Pushpak Mahabharata Buch 6Zurück WeiterNews

Jambukhanda Nirmana Parva

Kapitel 1 - Die Festlegung der Kampfregeln

OM! Sich vor Nara und Narayana verbeugend, diesen Höchsten der männlichen Wesen, und auch vor Sarasvati, der Göttin des Lernens, möge das Wort Jaya (Sieg) erklingen.

Janamejaya fragte:
Wie kämpften damals jene Helden der Kurus, Pandavas, Somakas und all die hochbeseelten Könige, die aus verschiedensten Ländern versammelt waren?

Vaisampayana sprach:
Höre, oh Herr der Erde, wie jene Helden der Kurus, Pandavas und Somakas auf dem heiligen Feld von Kurukshetra kämpften (wo die Ahnen der Kurus Askese geübt und heilige Opfer ausgeführt hatten). Damals betraten die mächtigen Pandavas zusammen mit den Somakas das Feld von Kurukshetra, um den Sieg über die Kauravas zu gewinnen. Und gelehrt in den Veden, waren alle von Freude erfüllt angesichts des Kampfes. Voller Siegeserwartung sahen sie mit ihren Truppen der kommenden Schlacht entgegen. So näherten sich die im Kampf unbesiegbaren Helden der Pandava Armee der Armee des Sohnes von Dhritarashtra und lagerten im Westen des Feldes, die Gesichter nach Osten gewandt. Yudhishthira, der Sohn der Kunti, hatte tausende Zelte gemäß der Ordnung hinter dem Ort aufstellen lassen, der als Samantapanchaka bekannt ist. Der Rest der Erde schien nun von Pferden und Männern, Wagen und Elefanten ganz leer zu sein. Nur Kinder, Frauen und Alte waren noch zu Hause. Aus dem ganzen Gebiet von Jambudvipa, über dem die Sonne ihre Strahlen ausbreitet, waren die Krieger versammelt, oh Bester der Könige. Männer aller Stämme besetzten ein Gebiet, das sich über viele Yojanas über Felder, Flüsse, Hügel und Wälder erstreckte. Und König Yudhishthira, dieser Stier unter den Männern, stellte ausgezeichnetes Essen und andere Dinge des Vergnügens für alle mit ihren Tieren bereit. Dann vereinbarte Yudhishthira verschiedenste Parolen, durch deren Ansage die Verbündeten der Pandavas erkannt wurden. Darüber hinaus vergab dieser Nachkomme der Kurus auch Namen und Abzeichen, die für die Zeit des Kampfes zur Erkennung dienten.

Als Duryodhana, der königliche Sohn von Dhritarashtra mit dem weißen Schirm über seinem Kopf, inmitten von tausend Kampfelefanten und umgeben von seinen hundert Brüdern, die Spitze des aufgerichteten Banners des Pritha Sohnes erblickte, da begann er mit allen Königen auf seiner Seite seine Truppen gegen die Pandavas zu ordnen. Und Duryodhana sehend, wurden die kampfbereiten Panchalas mit Freude erfüllt und bliesen laut ihre Muschelhörner, begleitet vom Klang der Trommeln. Durch diese Freude beim Anblick der gegnerischen Truppen erfüllten sich auch die Herzen von Arjuna und Krishna mit strahlender Heiterkeit. Und in dieser Heiterkeit bliesen die beiden Tiger unter den Männern, Vasudeva und Arjuna, die zusammen auf einem Wagen saßen, ihre zwei himmlischen Muschelhörner. Als die gegnerischen Soldaten den Lärm von Panchajanya und die laute Druckwelle von Devadatta hörten, entließen manche Urin und Kot. Wie die Tiere beim Gebrüll eines Löwen von Angst erfüllt werden, so geschah es ihnen bei diesem alldurchdringenden Dröhnen. Ein schrecklicher Staub erhob sich und verdeckte jede Sicht. Sogar die Sonne verschwand plötzlich, als wäre sie untergegangen. Eine große, schwarze Wolke ließ überall Fleisch und Blut über die gegnerischen Truppen regnen. All das war außergewöhnlich. Ein Sturm erhob sich und trug Myriaden von steinigen Nadeln über die Erde, wodurch die vielen Kämpfer gequält wurden.

Oh Monarch, so standen beide Armeen kampfbereit und höchst motiviert auf dem Feld von Kurukshetra wie zwei aufgewühlte Ozeane. Wahrlich, diese Begegnung der zwei Heerscharen war so höchst außergewöhnlich, wie jene zwischen den zwei Ozeanen, die am Ende der Yugas aufeinander treffen werden. Die ganze Erde schien leer zu sein, aufgrund der riesigen Versammlung von Armeen durch die Kauravas, und nur die Kinder, Frauen und Alten waren noch zu Hause. Dann, oh Stier der Bharatas, vereinbarten die Kurus mit den Pandavas und Somakas bestimmte Grundsätze und legten die Regeln bezüglich der verschiedenen Arten des Kampfes fest:

Nur ebenbürtige Krieger sollten aufeinandertreffen und immer fair kämpfen. Und wenn sie fair miteinander gekämpft haben, können sie sich wieder zurückziehen, ohne daraufhin mißachtet zu werden. Wer den Kampf mit Worten sucht, soll auch nur mit Worten bekämpft werden. All jene, welche die Kampfordnung verlassen, sollen verschont werden. Wagenkrieger sollen Wagenkrieger als Gegner haben, Kampfelefanten sollen gegen Kampfelefanten antreten, Reiter gegen Reiter, und Fußsoldaten gegen Fußsoldaten. Unter Rücksicht auf Energie, Willensstärke, Mut und Macht soll mit entsprechender Vorankündigung gegeneinander gekämpft werden. Keiner sollte einen anderen schlagen, der unvorbereitet ist oder von Panik ergriffen wurde. Wer bereits mit einem anderen kämpft, wer Schutz sucht oder sich zurückzieht, wessen Waffen unbrauchbar geworden sind oder wer ohne Rüstung ist, sollte niemals angegriffen werden. Wagenlenker, Zugtiere, Waffenträger, Trommler und Trompeter sollten stets verschont bleiben.

Nachdem diese Regeln festgelegt wurden, blickten sich die Kurus, Pandavas und Somakas begeistert in die Augen. Und mit dieser Festlegung erhob sich Freude in den Herzen aller hochbeseelten Helden, und auf ihren Gesichtern spiegelte sich diese Heiterkeit wieder.


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