Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 71 - Der Angriff von Arjuna und die folgende Schlacht

Sanjaya sprach:
Als Arjuna seine Brüder und die anderen Könige im Kampf gegen Bhishma erblickte, da eilte auch er mit erhobenen Waffen gegen den Sohn der Ganga. Damit erhob sich in unseren Herzen eine mächtige Angst, als wir den Klang der Muschel Panchajanya und das Sirren des Bogens Gandiva hörten, sowie die Standarte des Pritha Sohnes erblickten. Denn die Standarte von Arjuna glich einem Löwenschweif und erschien wie ein flammender Berg im Himmelsgewölbe. Herrlich und von himmlischer Machart glänzte sie in verschiedenen Farben, und wie einen fliegenden Kometen konnte sie kein Baum aufhalten. In diesem großen Kampf erblickten die Krieger auch den Bogen Gandiva, dessen Rücken mit reinem Gold verziert war und der wie ein Blitz in der Mitte einer Wolkenmasse am Himmel erschien. Und während Arjuna die Krieger deiner Armee schlug, hörten wir von ihm Kampfschreie, die dem lauten Gebrüll von Indra glichen, und selbst die Schläge seiner Handflächen (auf seine Arme) waren schrecklich laut. Wie eine donnernde, blitzgeladene Masse von Wolken ein wütendes Gewitter entfaltete, so ergoß Arjuna unaufhörlich seine Pfeileschauer nach allen Seiten und bedeckte damit völlig die zehn Richtungen des Raumes. So eilte Arjuna mit seinen schrecklichen Waffen schnell zum Sohn der Ganga voran. Und aller vier Sinne beraubt, verloren wir aufgrund seiner mächtigen Waffen jegliche Orientierung.

Oh Stier der Bharatas, bald waren deine Krieger mit ermüdeten Tieren, getöteten Rossen und niedergedrückten Herzen, völlig verzweifelt, duckten sich zusammen und suchten mit all deinen Söhnen den Schutz bei Bhishma. So wurde Bhishma, der Sohn des Shantanu, in diesem Kampf ihr Retter. Voller Angst sprangen die Wagenkrieger von ihren Wagen, die Reiter vom Rücken ihrer Rosse und die Fußsoldaten legten sich auf die Erde. Beim Sirren des Gandiva, das dem Gebrüll des Donners glich, wurden all deine Krieger mit Angst geschlagen und schienen, wie von selbst dahinzuschwinden. Daraufhin zog dein Sohn, oh König, noch einmal eine große Armee zusammen, mit vielen schnellen Kamboja Rossen und vielen tausenden Gopas, unterstützt durch die Madras, Sauviras, Gandharas und Trigartas, umgeben von allen großen Kalingas, dem König der Kalingas, König Jayadratha, König Shakuni und allen anderen Königen, die durch eine große Armee aus verschiedenen Stämmen mit Dushasana an ihrer Spitze und vierzehntausend heldenhaften Reitern verstärkt wurden. So kam es, oh Stier der Bharatas, daß in diesem Kampf all die Pandavas gemeinsam auf ihren Wagen und Rossen begannen, deine Truppen zu vernichten. Der Staub, der sich von den Kampfwagen, Rossen und Fußsoldaten erhob, glich einer dunklen Wolkenmasse und ließ das Schlachtfeld noch furchterregender erscheinen. Mit einer großen Armee aus Elefanten, Rossen und Wagen, bewaffnet mit Lanzen, bärtigen Speeren und breitköpfigen Pfeilen, suchte Bhishma den Kampf mit dem Diademgekrönten (Arjuna). Der König von Avanti kämpfte gegen den Herrscher von Kasi, und der Herrscher der Sindhus gegen Bhimasena. König Yudhishthira mit seinen Söhnen und Beratern kämpfte gegen Shalya, den berühmten Führer der Madras. Vikarna kämpfte gegen Sahadeva, Chitrasena gegen Sikhandin, die Matsyas gegen Duryodhana und Shakuni, Drupada und Chekitana, sowie der mächtige Wagenkrieger Satyaki gegen den hochbeseelten Drona mit seinem Sohn, und Kripa und Kritavarman gegen Dhrishtadyumna. So stürmten überall auf dem Feld die Krieger auf Pferden, Elefanten und Wagen gegenseitig zum Kampf.

Oh König, obwohl es keine Wolken am Himmel gab, konnte man doch Blitze sehen, und alle Himmelsrichtungen wurden mit Staub bedeckt. Fürchterliche Meteore sah man donnernd herabfallen, gewaltige Stürme tobten, und dichter Staubregen fiel vom Himmel herab. Selbst die Sonne verschwand durch den Staub, den die Truppen aufwirbelten. Bald waren all die Krieger mit ihren Waffen völlig vom Staub bedeckt und verloren ihre Sinne. Denn ohrenbetäubend war der Lärm, der durch die mächtigen Waffen entstand, die dazu fähig waren, jegliche Rüstung zu durchstoßen und von heroischen Armen geschleudert wurden. Diese Waffen, oh Stier der Bharatas, waren so blendend hell wie Sonnen und durchstrahlten den ganzen Himmel. Oh Bharata, überall auf dem Feld lagen buntbemalte, aus Stierleder gefertigte Schilde, die mit Gold verziert waren. Überall sah man Köpfe und Gliedmaßen fallen, abgetrennt durch glänzende Schwerter und Krummsäbel. Überall fielen die großen Wagenkrieger mit gebrochenen Rädern, Achsen und Plattformen, mit getöteten Rossen und gestürzten Standarten. So fanden viele Wagenkrieger ihren Tod, nachdem ihre Rosse von den Waffen zerfleischt wurden, während sie ihre Wagen zogen. Überall liefen kostbare Rosse über das Schlachtfeld, die mit Pfeilen bespickt waren, ihr Zaumzeug noch trugen und die Reste der Wagenjoche hinter sich herschleppten. Überall sah man, oh König, wie die Wagenkrieger mit ihren Wagenlenkern und Rossen von einzelnen Elefanten mit großer Kraft zerquetscht wurden. Und in der Mitte der großen Armeen begannen viele Elefanten während dieses Kampfes den Schläfensaft ihrer Stammesgenossen zu riechen und verharrten, um diesem Duft nachzuschnüffeln. Bald war das ganze Feld mit getöteten Elefanten übersät, die von breitköpfigen Pfeilen ihres Lebens beraubt wurden und zu Boden fielen mit ihren eindrucksvollen hölzernen Aufbauten und den Führern auf ihren Rücken. Überall starben inmitten der riesigen Armeen Elefanten mit Standarten und Kriegern auf ihrem Rücken, welche von ihren gewaltigen Stammesgenossen zerfleischt wurden, durch ihre Führer dazu getrieben. Überall sah man unzählige Wagenteile liegen, oh König, die im Kampf durch riesige Elefanten mit ihren Rüsseln zerbrochen wurden, die den Rüsseln des Königs der Elefanten, Airavata, glichen. Viele Wagenkrieger, deren Joche zerbrochen waren, wurden wie die Zweige von den Bäumen von den Elefantenbullen an ihren Haaren herabgezogen und auf der Erde zu einer formlosen Masse zertrampelt. Andere, riesige Elefanten schleppten Wagen herum, die mit anderen Wagen verfangen waren und rannten mit lautem Gebrüll in alle Richtungen. Dabei glichen diese Elefanten mit den Wagen ihren Artgenossen, die im See die Stiele der Lotusblumen hinter sich herschleppen. So war das ausgedehnte Schlachtfeld bald überall mit geschlagenen Kavallerie- und Fußsoldaten, sowie mit den großen Wagenkriegern und ihren Standarten übersät.


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