drangen in die Erde ein, wie Schlangen in Ameisenhaufen. Dann tötete Arjuna die Rosse von Dushasana und schlug seinen Wagenlenker. Und mit zwanzig Pfeilen beraubte er auch Vivinsati seines Wagens und schlug ihn selbst mit fünf geraden. Auch Kripa, Vikarna und Shalya traf dieser Kunti Sohn mit den weißen Rossen mit vielen eisernen Pfeilen und beraubte sie ihrer Wagen. Und mit zerstörten Wagen und im Kampf besiegt durch Arjuna, oh Herr, flohen Kripa, Shalya, Dushasana, Vikarna und Vivinsati davon.

Oh Führer der Bharatas, so loderte dieser mächtige Wagenkrieger am Vormittag (des zehnten Tages) in dieser Schlacht wie ein rauchloses Feuer auf. Arjuna entsandte allseitig seine Pfeile wie die Sonne ihre Lichtstrahlen und schlug viele andere Könige, oh Monarch. Er veranlaßte mit seinen Pfeileschauern diese mächtigen Wagenkrieger dem Kampf den Rücken zuzudrehen und erzeugte einen großen Fluß aus Blut, der zwischen den Heerscharen der Kurus und Pandavas strömte. Unzählige Elefanten, Rosse und Wagenkrieger fielen in dieser Schlacht durch andere Wagenkrieger. Viele Wagenkrieger fielen durch Elefanten und viele Rosse durch Fußsoldaten. Überall lagen die Körper unzähliger Elefantenkrieger, Reiter und Wagenkrieger, geköpft oder zerschlagen. Das Schlachtfeld, oh König, war übersät mit Prinzen, alles mächtige Wagenkrieger, die fielen oder bereits gefallen waren, mit Ohrringen und Armbändern geschmückt. Überall lagen auch die Körper der vielen Krieger, die durch Wagenräder zerschnitten oder von Elefanten zertreten worden waren. Und die Fußsoldaten flohen davon, wie auch die Reiter mit ihren Pferden. Zahllose Elefanten- und Wagenkrieger fielen auf allen Seiten. Unzählige Wagen mit gebrochenen Rädern, Jochen und Standarten lagen überall verstreut auf dem Feld. Das Schlachtfeld war rot gefärbt vom Blut der zahllosen Elefanten, Rosse und Wagenkrieger, so schön wie eine rote Wolke am herbstlichen Himmel. Die Hunde, Krähen, Geier, Wölfe, Schakale und viele andere schreckliche Biester und Vögel heulten laut beim Anblick der reichlichen Nahrung, die vor ihnen lag. Verschiedene Winde bliesen in alle Richtungen. Man sah Rakshasas und üble Geister und hörte ihr lautes Gebrüll. Goldverzierte Kordeln und kostbare Banner tanzten im Wind. Tausende Schirme und große Wagen mit ihren Standarten sah man verstreut auf dem Feld liegen. Oh König, da rief Bhishma eine himmlische Waffe und stürmte vor den Augen aller Bogenschützen gegen den Sohn der Kunti. Doch Sikhandin eilte, in seine Rüstung gehüllt, zwischen Bhishma und Arjuna, worauf Bhishma seine mächtige Waffe zurückzog, die dem Feuer glich (an Glanz und Energie). Und immer weiter vernichtete der Sohn der Kunti mit den weißen Rossen deine Truppen, oh König, um den Großvater zu verwirren.


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