Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 164 - Weitere Botschaften und die Rückkehr von Uluka

Sanjaya sprach:
Als der berühmte Gudakesha (Arjuna) die Botschaft von Duryodhana gehört hatte, schaute er mit zornvollen Augen auf den Sohn des Spielers. Und mit einem Blick zu Kesava erhob er seine massiven Arme und sprach zu Uluka:
Wahrlich, wer sich auf seine eigene Kraft stützt, seine Feinde fordert und mit ihnen furchtlos kämpft, wird als ein Mann bezeichnet. Wer sich jedoch nur auf andere verläßt und daraufhin seine Feinde fordert, ist ein unwürdiger Kshatriya. Aufgrund seiner Unfähigkeit, wird er als der Geringste der Menschen betrachtet. So verläßt sich Duryodhana auf die Stärke anderer, und wie ein Feigling versucht er nun, seine Feinde zu beleidigen. Er hat Bhishma, den ältesten aller Kshatriyas, dessen Herz stets zum Guten geneigt ist, der alle Leidenschaften unter Kontrolle hat und der voller Weisheit ist zum Oberbefehlshaber seiner Truppen gemacht und damit verantwortlich für manchen Tod. Und mit ihm prahlt er! Oh dieser Übelgesinnte, wir kennen sein Ziel! Er glaubt, daß die Söhne des Pandu nicht von ihrer Gutheit abweichen und den Sohn der Ganga töten. Doch der Sohn von Dhritarashtra soll wissen, daß ich Bhishma als Ersten vor den Augen aller Bogenschützen besiegen werde, mit dessen Kraft er so prahlt!

Oh Sohn des Spielers, begib dich schnell zu den Bharatas, tritt vor Duryodhana, dem Sohn von Dhritarashtra, und überbringe ihm, was Arjuna spricht: Es geschehe! Wenn die kommende Nacht vergangen ist, möge diese schreckliche Begegnung der Armeen stattfinden. Tatsächlich hat Bhishma mit der unfehlbaren Kraft und der beständigen Wahrhaftigkeit in der Mitte der Kurus folgende Worte zu dir gesprochen: „Ich werde die Armee der Srinjayas und Shalwas schlagen. Laß das meine Aufgabe sein! Außer Drona kann ich die ganze Welt besiegen. Du brauchst deshalb die Pandavas nicht zu fürchten!“ Daraufhin betrachtest du, oh Duryodhana, das Königreich als dein eigen und denkst, daß die Pandavas im Elend versunken sind. So wurdest du mit Stolz erfüllt und erkennst nicht die Gefahr, die in dir wohnt. Ich werde deshalb im Kampf vor deinem Angesicht zuerst Bhishma, den Ältesten der Kurus besiegen! So möget ihr zum Sonnenaufgang an der Spitze der Truppen mit Bannern und Wagen besonders diesen Führer deiner Kräfte beschützen, der sein Versprechen halten wird. Doch ich werde ihn mit meinen Pfeilen vor aller Augen von seinem Wagen werfen! Wenn der Morgen kommt, wird Duryodhana erfahren, was es heißt, der Prahlerei nachzuhängen, wenn er den Großvater mit meinen Pfeilen bedeckt sehen wird! Du sollst, oh Duryodhana, schon bald die Verwirklichung von dem erblicken, was Bhima in seiner Wut inmitten der Versammlung zu Dushasana, deinem Bruder mit der beschränkten Sicht, gesprochen hat, der fest an der Ungerechtigkeit hängt, der streitsüchtig, mit übelgesinntem Verstand und grausam ist. Du sollst bald die schrecklichen Auswirkungen von Hochmut, Stolz, Zorn, Arroganz, Prahlerei, Erbarmungslosigkeit, Hinterhältigkeit, Ungerechtigkeit, Sündhaftigkeit, Verleumdung, Unbelehrbarkeit, Unaufrichtigkeit und allen anderen Lastern erfahren!

Oh Abschaum der Menschheit, wie kannst du, oh Übeltäter, auf ein Leben oder das Königreich hoffen, wenn ich mit Vasudeva an meiner Seite im Zorn auflodere? Nachdem Bhishma und Drona verstummt sind, und nachdem Karna, der Suta Sohn, gestürzt wurde, sollst du jede Hoffnung auf Leben, Königreich und Nachkommenschaft verlieren! Wenn du vom Tod deiner Brüder und Söhne hören wirst und dich Bhimasena tödlich trifft, dann wirst du dich, oh Duryodhana, an all deine Verbrechen erinnern müssen!

Oh Sohn des Spielers, sage ihm, daß ich kein zweites Mal schwören werde. Ich verkünde aufrichtig, daß all das geschehen wird! So geh nun, oh Uluka, und überbringe meine Worte deinem Herrn Duryodhana! Und sage ihm auch: Versuche nicht, mein Verhalten mit deinen Ansichten zu begreifen! Wisse, daß es zwischen deinem Verhalten und meinem einen Unterschied gibt, so groß wie zwischen Wahrheit und Lüge! Nicht einmal die Insekten und Ameisen würde ich schädigen wollen. Was soll ich da über den Kampf gegen meine Angehörigen sagen? Oh Herr, nur dafür haben wir um fünf Dörfer gebeten! Warum, oh Unverständiger, kannst du die schreckliche Katastrophe nicht sehen, die dir droht? Deine von der Begierde überwältigte Seele gibt sich aus falschem Verständnis heraus der Prahlerei hin. Aus diesem Grund hast du auch die Worte von Vasudeva nicht akzeptiert. Welchen Sinn haben jetzt noch weitere Worte? Kämpfe (gegen uns) mit all deinen Freunden!

Sprich auch, oh Sohn des Spielers, zum Kuru Prinzen, der stets meinen Schaden sucht: Deine Worte wurden gehört, und ihr Sinn verstanden. Laß nun geschehen, was du begehrst!

Oh König, danach sprach Bhima noch einmal die Worte:
Oh Uluka, sprich zum übelgesinnten, betrügerischen und ungerechten Duryodhana, der eine Verkörperung der Sünde ist, der die Hinterlist liebt und das unheilsame Verhalten: Du wirst künftig anstatt in Hastinapura im Magen eines Geiers wohnen müssen! Oh Abschaum der Menschheit, ich werde zweifellos das Gelübde erfüllen, das ich inmitten der Versammlung gemacht habe. Ich schwöre im Namen der Wahrheit, Dushasana im Kampf zu töten und sein Herzblut zu trinken! So werde ich auch deine anderen Brüder töten und deine Schenkel zerschlagen. Zweifellos, oh Duryodhana, bin ich der Tod aller Söhne von Dhritarashtra, wie Abhimanyu wiederum der Tod all ihrer Söhne ist! Durch meine Taten will ich allen Ruhe schaffen! Höre mich ein letztes Mal, oh Duryodhana: Dich mit all deinen leiblichen Brüdern tötend, werde ich vor den Augen des gerechten Königs Yudhishthira mit meinem Fuß die Krone von deinem Kopf schlagen!

Dann, oh König, sprach Nakula:
Oh Uluka, sage dem Sohn von Dhritarashtra, Duryodhana aus dem Kuru Stamm, daß alle von ihm gesprochenen Worte jetzt gehört wurden und ihr Sinn verstanden ist. Wahrlich, ich werde alles tun, oh Kauravya, was du mir empfohlen hast, zu tun.

Und auch Sahadeva, oh Monarch, sprach die bedeutenden Worte:
Oh Duryodhana, es wird alles sein, wie du es wünschst! Du wirst, oh großer König, zusammen mit deinen Kindern, Angehörigen und Beratern schwer bereuen müssen, vor allem, weil du jetzt so freudig hinsichtlich unserer Leiden prahlst.

Dann sprachen Virata und Drupada, beide ehrwürdig an Jahren, zu Uluka:
Es ist auch unser Wunsch, daß wir Sklaven einer tugendhaften Person werden! Ob wir jedoch dir gegenüber Sklaven oder Meister sind, wird sich morgen zeigen, und ebenfalls, wer welche Männlichkeit hat!

Nach ihnen sprach Sikhandin folgende Worte zu Uluka:
Sprich zu König Duryodhana, der beständig nach Sünde strebt: Oh König, welche furchtbare Tat werde ich im Kampf vollbringen? Ich werde deinen Großvater von seinem Wagen stoßen, auf dessen Heldenkraft du zählst und weshalb du dir des Erfolges im Kampf sicher bist! Zweifellos bin ich vom hochbeseelten Schöpfer zum Untergang von Bhishma geschaffen worden. Sicherlich werde ich Bhishma vor den Augen aller Bogenschützen besiegen!

Danach sprach auch Dhrishtadyumna zu Uluka, dem Sohn des Spielers:
Überbringe dem Prinzen Duryodhana meine Worte: Ich werde Drona mit all seinen Anhängern und Freunden besiegen. Damit werde ich eine Tat vollbringen, die kein anderer jemals vollbringen kann.

Auch König Yudhishthira sprach noch einmal hohe Worte, die voller Milde waren:
Oh Monarch, niemals wünsche ich den Tod meiner Mitmenschen. Oh du Übelgesinnter, all das geschieht durch deine Schuld. So werde ich natürlich die Wirkung all der großen Taten meiner Verbündeten billigen müssen. Oh Uluka, gehe nun ohne Verzögerung oder bleibe hier. Sei gesegnet, oh Herr, denn auch wir sind miteinander verwandt.

So verabschiedete sich Uluka, oh König, mit der Erlaubnis von Yudhishthira, dem Sohn von Dharma, um sich zu König Duryodhana zurückzubegeben. Der Sohn des Spielers merkte sich sorgfältig alles, was er gehört hatte, und kehrte zu jenem Ort zurück, von wo er gekommen war. Und dort angelangt, übermittelte er dem rachsüchtigen Duryodhana zuerst alles, was ihm Arjuna aufgetragen hatte. Dann verkündete er dem Sohn von Dhritarashtra auch getreu die Worte von Vasudeva, Bhima, dem gerechten König Yudhishthira, von Nakula, Virata, Drupada, Sahadeva, Dhrishtadyumna und Sikhandin, oh Bharata, und auch die Worte, welche durch Kesava und Arjuna später gesprochen wurden. Und nachdem Duryodhana den Bericht vom Sohn des Spielers gehört hatte, bestellte dieser Stier der Bharatas Dushasana, Karna und Shakuni, oh Bharata, und befahl ihren Truppen und den Truppen ihrer Verbündeten, sowie allen Königen, sich in Abteilungen zu ordnen, um schon vor Sonnenaufgang kampfbereit zu sein. Daraufhin wurden von Karna Boten angewiesen, welche eilig auf Wagen, Kamele, Stuten und gute Rosse stiegen und schnell durch das Lager ritten. Und auf Befehl von Karna verkündeten sie: „Sammelt euch alle noch vor Sonnenaufgang zur Schlacht!“


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