Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 86 - Die Pandavas suchen den Kampf gegen Bhishma

Sanjaya sprach:
Der mächtige Arjuna holte tief Luft und atmete wie ein gequälte Schlange, um dann mit großer Kraft und endlos aufeinanderfolgenden Pfeilen die Bögen dieser mächtigen Wagenkrieger zu zerschlagen. Und im gleichen Moment, oh König, wie er die Bögen dieser großen Monarchen zerstörte, durchbohrte sie der hochbeseelte Arjuna auch mit scharfen Pfeilen, um sie zu schlagen. Und geschlagen vom Sohn des Indra fielen einige von ihnen blutbedeckt auf die Erde, manchen wurden ihre Glieder zerfleischt und andere verloren ihre Köpfe. Viele starben mit zerfleischten Körpern und durchbohrten Rüstungen. Von den Pfeilen Arjunas gequält, wurden sie in Scharen geschlagen und sanken zu Boden. Beim Anblick dieser getöteten Prinzen, stürmte der Herrscher der Trigartas auf seinem Wagen heran, zusammen mit zweimal dreißig weiteren Wagenkriegern, welche die Rückfront der geschlagenen Krieger beschützten. Sie alle umringten Arjuna, spannten ihre Bögen mit lautem Sirren und ergossen auf ihn eine dichte Dusche aus Pfeilen, wie sich die Wolken in reißenden Strömen an einem Bergrücken abregnen. Von diesem Platzregen aus Pfeilen bedrängt, regte sich der Zorn in Arjuna und mit sechzig, in Öl getauchten Pfeilen schickte er all die Beschützer der Rückfront ins Reich Yamas. Nachdem er im Kampf diese sechzig Wagenkrieger besiegt hatte, war der berühmte Dhananjaya wieder besänftigt. Und nachdem er auch noch die Armeen dieser Könige zurückgeschlagen hatte, strebte Arjuna wieder zum Kampf mit Bhishma.

Doch als der Herrscher der Trigartas seine Freunde und mächtigen Wagenkrieger geschlagen sah, stürmte er persönlich an der Spitze weiterer Könige gegen Arjuna, um ihn aufzuhalten. Aber als die von Sikhandin angeführten Pandava Krieger diese Kämpfer erblickten, wie sie gegen Arjuna stürmten, diesen Ersten der Waffenkenner, griffen sie mit erhobenen Waffen an, um den Wagen von Arjuna zu beschützen. Auch Arjuna bemerkte, wie diese tapferen Männer mit dem Herrscher der Trigartas auf ihn zu kamen und schlug sie im Kampf mit den Pfeilen des Gandiva zurück. Dann traf dieser ausgezeichnete Bogenschütze auf seinem Weg zu Bhishma auch Duryodhana und weitere, vom Herrscher der Sindhus angeführte Könige. So kämpfte er mit großer Energie für einen Moment, um diese Krieger abzuwehren, die bestrebt waren Bhishma zu beschützen. Dann umging der heroische Arjuna mit der großen Tapferkeit und der unendlichen Heldenkraft einige mächtige Krieger, wie Duryodhana und Jayadratha, um zielstrebig mit Pfeil und Bogen in der Hand zum Kampf mit dem Sohn der Ganga zu eilen.

Auch der hochbeseelte Yudhishthira mit der großen Heldenkraft und dem unendlichen Ruhm verließ den Kampf mit dem Herrscher der Madras, der ihm zugeteilt war, und stürmte schnell zusammen mit Bhima und den Söhnen der Madri gegen Bhishma, den Sohn des Shantanu zum Kampf. Doch obwohl der hochbeseelte Sohn von Ganga und Shantanu, der mit allen Arten des Krieges bekannt ist, im Kampf durch die Pandavas vereint angegriffen wurde, schwankte er nicht im geringsten. Da stürmte auch König Jayadratha mit großer Kraft und Macht zielsicher heran und zerschlug mit seinen ausgezeichneten Bögen die Waffen der mächtigen Wagenkrieger. Und auch der berühmte Duryodhana, der den Zorn als sein Wesen hat, kam wütend herbei und schlug Yudhishthira, Bhimasena, die Zwillinge und auch Arjuna mit Pfeilen, die den Flammen des Feuers glichen. Und zusätzlich durchbohrt mit den Pfeilen von Kripa, Sala und Chitrasena, glichen die zornentbrannten Pandavas den Göttern, als sie damals von den Pfeilen der vereinten Dämonen durchbohrt wurden.

Als König Yudhishthira dann sah, wie Sikhandin fliehen wollte, nachdem ihm Bhishma alle Waffen zerstört hatte, wurde er ärgerlich und sprach in diesem Kampf zu Sikhandin:
Du sprachst damals in Gegenwart deines Vaters zu mir: Ich selbst werde Bhishma mit den hohen Gelübden mit meinen Pfeilen besiegen, die den Glanz der Sonne haben. Dies spreche ich wahrhaftig! - Eben das war dein Eid. Diesen Eid kannst du nicht erfüllen, wenn du vor dem Kampf gegen Bhishma fliehst! Oh Held, sei kein Mann mit unerfüllten Gelübden! Bewahre deine Tugend, deine Abstammung und deinen Ruhm! Sieh, wie Bhishma mit schrecklicher Wucht alle meine Truppen mit seinen unzähligen und kraftvollen Pfeilen vernichtet und in kürzester Zeit alles zerstört, wie der Tod selbst. Mit zerbrochenem Bogen und im Kampf vom königlichen Sohn des Shantanu besiegt, wohin willst du gehen und deine Freunde und Brüder verlassen? Das wird dir nicht frommen! Beim Anblick von Bhishma mit der unendlichen Heldenkraft und unserer aufgewühlt fliehenden Armee scheinst du voller Angst zu sein, oh Sohn des Drupada, weil dein Gesicht jegliche Farbe verloren hat! Weißt du nicht, oh Held, daß Arjuna an diesem schrecklichen Kampf teilnimmt? Gefeiert über die ganze Welt, oh Held, warum hat dich Bhishma heute so erschüttert!?

Als der hochbeseelte Sikhandin diese Worte von König Yudhishthira hörte, die zwar hart waren, aber einen triftigen Grund hatten, nahm er sie als guten Rat an und wandte sich erneut zum Kampf, um Bhishma zu besiegen. Und während Sikhandin sich mit aller Kraft bemühte im Kampf auf Bhishma zu treffen, begann Shalya ihn mit schrecklichen Waffen aufzuhalten, die nur schwer abzuwehren waren. Doch der Sohn des Drupada, mit der Heldenkraft wie Indra, wurde beim Anblick dieser Waffen, die wie das Feuer in der Stunde der universalen Auflösung aufflammten, nicht im geringsten erschüttert. Sikhandin, dieser mächtiger Bogenschütze, wehrte diese Waffen mit seinen Pfeilen ab und war standhaft wie ein Berg. Dann ergriff er als Gegenwehr die wilde Varuna Waffe, um die Feuerwaffe von Shalya zu vereiteln. Und all die Himmlischen am Firmament, sowie die Könige der Erde, sahen wie die Waffen von Shalya durch die Varuna Waffe von Sikhandin vernichtet wurden.

Oh König, mittlerweile zerschlug der hochbeseelte und heroische Bhishma in dieser Schlacht den Bogen und die verzierte Standarte von König Yudhishthira aus dem Geschlecht des Ajamida. Daraufhin warf Bhima Bogen und Pfeile beiseite, als er Yudhishthira so bedrängt sah, nahm seine Keule auf, und stürmte zu Fuß gegen Jayadratha. Auf seinem Weg spickte ihn Jayadratha rundherum mit fünfhundert schrecklich spitzen Pfeilen, die dem Stab des Todes glichen, als er wütend mit der Keule in der Hand voranstürmte. Doch diese Pfeile ignorierend, tötete der grimmige Bhima mit zornerfülltem Herzen in diesem Zweikampf alle Rosse des Königs der Sindhus, die in Aratta geboren waren. Dann sah dein Sohn Chitrasena, mit der unvergleichlichen Heldenkraft und dem Führer der Himmlischen gleich, wie sich Bhimasena zu Fuß durchschlug und eilte auf seinem Wagen mit erhobenen Waffen heran, um ihn endlich zu stoppen. Doch auch Bhima stürmte gegen ihn, laut brüllend und mit der Keule in der Hand. Als daraufhin die Kauravas ringsherum diese erhobene Keule sahen, die dem Stab des Todes glich, verließen sie deinen tapferen Sohn und flohen davon, um die drohenden Schläge zu vermeiden. Oh Bharata, in dieser wilden und schrecklichen Schlacht, die alle Sinne raubte, war es schließlich nur Chitrasena, der beim Anblick der heraneilenden Keule seine Fassung bewahrte. So ergriff er einen blanken Krummsäbel und das Schild und wurde auch zum Krieger zu Fuß, indem er von seinem Wagen auf die Erde sprang, wie ein Löwe von der Spitze einer Klippe. Kurz danach traf diese Keule auf den schönen Wagen und zerstörte das Gefährt mit Rossen und Wagenlenker, um dann in die Erde einzuschlagen, wie ein flammender Meteor aus dem Himmel. Da ertönten unter deinen Truppen, oh Bharata, laute Rufe der Freude über das Schlachtfeld, als sie diese höchst wunderbare Leistung deines Sohnes sahen und alle Krieger bejubelten ihn dafür.


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