Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 111 - Der Angriff der Pandavas auf Bhishma

Sanjaya sprach:
Oh König, als Arjuna diese Entschlossenheit von Bhishma im Kampf erblickte, da sprach er zu Sikhandin:
Greife den Großvater an! Du solltest heute nicht die geringste Angst vor Bhishma zulassen. Sogar ich könnte ihn mit meinen scharfen Pfeilen von seinem ausgezeichneten Wagen werfen.

So angesprochen von Arjuna, stürmte Sikhandin gegen den Sohn der Ganga. Und so eilten auch Dhrishtadyumna und der mächtige Wagenkrieger Abhimanyu mit erfreuten Herzen gegen Bhishma, als sie diese Worte von Arjuna hörten. Auch Virata, Drupada und Kuntibhoja griffen ihn vor den Augen deiner Söhne an, oh Monarch, wie auch Nakula, Sahadeva, der tapfere König Yudhishthira und der ganze Rest der Pandava Krieger. Höre nun, oh König, wie ich dir über deine Krieger berichte, wie sie gemäß ihrer Kraft und ihres Mutes gegen diese mächtigen Wagenkrieger (der Pandava Armee) gemeinsam ankämpften. Wie ein junger Tiger, der einen Stier angreift, so stürmte Chitrasena gegen Chekitana, als er in diesem Kampf Bhishma angreifen wollte. Kritavarman begegnete Dhrishtadyumna, der bereits in die Nähe von Bhishma gekommen war und in diesem Gefecht größte Beweglichkeit und Energie zeigte. Der Sohn von Somadatta widerstand Bhimasena, der wutentbrannt versuchte, Bhishma zu schlagen. Ähnlich widerstand Vikarna zum Schutz von Bhishma dem tapferen Nakula, der unzählige Pfeile in alle Richtungen entsandte. So, oh König, begegnete auch Kripa, der Sohn des Saradwat, voller Zorn dem Sahadeva, als er zum Wagen von Bhishma strebte. Und der mächtige Durmukha traf auf den grimmigen Rakshasa, den mächtigen Sohn von Bhimasena, der ebenfalls versuchte, Bhishma zu schlagen. Dein Sohn Duryodhana, oh Monarch, widerstand Satyaki, der zum Kampf eilte, und Sudakshina, der Herrscher der Kambojas, hielt Abhimanyu auf. Aswatthaman widerstand zornvoll den altehrwürdigen Königen Virata und Drupada, diesen beiden Feindevernichtern, und der energievolle Drona, der Sohn des Bharadwaja, dem ältesten Pandava, dem gerechten König Yudhishthira, der ebenfalls nach dem Untergang von Bhishma strebte. Der große Bogenschütze Dushasana stellte sich Arjuna entgegen, der mit großer Geschwindigkeit hinter Sikhandin zu Bhishma eilte und die zehn Richtungen (mit seinen hellen Waffen) erleuchtete. So begegneten in diesem großen Kampf auch viele weitere Krieger deiner Armee den mächtigen Wagenkriegern der Pandavas, die mit ganzer Kraft gegen Bhishma stürmten. Auch Dhrishtadyumna, der mächtige Wagenkrieger eilte zornentflammt nur noch gegen Bhishma allein und trieb all die Truppen an, indem er wiederholt mit lauter Stimme rief:
Dort attackiert Arjuna, dieses Licht der Kurus, Bhishma im Kampf. So stürmt alle gegen den Sohn der Ganga! Habt keine Angst! Bhishma wird nicht imstande sein, euch anzugreifen! Selbst Indra würde es nicht wagen, gegen Arjuna zu kämpfen. Was wäre da über Bhishma zu sagen, der trotz allen Muts im Kampf, schwach und alt ist?

Diese Worte ihres Kommandanten hörend, eilten die mächtigen Wagenkrieger der Pandava Armee unverdrossen zum Wagen des Sohns der Ganga. Und viele der besten Männer deiner Armee empfingen sie freudig und widerstanden diesen Helden, die gegen Bhishma wie eine heftige Masse lebendiger Energie anstürmten. Der mächtige Wagenkrieger Dushasana warf jegliche Furcht ab und stellte sich gegen Arjuna, um das Leben von Bhishma zu beschützen. So eilten auch die anderen heroischen Pandavas in diesem Kampf gegen deine Söhne, oh König, diese mächtigen Wagenkrieger, die um den Wagen von Bhishma aufgestellt waren. Doch dann, oh König, schauten wir ein höchst wunderbares Ereignis, nämlich daß Arjuna, der bis zum Wagen von Dushasana herangekommen war, nicht weiter konnte. Denn wie der Kontinent dem drängenden Meer widersteht, so trotzte dein Sohn Dushasana dem zornvollen Pandu Sohn. Sie beide waren vorzügliche Wagenkrieger. Sie beide, oh Bharata, waren unbesiegbar. Sie beide glichen an Schönheit und Herrlichkeit der Sonne oder dem Mond. Sie beide loderten im Zorn und jeder von ihnen wünschte, den anderen zu schlagen. So stießen sie im schrecklichen Kampf aufeinander wie Maya und Indra in alten Zeiten. Und Dushasana traf in diesem Kampf den Pandu Sohn mit drei Pfeilen und Krishna mit zwanzig. Als daraufhin Arjuna den Nachkommen des Vrishni so gequält sah, durchbohrte er wutentbrannt Dushasana mit hundert Pfeilen. Diese drangen durch dessen Rüstung und tranken sein Blut in diesem Kampf. Doch Dushasana loderte im Zorn auf und durchbohrte auch Arjuna mit fünf Pfeilen. Darüber hinaus, oh Führer der Bharatas, spickte er die Stirn von Arjuna mit drei scharfen Pfeilen. Und mit diesen Pfeilen in seiner Stirn erschien der Sohn des Pandu in diesem Kampf so schön wie der Berg Meru mit seinen hohen Gipfeln. Als dieser große Bogenschütze von deinem Sohn, der den Bogen schwang, so tief getroffen war, sah man ihn im Kampf wie eine Blüte des Kinshuka Baumes leuchten. Doch dann attackierte Arjuna Dushasana voller Zorn, wie der zornige Rahu am fünfzehnten Tag der hellen Monatshälfte den Vollmond quält. So bedrängt von diesem mächtigen Krieger, durchbohrte dein Sohn in diesem Kampf Arjuna mit vielen weiteren Pfeilen, die auf Stein gewetzt und mit den Federn des Kanka Vogels beflügelt waren. Daraufhin zerschnitt Arjuna den Bogen von Dushasana, spaltete dessen Wagen mit drei Pfeilen und bedeckte ihn mit vielen weiteren heftigen Pfeilen, die der Lanze des Todes glichen. Aber dein Sohn zerstreute alle diese Pfeile von Arjuna voller Kraft, bevor sie ihn erreichen konnten. All das erschien uns höchst wunderbar. Und immer weiter wurde Arjuna von deinem Sohn mit vielen Pfeilen mit großer Schärfe attackiert. Daraufhin legte Arjuna wutentbrannt mehrere Pfeile auf seine Bogensehne, die auf Stein geschliffen und mit goldenen Flügeln ausgestattet waren, zielte und beschleunigte sie gemeinsam gegen seinen Feind. Und diese, oh König, drangen in den Körper dieses hochbeseelten Kriegers ein, wie Schwäne in einen See tauchen. So gequält vom hochbeseelten Sohn des Pandu, zog sich dein Sohn zurück und begab sich schnell zum Wagen von Bhishma. Wahrlich, so wurde Bhishma zur Rettungsinsel für ihn, der in ein unergründliches Meer versank. Doch als dein Sohn, oh Monarch, der mit Heldentum und Kraft begabt war, sein Bewußtsein wiedererlangte, stellte er sich erneut mit scharfen Pfeilen gegen Arjuna, wie einst Indra gegen (den Dämon) Vritra. Von mächtiger Gestalt, begann er Arjuna weiter zu durchbohren, der allerdings damit nur wenig gequält wurde.


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