Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Bhumi Parva

Kapitel 11 - Die Beschreibung des Sakadvipa

Dhritarashtra sprach:
Oh Sanjaya, du hast mir Jambukhanda der Tradition gemäß beschrieben. Erzähle mir jetzt aufrichtig von seiner Größe und Ausdehnung. Erzähle mir auch vom Ausmaß der Ozeane von Sakadvipa, Kusadvipa, Salmalidvipa und Kraunchadvipa, ohne irgendetwas auszulassen, sowie von Rahu, Soma und Surya, oh Sohn des Gavalgana.

Und Sanjaya sprach:
Es gibt, oh König, viele Inseln, die sich weit über die Erde hinaus erstrecken. Ich werde dir die sieben Inseln beschreiben, sowie den Mond, die Sonne und auch den Planeten (Rahu). Der Jambu Berg, oh König, erstreckt sich über volle 18.600 Yojanas (evtl. im Umfang). Und man sagt, das Ausmaß seines Salzozeans ist doppelt so groß. In diesem Ozean gibt es viele Königreiche, und er ist mit Juwelen und Korallen geschmückt, sowie mit vielen Bergen aus Metallen verschiedenster Art. Dicht besiedelt von Siddhas und Charanas, hat dieser Ozean die Form eines Kreises.

Oh Bharata, ich werde dir jetzt aufrichtig über Sakadvipa erzählen. Höre mir zu, oh Sohn der Kurus, wie ich dir diese Insel ordnungsgemäß beschreibe. Oh Herrscher der Menschen, sie ist doppelt so groß wie Jambudvipa. Und auch ihr Ozean, oh großer König, ist doppelt so groß wie diese Insel. Wahrlich, oh Bester der Bharatas, Sakadvipa wird von allen Seiten durch diesen Ozean umgeben. Die Königreiche sind dort voller Gerechtigkeit, und die Bewohner sterben nie. Wie könnte da eine Hungersnot sein? Die Bewohner sind alle mit Vergebung und großer Energie begabt. So habe ich dir, oh Stier der Bharatas, in Kürze Sakadvipa beschrieben. Was möchtest du weiter noch hören, oh König?

Dhritarashtra sprach:
Du hast mir, oh Sanjaya, eine kurze Beschreibung des Sakadvipa gegeben. Oh du Weiser, berichte mir nun aufrichtig alle Details.

Und Sanjaya sprach:
Auf dieser Insel, oh König, gibt es sieben Berge, die mit Juwelen geschmückt und wahre Schatztruhen von Juwelen und Edelsteinen sind. Auch viele Flüsse gibt es auf dieser Insel. Alles dort, oh König, ist vorzüglich und entzückend. Höre mir zu, wie ich ihre Namen aufzähle: Der Beste ihrer Berge wird Meru genannt. Er ist die Wohnstätte der Götter, Rishis und Gandharvas. Der nächste Berg, oh König, heißt Malaya und dehnt sich ostwärts aus. Dort werden die Wolken gebildet, und durch ihn werden sie nach allen Seiten zerstreut. Der Nächste, oh Nachfahre des Kuru, ist der große Berg Jaladhara. Dort holt Indra täglich Wasser der besten Qualität. Aus diesem Wasser erhalten wir den Regen während der Regenzeit, oh Herrscher der Menschen. Als nächstes kommt der hohe Berg Raivataka, über dem im Firmament immer die Konstellation Revati (Dutt: Rohini) steht. Diese Anordnung hat der Große Vater selbst so verfügt. Nördlich davon, oh mächtiger König, ist der große Berg Syama. Er hat die Herrlichkeit von frisch aufgestiegenen Wolken, ist äußerst hoch, schön und strahlend. Und da der Farbton dieses Berges dunkel ist, haben auch die Bewohner dort eine dunkle Farbe, oh König.

Dhritarashtra fragte:
Oh Sanjaya, ein großer Zweifel erhebt sich in meinem Geist über deine Rede. Warum, oh Suta Sohn, sollten die Bewohner dort von dunkler Erscheinung sein?

Sanjaya sprach:
Oh großer König, auf allen Inseln sind helle und dunkle Menschen zu finden, sowie jene, die durch Vermischung von hellen und dunklen entstanden sind. Aber die Bewohner auf diesem Berg sind alle dunkel, und deshalb wird er auch der „Dunkelberg“ genannt.

Danach, oh Führer der Kurus, kommt der große Berg Durgasaila und danach der Berg Kesari. Die Winde, die von diesem Berg fallen, sind mit himmlischen Wohlgerüchen beladen. Das Ausmaß von jedem dieser Berge ist jeweils doppelt so groß wie vom vorher genannten.

Oh Nachfahre des Kuru, die Gelehrten sagen, daß es auf dieser Insel sieben Varshas gibt. Der Varsha des Meru heißt Mahakasa, der des wassergebenden Malaya heißt Kumudottara, der Varsha von Jaladhara heißt Sukumara, während der von Raivatak Kaumara genannt wird, und der von Syama Manikanchana. Der Varsha von Kesara heißt Mandaki und der des nächsten Berges Mahapuman. In der Mitte dieser Insel steht ein großer Baum namens Saka. In Höhe und Breite gleicht er dem Jambu Baum im Jambudvipa, und er wird stets von allen Bewohnern dort verehrt. Auf dieser Insel gibt es viele entzückende Länder, wo Shiva angebetet wird, und die von Siddhas, Charanas und Himmlischen besucht werden. Alle Bewohner, oh König, sind dort tugendhaft, und alle vier Kasten ihren jeweiligen Berufungen gewidmet. Dort findet man keine Diebe. Von Alter und Tod befreit und mit einem langen Leben begabt, wachsen die Bewohner dort, oh König, wie die Flüsse während der Regenzeit. Die Flüsse sind mit heiligem Wasser gefüllt, und die Ganga selbst hat sich dort in die verschiedenen Ströme geteilt. Ihre Namen sind Sukumari, Kumari, Seta, Keveraka, Mahanadi, oh Kauravya, sowie Manijala, Chakshu und Vardhanika, oh Bester der Bharatas. Diese und viele andere Tausende und Hunderte von Flüssen sind alle mit heiligem Wasser gefüllt, oh Erhalter des Kuru Stammes, aus denen Indra das Wasser für den Regen auf Erden zieht. Es ist unmöglich, die Namen und Längen aller Flüsse aufzuzählen. Alles sind vorzügliche Flüsse und können von Sünde reinigen. Wie alle wissen, gibt es auf dieser Insel vier heilige Völker. Dies sind die Mrigas, Masakas, Manasas und Mandagas. Die Mrigas sind größtenteils Brahmanen, die den Aufgaben ihrer Kaste gewidmet sind. Unter den Masakas sind tugendhafte Kshatriyas die jeden Wunsch erfüllen. Die Manasas, oh König, leben durch Befolgung der Aufgaben der Vaisya Kaste. Jeder Wunsch von ihnen wird erfüllt, und so leben sie ohne Angst und sind der Tugend und dem Gewinn (Dharma & Artha) ergeben. Die Mandagas sind alles tapfere Shudras mit tugendhaftem Verhalten. In diesen Ländern, oh Monarch, gibt es keinen König, keine Strafe und niemanden, der bestraft werden müßte. Bekannt mit ihren jeweiligen Berufungen sind sie alle mit der Erfüllung ihrer Aufgaben beschäftigt und beschützen einander. So viel läßt sich über diese Insel namens Sakadvipa sagen. Und so viel sollte auch über diese Insel gehört werden, die voller Energie ist.


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