Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 176 - Amba kehrt zu König Salwa zurück

Bhishma sprach:
So brachte ich diese Sache vor meine Mutter Kali, die auch Gandhavati (die stark Duftende) genannt wird, sowie vor all unsere Berater und unseren speziellen und gewöhnlichen Priestern. Oh König, danach erlaubte ich Amba, der Ältesten jener Jungfrauen, sich zu entfernen. Und mit meiner Erlaubnis begab sich diese Jungfrau zur Stadt des Herrschers der Salwas. Sie hatte als Eskorte mehrere alte Brahmanen und wurde auch von ihrer eigenen Gouvernante begleitet. Und am Ende ihrer langen Reise näherte sie sich König Salwa und sprach: „Oh Starkarmiger, ich komme voller Erwartung zu dir, oh Hochbeseelter!“

Doch der Herr der Salwas antwortete mit lautem Gelächter:
„Oh du Schöne, ich wünsche dich nicht länger als meine Ehefrau, da du bereits mit einem anderen verbunden werden solltest. Deshalb, oh Gesegnete, geh zu Bhishma zurück! Ich wünsche dich nicht mehr, weil du von Bhishma gewaltsam geschändet wurdest. Denn wahrlich, nachdem Bhishma all die Könige besiegt hatte und dich entführte, gingst du fröhlich mit ihm. Deshalb begehre ich dich, oh Schöngesichtige, nicht mehr als Ehefrau, nachdem Bhishma all die Könige der Erde erniedrigt und besiegt hatte, und du einem anderen gehörtest! Wie könnte ein König wie ich, der in allen Zweigen des Wissens erfahren ist und die Gesetzte zur Führung von anderen festlegen muß, eine Frau in sein Haus aufnehmen, die mit einem anderen verheiratet werden sollte? Oh selige Dame, geh nun, wohin es dir beliebt, ohne hier weiter deine Zeit zu vergeuden!“

Oh König, als Amba, die von den Pfeilen des Liebesgottes gequält wurde, diese Worte von ihm hörte, sprach sie zu Salwa: „Spricht nicht so, oh Herr der Erde, denn es ist ganz anders! Oh Feindevernichter, ich war nicht fröhlich, als mich Bhishma entführte! Er nahm mich gewaltsam, nachdem er alle Könige besiegt hatte, und ich weinte die ganze Zeit. Akzeptiere mich, oh Herr der Salwas, denn ich bin ein unschuldiges Mädchen und dir zugetan! Das Verstoßen von derjenigen, die in Liebe entflammt ist, wird in den Schriften niemals gelobt. Ich habe den Sohn der Ganga gebeten, der sich nie vom Kampf zurückzieht, und schließlich seine Erlaubnis erhalten, zu dir zurückzukehren! Wahrlich, der starkarmige Bhishma, oh König, hat mich niemals selbst begehrt! Ich habe gehört, daß er diese Tat für seinen Bruder vollbracht hat. Oh König, meine zwei Schwestern Ambika und Ambalika, die mit mir zur gleichen Zeit entführt wurden, übergab der Sohn der Ganga seinem jüngeren Bruder Vichitravirya! Oh Herr der Salwas und Tiger unter den Männern, ich schwöre, indem ich meinen eigenen Kopf berühre, daß ich niemals an einen anderen Mann als dich gedacht habe! Ich komme nicht zu dir, oh großer König, als eine, die an einen anderen gebunden war! Ich sage dir die Wahrheit, oh Salwa, und schwöre aufrichtig bei meiner Seele! Nimm mich, oh Großäugiger, als eine Jungfrau die aus eigenem Wunsch zu dir kommt. Frei von anderen Bindungen, bitte ich dich um deine Gnade!“

Doch obwohl sie so verlangend sprach, oh Führer der Bharatas, wurde diese Tochter des Herrschers von Kasi von Salwa abgewiesen, wie eine Schlange ihre Haut abstreift. Wahrlich, obwohl dieser König mit verschiedenen Worten auf diese Weise sehnlichst gebeten wurde, regte sich im Herrn der Salwas dennoch keine Neigung, dieses Mädchen zu akzeptieren, oh Stier der Bharatas. Daraufhin sprach die älteste Tochter des Herrschers von Kasi, voller Zorn, mit tränengebadeten Augen und mit einer Stimme, die vom Weinen und Kummer stockte: „Wohin auch immer ich gehen werde, von dir abgelehnt, oh König, möge nun die Gerechtigkeit mein Beschützer sein, weil die Wahrheit unzerstörbar ist!“

So kam es, oh Nachfahre der Kurus, daß der Herr der Salwas diese Jungfrau zurückwies, die ihn mit solchen Worten ansprach und vor Kummer herzerweichend schluchzte. Doch Salwa antwortete ihr wiederholt: „Geh! Geh! Ich bin in Feindschaft mit Bhishma und du, oh Schönhüftige, wurdest von Bhishma erobert!“ So angesprochen von Salwa, der die Zukunft nicht sehen konnte, verließ diese Jungfrau traurig seine Stadt und jammerte wie das Weibchen eines Fischadlers.


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