Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Kapitel 5 - Die fünf Elemente und die Insel Sudarsana

Dhritarashtra sprach:
Oh Sanjaya, nenne mir die Namen der Flüsse und Berge, sowie der Länder und aller anderen Gebiete auf Erden mit ihren Ausdehnungen, denn du bist mit den Maßen der irdischen Reiche und Wälder bekannt.

Sanjaya sprach:
Oh großer König, die Gelehrten bezeichnen alle Dinge im Weltall als gleichartig bezüglich ihrer Zusammensetzung aus den fünf Elementen. Diese Elemente sind Raum, Wind, Feuer, Wasser und Erde. Ihre jeweiligen Eigenschaften sind Klang, Fühlbarkeit, Sichtbarkeit, Geschmack und Geruch. Jedes dieser Elemente besitzt zusätzlich die Eigenschaften der vorhergehenden Elemente (entsprechend der obigen Liste). So sagen deshalb die weisen Rishis, daß die Erde das beste Element von allen ist und neben der eigenen, die Eigenschaften der anderen vier besitzt. Dann gibt es noch vier Eigenschaften im Wasser, oh König, das ohne Geruch ist. Feuer hat nur noch drei Eigenschaften, nämlich Klang, Fühlbarkeit und Sichtbarkeit. Dann gehört der Luft noch Klang und Fühlbarkeit, während der Raum nur den Klang hat. Oh König, so gehören diese fünf Eigenschaften den fünf Grundelementen an, von denen abhängig alle Geschöpfe im Weltall existieren.

Die Elemente sind unbewegt und ungestaltet, wenn das Universum (vor der Schöpfung) homogen und ausgeglichen ist. Wenn sie jedoch ihren Urzustand verlassen und untereinander in Bewegung geraten, dann treten die Geschöpfe mit ihren verschiedenen Körpern ins Leben. Das ist das ewige Spiel. Und in der gleichen Reihenfolge, wie die Elemente in der Welt, eines aus dem anderen und nacheinander erscheinen, vergehen sie auch wieder, indem sie mit dem vorhergehenden Element verschmelzen. Jedes von ihnen ist unermeßlich, denn ihr Wesen ist Brahman selbst. So erscheinen im Weltall die Geschöpfe, welche aus den fünf Elementen bestehen. Die Menschen sind bestrebt, durch Gebrauch ihres Verstandes ihre Verhältnisse festzustellen. Doch das Unvorstellbare (bzw. Unermeßliche) sollte man nie versuchen, mit dem Verstand zu erklären. Denn nur was jenseits äußerlicher Erscheinung ist, deutet dieses Unermeßliche an.

Oh Sohn der Kurus, ich werde dir jedoch die Insel beschreiben, welche Sudarsana genannt wird. Diese Insel, oh König, ist kreisförmig und hat die Form eines Rades. Sie wird von Flüssen und anderen Gewässern bedeckt, sowie mit wolkenhohen Bergen, mit Städten und vielen entzückenden Ländern. Sie ist voller Bäume, die mit Blüten und Früchten geschmückt sind, sowie mit Getreide verschiedenster Arten und anderem Reichtum. Sie wird von allen Seiten vom salzigen Ozean umgeben. Und wie man sein eigenes Gesicht in einem Spiegel sehen kann, so sieht man diese Insel Sudarsana in der Mondscheibe. Zwei ihrer Teile erscheinen wie ein Peepul Baum, während zwei andere wie ein großer Hase aussehen. Diese Insel ist auf allen Seiten mit dichten Wäldern aus Laubbäumen umgeben und jenseits davon ist nur noch Wasser. Was zwischen diesen Wäldern ist, werde ich dir nun in Kürze erzählen. Höre meine Beschreibung.


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