Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 21 - Der Zweifel von Yudhishthira

Sanjaya sprach:
Als König Yudhishthira, der Sohn der Kunti, diese ausgedehnte und kampfbereite Dhritarashtra Armee erblickte, überkam ihn der Kummer. Wie er diese undurchdringlichen Reihen sah, die durch Bhishma aufgestellt wurden, erkannte er sie als unschlagbar, und so wurde der König immer blasser und sprach zu Arjuna:
Oh starkarmiger Dhananjaya, wie sollten wir fähig sein, gegen diese Dhritarashtras zu kämpfen, die den Großvater als ihren vordersten Kämpfer haben? Unzerbrechlich und undurchdringlich ist diese Formation, die entsprechend der Regeln aus den großen Schriften von Bhishma, diesem Feindevernichter mit dem alldurchdringenden Ruhm, aufgestellt wurde. Höchst zweifelhaft erscheint mir der Erfolg unserer Truppen, oh Held. Wahrlich, wie könnte der Sieg angesichts dieser mächtigen Formation unser sein?

So angesprochen, antwortete der Feindevernichter Arjuna dem Sohn der Pritha, der beim Anblick deiner Armee, oh König, solchen Kummer empfand:
Höre, oh Yudhishthira, wie wenige Soldaten die vielen besiegen können, selbst wenn sie jegliche Mittel und Fähigkeiten besitzen. Du bist ohne Böswilligkeit, oh König, deshalb werde ich dir den Weg offenbaren. Der Rishi Narada kennt ihn, so auch Bhishma und Drona. Diesbezüglich sprach der Große Vater selbst in alten Zeiten anläßlich des Kampfes zwischen den Göttern und Dämonen zu Indra und den anderen Himmlischen:

„Wer den Sieg wünscht, gewinnt ihn nicht durch Macht und Gewalt, sondern durch Wahrhaftigkeit, Mitgefühl, Gerechtigkeit und Geduld. Man unterscheide zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, erkenne die Bedeutung der Begierde, und nehme so Zuflucht in der Anstrengung des Kampfes ohne Überheblichkeit. Denn der Sieg ist schließlich dort, wo die Gerechtigkeit ist!“

Mit diesem Wissen, oh König, ist uns der Sieg im Kampf sicher. Und so sprach auch Narada: „Der Sieg ist dort, wo Krishna ist.“ Sieg und Krishna sind untrennbar verbunden. Wahrlich, er folgt Madhava. Und wie der Sieg eines seiner Qualitäten ist, so ist die Demut seine andere Qualität. Govinda ist unerschöpfliche Energie. Sogar in der Mitte unermeßlicher Feinde ist er ohne Leiden. Er ist von den männlichen Wesen der Ewigste. Und so ist der Sieg dort, wo Krishna ist. Selbst er, unzerstörbar und unbezwingbar durch Waffengewalt, der in alten Zeiten als Hari erschien, sprach mit lauter Stimme zu den Göttern und Dämonen: „Wer unter euch wird siegreich sein?“ Und sogar die Geschlagenen (Götter) antworteten: „Mit Krishna an der Spitze werden wir siegen!“ So geschah es durch die Gnade von Hari, daß die drei Welten von den durch Indra angeführten Göttern gewonnen wurden. Ich sehe deshalb nicht die geringste Ursache für Sorgen in dir, wenn dir selbst der Herrscher des Weltalls und der Führer der Himmlischen den Sieg wünscht.


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