Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 110 - Die Vorstöße von Bhishma und Arjuna

Dhritarashtra fragte:
Wie kämpfte Sikhandin, der Prinz der Panchalas, voller Zorn gegen den Großvater, den Sohn der Ganga mit der rechtschaffenen Seele und den ernsten Gelübden? Welche mächtigen Wagenkrieger der Pandava Armee beschützen mit erhobenen Waffen nach dem Sieg begierig mit ganzer Anstrengung Sikhandin in dieser Situation, die große Taten erforderte? Und wie kämpfte Bhishma, der energievolle Sohn von Shantanu, an diesem zehnten Tag des Kampfes gegen die Pandavas und Srinjayas? Ich kann es kaum glauben, daß Sikhandin gegen Bhishma ankämpfte. War vielleicht der Wagen von Bhishma oder sein Bogen zerstört?

Sanjaya sprach:
Während dieses Kampfes, oh Stier der Bharatas, war weder der Bogen noch der Wagen von Bhishma beschädigt. Er war voll dabei den Feind mit geraden Pfeilen zu schlagen. Viele tausende mächtige Wagenkriegern deiner Armee, oh König, mit Elefanten und gut gepanzerten Rossen eilten zum Kampf mit dem Großvater an der Spitze. Wie er versprochen hatte, schlug der stets siegreiche Bhishma unaufhörlich die Truppen der Pandavas. Die Panchalas und Pandavas waren außerstande, diesen großen Bogenschützen zurückzudrängen, der im Kampf die Feinde mit seinen Pfeilen schlug. Am zehnten Tag wurde die feindliche Armee durch Bhishma von seinen hunderten und tausenden Pfeilen in Stücke gerissen. Oh älterer Bruder des Pandu, die Söhne des Pandu waren nicht fähig, den großen Bogenschützen Bhishma im Kampf aufzuhalten, der dem Zerstörer selbst mit seiner Lanze glich. Doch dann, oh König, kam der unbesiegbare Arjuna in die Schlacht, der fähig war, den Bogen sogar mit der linken Hand zu spannen, und erschütterte alle Wagenkrieger. Wie ein Löwe laut brüllend und wiederholt die Bogensehne ziehend, um endlose Schauer von Pfeilen zu verstreuen, jagte Arjuna über das Schlachtfeld, wie der Tod selbst. Bereits verängstigt durch sein Gebrüll, flohen deine Krieger gequält davon, wie kleinere Tiere beim Gebrüll des Löwen.

Und beim Anblick von Arjuna, der siegreich die ganze Heerschar bedrängte, sprach Duryodhana unter dem Einfluß des Terrors zu Bhishma:
Dieser Sohn des Pandu, oh Herr, mit den weißen Rossen und Krishna als Wagenlenker vernichtet alle meine Truppen wie eine Feuersbrunst einen Wald. Schau nur, oh Sohn der Ganga, alle Truppen, die vom Sohn des Pandu im Kampf geschlagen werden, fliehen davon. Wahrlich, wie Vieh von einem Hirten im Wald wird meine Armee dahingetrieben. Zerbrochen und zerstreut nach allen Seiten durch Arjuna mit seinen Pfeilen, zerschlägt der unbesiegbare Bhima noch den Rest meiner Heerschar. Und Satyaki, Chekitana, die Zwillingssöhne der Madri und der tapfere Abhimanyu zerstören ebenfalls meine Truppen. Wie auch der tapfere Dhrishtadyumna und der Rakshasa Ghatotkacha kraftvoll meine Armee zerbrechen und vertreiben in diesem wilden Gefecht. Unter diesen Truppen, die von all den mächtigen Wagenkriegern zerschlagen werden, sehe ich keine andere Zuflucht für ihr Bestehen und Weiterkämpfen auf dem Feld, außer dir, oh Bharata, der du mit Heldenkraft begabt bist, die den Himmlischen gleicht. Deshalb begegne unverzüglich diesen großen Wagenkriegern und sei die Zuflucht unserer gequälten Truppen!

So angesprochen von ihm, oh König, überlegte dein Vater Devavrata, der Sohn des Shantanu, für einen Moment und sprach dann entschlossen zu deinem Sohn, um ihn zu trösten:
Oh Duryodhana, höre achtsam, was ich dir, oh mächtiger König, sage. Ich versprach dir damals, daß ich jeden Tag zehntausend hochbeseelte Kshatriyas schlagen werde, bevor ich vom Kampf zurückkehre. Dieses Gelübde habe ich erfüllt, oh Stier der Bharatas! Oh Kraftvoller, auch heute werde ich eine große Leistung vollbringen. Denn heute werde ich entweder geschlagen werden und mich schlafen legen oder die Pandavas besiegen. Oh Tiger unter den Männern, heute werde ich mich von der Schuld befreien, die ich dir, oh König, aufgrund der Nahrung die du mir gabst, schulde, indem ich mein Leben an der Spitze deiner Armee opfere.

So sprach dieser unbesiegbare Krieger, oh Führer der Bharatas, und seine Pfeile unter den Kshatriyas verstreuend, griff er die Heerschar der Pandavas an. Und die Pandavas versuchten dem Sohn der Ganga zu widerstehen, der in der Mitte seiner Truppen stand und verheerend wie eine giftige Schlange im Zorn loderte. Wahrlich, oh König, an diesem zehnten Tag des Kampfes, zeigte Bhishma seine ganze Kraft und schlug Hunderttausende. Er erschöpfte die Kräfte jener mächtigen königlichen Wagenkrieger, welche die Ersten unter den Panchalas waren, wie die Sonne mit ihren Strahlen die Feuchtigkeit (aus der Erde) saugt. Als er zehntausend kraftvolle Elefanten und zehntausend Rosse zusammen mit ihren Reitern, sowie volle zweihunderttausend Fußsoldaten geschlagen hatte, strahlte dieser Beste der Männer, Bhishma, im Kampf wie ein Feuer ohne den geringsten Rauch. Keiner unter den Pandavas war fähig, ihn nur anzuschauen, wie er der brennenden Sommersonne glich, die im Zenit steht. Doch obwohl die Pandavas durch diesen großen Bogenschützen schwer gequält wurden, bestürmten sie ihn immer weiter, begleitet von den mächtigen Wagenkriegern der Srinjayas, um ihn zu schlagen. Mit Myriaden auf Myriaden um ihn herum kämpfend, erschien Bhishma, der Sohn des Shantanu, wie die Spitze des Meru, der ringsherum mit Wolkenmassen bedeckt wird. Auch deine Söhne, oh König, blieben standhaft und umgaben Bhishma auf allen Seiten mit einer großen Armee (um ihn zu schützen). So loderte der wilde Kampf (zwischen den Kauravas und Pandavas).


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