Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 80 - Die Schlacht unter den Verwandten

Sanjaya sprach:
Dann, als die Sonne bereits einen roten Farbton annahm, stürmte König Duryodhana voller Begierde gegen Bhima, um ihn endlich zu töten. Doch beim Anblick dieses heroischen Kriegers mit der langgehegten Feindseligkeit, sprach Bhimasena voller Zorn zu ihm:
Die Stunde ist wohl gekommen, die ich seit so vielen Jahren erwartet habe. Ich werde dich heute töten, wenn du den Kampf nicht aufgibst. Mit diesem Sieg möge ich heute die Sorgen unserer Mutter Kunti wie auch der Draupadi zerstreuen und das ganze Leiden, das wir während unseres Exils in den Wäldern ertragen mußten. Voller Stolz hattest du damals uns Söhne des Pandu gedemütigt. Erfahre nun, oh Sohn der Gandhari, die schreckliche Frucht dieses sündigen Verhaltens. Den Ratschlägen von Karna und Shakuni folgend, hast du die Pandavas unterschätzt und dich stets willkürlich gegen sie verhalten. Du hattest selbst Krishna ignoriert, der dich um Frieden bat, und mit freudigem Herzen hast du Uluka (den Sohn von Shakuni) mit deiner Kriegserklärung zu uns geschickt. Für all dies werde ich dich heute mit all deinen Brüdern schlagen und damit eure begangenen Schandtaten rächen.

Mit diesen Worten spannte Bhima voller Zorn seinen Bogen und entsandte sechsunddreißig schreckliche Pfeile gegen Duryodhana, die an Glanz dem Blitz glichen. Und diese Pfeile wie die Flammen eines lodernden Feuers flogen mit der Kraft des Donnerblitzes gerade auf ihn zu. Dann zerbrach er den Bogen von Duryodhana mit zwei Pfeilen und tötete seinen Wagenlenker mit ebenfalls zwei Pfeilen. Mit vier Pfeilen schickte er die vier Rosse von Duryodhana in das Reich von Yama. Mit zwei weiteren Pfeilen köpfte dieser Feindevernichter mit großer Kraft den Schirm des Königs auf seinem herrschaftlichen Wagen. Dann spaltete er mit drei anderen Pfeilen seine herrliche und strahlende Standarte. Und als diese fiel, ließ Bhima einen lauten Schlachtruf vor dem Angesicht deines Sohnes ertönen, denn diese schöne Standarte, die mit verschiedenen Juwelen verziert war, fiel so plötzlich von seinem Wagen zur Erde, als hätte sie ein Blitz aus den Wolken getroffen. Alle Könige sahen, wie diese herrliche Standarte des Kuru Königs, die das Symbol eines Elefanten trug und mit Juwelen geschmückt den Glanz der Sonne hatte, zu Boden fiel. Dann durchbohrte Bhima, der mächtige Wagenkrieger, Duryodhana in diesem Kampf lächelnd mit zehn Pfeilen, wie ein Führer seinen mächtigen Elefanten mit dem Haken quält.

Daraufhin eilte Jayadratha, dieser große Wagenkrieger und mächtige König der Sindhus, von vielen tapferen Kriegern unterstützt an die Seite von Duryodhana. Und Kripa, der mächtige Wagenkrieger, kam, um den rachsüchtigen Duryodhana, diesen Sohn der Kurus mit der unermeßlichen Energie, auf seinen Wagen aufzunehmen. Dort sank König Duryodhana, der von Bhimasena tief getroffen war und große Schmerzen fühlte, auf die Plattform des Wagens. Dann wurde Bhima durch Jayadratha von allen Seiten mit mehreren tausend Kampfwagen umringt, um ihn endlich zu schlagen.

In der Zwischenzeit, oh König, stießen Dhristaketu, Abhimanyu, die Kekayas und die Söhne der Draupadi auf deine Söhne. Und der hochbeseelte Abhimanyu schlug sie alle, jeden mit fünf geraden Pfeilen, die dem himmlischen Donnerkeil glichen oder dem Tod selbst und von seinem ausgezeichneten Bogen abgeschossen wurden. Das konnte keiner von ihnen hinnehmen, und so überschütteten sie diesen Wagenkrieger, den Sohn der Subhadra, mit einem vollkommenen Platzregen aus scharfen Pfeilen, wie sich dicke Regenwolken am Rücken des Berges Meru abregnen. Aber trotz dieses Gegenschlages brachte Abhimanyu, dieser unbesiegbare Krieger, der in allen Waffen vollendet war, deine Söhne, oh König, weiter zum Zittern, wie der Träger des Donnerkeils die mächtigen Asuras im großen Kampf zwischen Göttern und Dämonen. Denn dieser Erste der Wagenkrieger schoß vierzehn breitköpfige Pfeile, heftig und giftigen Schlangen ähnlich, gegen deinen Sohn Vikarna, oh König. Voller Heldenkraft und als würde er in diesem Kampf tanzen, fällte er mit diesen Pfeilen die Standarte von Vikarna und schlug dessen Wagenlenker und Rosse. Dann schickte dieser mächtige Wagenkrieger und Sohn der Subhadra noch viele andere Pfeile gegen Vikarna, die gut gehärtet waren, völlig gerade flogen und jede Rüstung durchschlagen konnten. Und diese Pfeile, die von den Federn des Kanka Vogels getragen wurden, drangen durch den Körper von Vikarna hindurch, um anschließend wie zischende Schlangen in der Erde zu verschwinden. Diese Pfeile mit goldverzierten Flügeln und Spitzen, die im Blut von Vikarna gebadet hatten, schienen damit die Erde zu färben. Als seine anderen leiblichen Brüder sahen, wie Vikarna durchbohrt wurde, stürmten sie schnell zum Kampf gegen die vom Sohn der Subhadra angeführten Wagenkrieger.

Und als diese unbesiegbaren Krieger auf ihren Kampfwagen auf die Krieger der Pandava Armee trafen, die wie mehrere Sonnen auf ihren Wagen standen, begannen sie sich gegenseitig zu durchbohren. So durchbohrte dein Sohn Durmukha den Helden Srutakarma (der Sohn von Sahadeva und Draupadi) mit fünf Pfeilen, köpfte dessen Standarte mit einem Pfeil und traf dessen Wagenlenker mit sieben. Und als er näher kam, tötete er mit einem halben Dutzend Pfeilen auch die Rosse seines Feindes, die schnell wie der Wind waren und goldene Rüstungen trugen, und auch dessen Wagenlenker. Doch Srutakarma, der auf seinem Wagen mit den getöteten Rossen stand, schleuderte voller Zorn einen Speer, der wie ein heftiger Meteor erglänzte. Dieser Speer mit dem flammenden Glanz durchstieß die harte Rüstung des berühmten Durmukha, um dann in die Erde einzudringen. Inzwischen sah der mächtige Sutasoma (der Sohn von Bhima und Draupadi), wie Srutakarma seines Wagens beraubt war und nahm ihn vor den Augen aller Truppen auf seinen eigenen auf.

Dann stürmte der heroische Srutakirti (der Sohn von Arjuna und Draupadi) gegen deinen Sohn Jayatsena zum Kampf, oh König, um diesen berühmten Krieger zu schlagen. Doch dein Sohn Jayatsena zerschnitt mit einem scharfen, hufeisenköpfigen Pfeil lächelnd den Bogen des hochbeseelten Srutakirti, als er ihn gerade spannen wollte. Als Satanika (der Sohn von Nakula und Draupadi) den Bogen seines leiblichen Bruders zerbrochen sah, kam der höchst Tapfere schnell herbei und ließ wiederholt sein Löwengebrüll ertönen. Dann spannte Satanika seinen eigenen Bogen mit großer Kraft, durchbohrte Jayatsena mit zehn Pfeilen und ließ seinen Schlachtruf ertönen, wie das Gebrüll eines wütenden Elefanten. Mit einem anderen scharfen Pfeil, der in jede Rüstung eindringen konnte, durchbohrte Satanika tief die Brust von Jayatsena. In diesem Moment zerschnitt Dushkarna, der in der Nähe seines Bruders war, mit rasender Wut den Bogen von Satanika. Doch der mächtige Satanika ergriff einen anderen ausgezeichneten Bogen, der größte Beanspruchung ertragen konnte, sowie viele scharfe Pfeile. Dann sprach er zu Dushkarna in Gegenwart dessen Bruders Jayatsena „Warte nur!“ und entsandte diese scharfen und flammenden Pfeile, die einer Schar giftiger Schlangen glichen. Damit zerschnitt er schnell den Bogen von Dushkarna mit einem Pfeil, tötete seinen Wagenlenker mit zwei und traf dann Dushkarna selbst mit sieben Pfeilen. Danach tötete dieser makellose Krieger mit einem Dutzend scharfer Pfeile alle Rosse von Dushkarna, die schnell wie der Geist und von verschiedenen Farben waren. Und mit einem anderen breitköpfigen Pfeil, der gut gezielt war und schnell flog, durchstieß Satanika, der im Zorn loderte, die Brust von Dushkarna. Daraufhin fiel er zu Boden, wie ein vom Blitz getroffener Baum.

Oh König, beim Anblick des getöteten Dushkarna, wurde Satanika von fünf mächtigen Wagenkriegern umzingelt, die nach Rache lechzten und den berühmten Satanika mit großen Schauern von Pfeilen bedeckten. Daraufhin näherten sich die fünf Kekaya Brüder voller Zorn, um Satanika zu retten. Und angesichts dieser Helden, stürmten deine Söhne, oh König, die mächtigen Wagenkrieger Durmukha, Durjaya, der junge Durmarshana, Satranjaya und Satrusha, gegen die Kekaya Brüder wie Elefanten gegen mächtige Elefanten angehen. All diese Helden standen auf ihren Wagen, die befestigten Städten glichen, mit Rossen, die mit Ornamenten geschmückt waren, mit schönen Standarten verschiedener Farben, mit ausgezeichneten Bögen und schönen Rüstungen und begegneten der feindliche Armee, wie stolze Löwen durch die Wälder ziehen. So schlugen sie sich in diesem grimmigen und schrecklichen Kampf, der zwischen ihnen und dem Feind folgte, worin sich die Wagen und Elefanten ineinander hart verkeilten. Mit langgehegten Gefühlen der Feindschaft gegeneinander, dauerte ihre schreckliche Schlacht zwar nur für kurze Zeit während des Sonnenuntergangs, aber die Bevölkerung im Reich von Yama nahm wieder mächtig zu. Die getöteten Wagenkrieger und Reiter lagen zu Tausenden über das Feld verstreut. Und auch Bhishma, der Sohn des Shantanu, fuhr fort, die Truppen der hochbeseelten Pandavas zornvoll mit seinen geraden Pfeilen zu schlachten, und schickte viele Kämpfer der Panchalas in das Reich von Yama. Nachdem der Großvater, die Formation der Pandavas gebrochen hatte, oh König, zog er schließlich seine Truppen zurück und begab sich in sein Lager. Und als König Yudhishthira am Ende dieses Tages Dhrishtadyumna und Bhimasena wiedersah, da roch er an ihren Köpfen und kehrte voller Freude in sein Zeltlager zurück.


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