Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 113 - Drona erkennt die unheilvollen Vorzeichen

Sanjaya sprach:
Der heroische Drona, dieser große Bogenschütze mit der Kraft eines rasenden Elefanten, dieser Erste der mächtigen Männer, nahm seinen großen Bogen auf, der auch die wildesten Elefanten aufhalten konnte. Ihn schwingend, begann er die Pandava Reihen zu zerschlagen und in ihre Mitte einzudringen. Dieser tapfere Krieger, der alle Vorzeichen kennt, betrachtete die Omen auf allen Seiten und sprach zu seinem Sohn, der ebenfalls die feindlichen Reihen zerschlug:
Der Tag ist gekommen, oh mein Sohn, an dem der mächtige Arjuna seine ganze Kraft zeigen wird, um Bhishma im Kampf zu besiegen. Meine Pfeile streben von selbst aus dem Köcher. Mein Bogen ächzt. Meine Waffen scheinen nur widerwillig meinem Willen zu folgen, und mein Herz ist freudlos. Die Tiere und Vögel stoßen ängstliche und anhaltende Schreie aus. Die Geier landen bereits zu Füßen der Bharata Truppen. Die Sonne scheint ihren Glanz verloren zu haben. Alle Himmelsrichtungen sind entflammt. Die Erde scheint angstvoll zu stöhnen und überall zu beben. Krähen, Geier und Kraniche schreien ununterbrochen. Schakale stoßen wilde und unheilvolle Schreie aus, die große Gefahr verkünden. Gewaltige Meteore scheinen vom Zentrum der Sonnenscheibe zu fallen. Die Konstellation Parigha erscheint körperlos um die Sonne herum. Sonnen- und Mondscheibe sind schrecklich anzuschauen und sagen große Gefahr für Kshatriyas voraus und daß ihre Körper bald zerfleischt werden. Die Idole des Kuru Königs in seinen Tempeln zittern, lachen, tanzen und weinen. Der ruhmreiche Mond steigt mit seinen Hörnern nach unten auf. Die Körper der Könige in der Kuru Armee erscheinen blaß und trotz ihrer Rüstungen jeglicher Herrlichkeit beraubt. Der mächtige Lärm von Panchajanya (dem Muschelhorn von Vishnu) und das Sirren des Gandiva sind auf allen Seiten der beiden Armeen zu hören. Zweifellos wird Arjuna, gestützt auf seine großen Waffen, alle anderen Krieger meiden und zum Großvater streben. Die Poren meines Körpers ziehen sich zusammen, und mein Herz ist bedrückt, wenn ich, oh Starkarmiger, an die Begegnung zwischen Bhishma und Arjuna denke. Arjuna, der die Täuschung kennt, wird den Panchala Prinzen mit der unreinen Seele vor sich stellen und gegen Bhishma ankämpfen. Bhishma sagte einst, daß er Sikhandin niemals töten würde. Der Schöpfer hatte ihn ursprünglich als Frau geschaffen, und erst später bekam er die Chance, ein Mann zu werden. Dieser mächtige Sohn von Yajnasena (Drupada) ist ebenfalls ein ungünstiges Omen. Der Sohn der zum Ozean strebenden Ganga wird diese zweifelhafte Person nicht schlagen. Wenn ich daran denke, wie Arjuna zornvoll über den altehrwürdigen Großvater der Kurus herfallen wird, ist mein Herz äußerst niedergedrückt. Der Zorn von Yudhishthira, ein Kampf zwischen Bhishma und Arjuna und meine Anstrengungen in dieser Schlacht - diese drei sind sicher zum großen Schaden für die Wesen. Arjuna ist mit großer Energie begabt. Er ist mächtig, tapfer, in der Waffenkunst vollendet und hat höchst tatkräftigen Heldenmut. Er ist fähig, seine Pfeile aus großer Entfernung und voller Kraft zu schießen und ebenfalls mit den Omen bekannt. Voller Macht und Intelligenz ist dieser Beste der Krieger jenseits aller Erschöpfung und selbst durch die großen Götter mit Indra an ihrer Spitze unschlagbar. Der Pandu Sohn besitzt schreckliche Waffen und ist im Kampf stets siegreich.

Meide seinen Weg, wenn Du dich zum Kampf begibst. Du wirst heute in dieser schrecklichen Schlacht ein großes Gemetzel sehen. Die schönen, kostbaren und goldverzierten Rüstungen der tapferen Krieger werden mit Pfeilen durchbohrt sein. Und die Spitzen der Standarten, die bärtigen Speere, die Bögen, die scharfen und glänzenden Lanzen, die goldenen Spieße und die Banner auf den Elefantenrücken werden alle durch Arjuna im Zorn zerstört werden. Oh Sohn, dies ist nicht die Zeit, daß Untertanen auf ihr Leben achten sollten. Geh zum Kampf mit dem Himmel vor dir, für Ruhm und Sieg! Dort überquert Arjuna mit dem Affen im Banner auf seinem Wagen den Fluß des Kampfes, der schrecklich ist und nur schwer durchquert werden kann, und der die Wagen, Elefanten und Rosse als seine Stromschnellen hat.

Respekt vor Brahmanen, Selbstdisziplin, Großzügigkeit, Askese und edles Verhalten findet man vor allem in Yudhishthira, der als seine Brüder Dhananjaya, den mächtigen Bhimasena und die Zwillingssöhne von Madri und Pandu hat. Ihr Beschützer ist Krishna aus dem Vrishni Stamm. Wenn der Zorn, der aus dem Leiden von Yudhishthira geboren wurde, dessen Körper durch die Flammen der Buße gereinigt ist, gegen den übelgesinnten Sohn von Dhritarashtra fließt, wird er diese Bharata Heerschar verbrennen. Dort kommt Arjuna, der Krishna als Beschützer hat, und widersteht dieser ganzen Dhritarashtra Armee. Sieh nur, Arjuna erschüttert diese Heerschar wie ein großer Wal das ausgedehnte, mit Wellen verzierte Meer aufwühlt. Hör nur die Hilferufe und das Wehgeschrei an der Spitze der Armee. Geh nun, und stoße auf den Sohn des Panchala Königs. Ich selbst werde gegen Yudhishthira ankämpfen. Doch in das Herz der sehr starken Armee von König Yudhishthira ist schwer vorzudringen. Unzugänglich, wie das Innere des Meeres, wird es auf allen Seiten durch Atirathas beschützt. Sogar Satyaki, Abhimanyu, Dhrishtadyumna, Bhima und die Zwillinge schützen diesen Herrscher der Menschen, König Yudhishthira. Und sieh auch Abhimanyu, dunkel wie der jüngere Bruder von Indra (Vishnu / Krishna) und aufgerichtet wie ein hoher Sal Baum, kämpft er an der Spitze der Pandava Heerschar wie ein zweiter Arjuna. Nimm deine mächtigen Waffen auf und begegne mit deinem großen Bogen in der Hand Sikhandin, dem königlichen Nachkommen von Prishata, und auch Bhimasena. Wer würde nicht seinem geliebten Sohn viele Lebensjahre wünschen? Doch ich sehe die Pflichten eines Kshatriya vor mir und betraue dich deshalb (mit dieser Aufgabe). So kämpfe, wie auch Bhishma in dieser Schlacht die mächtige Heerschar der Pandavas zerschlägt, der im Kampf, oh mein Sohn, dem Yama oder Varuna ebenbürtig ist.


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