Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 163 - Die Antwort von Krishna und den Pandavas

Sanjaya sprach:
Oh Monarch, so provozierte Uluka Arjuna immer weiter mit diesen spitzen Worten, wie die Bisse einer giftigen Schlange, und wiederholte sogar daß, was er bereits gesprochen hatte. Die Pandavas waren bereits ohne Wiederholung genügend provoziert, aber als sie diese Worte ein zweites Mal hörten und diese Kritik durch den Sohn des Spielers empfingen, da wurden sie über ihre Geduld hinaus gereizt. Sie standen alle auf und begannen, ihre Arme zu strecken. Wie aufgebrachte Schlangen begannen sie, sich gegenseitig Blicke zuzuwerfen. Und Bhima, mit geneigtem Gesicht und schwer atmend wie eine Schlange, blickte mit seinen blutroten Augen schräg in Richtung Krishna. Und als der Nachkomme von Dasarha den Sohn des Windgottes so extrem gequält und zu äußerster Wut provoziert erblickte, da sprach er lächelnd den Sohn des Spielers an: „Verabschiede dich nun, ohne Zeit zu verlieren, und sprich zu Duryodhana, oh Sohn des Spielers, wie folgt: Deine Worte wurden gehört und ihr Sinn verstanden. Laß geschehen, was du begehrst!“

Oh Bester der Monarchen, so sprach der starkarmige Kesava und blickte zu Yudhishthira, der voller Weisheit war. Doch noch einmal erhob sich Uluka inmitten aller anwesenden Srinjayas, vor dem berühmten Krishna, vor Drupada mit seinen Söhnen, vor Virata und allen anderen Königen und wiederholte erneut zu Arjuna jene Worte, die er bereits gesprochen hatte, um ihn noch weiter zu provozieren, wie man eine verärgerte, zornige Giftschlange mit einem Stock noch schlimmer reizt. So verkündete er vor ihnen allen, vor Krishna und den anderen, jene Worte, die Duryodhana ihn beauftragt hatte zu sprechen. Und wie Arjuna diese harten und höchst unangenehmen Worte von Uluka hörte, wurde er äußerst aufgeregt und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die versammelten Monarchen konnten es kaum noch ertragen, Arjuna in dieser Situation zu sehen. Aufgrund dieser Beleidigung von Krishna und des hochbeseelten Arjunas, waren die Wagenkrieger der Pandavas höchst erregt. Und obwohl diese Tiger unter den Männern mit großer geistiger Festigkeit begabt waren, begannen sie im Zorn zu brennen. Dhrishtadyumna, Sikhandin, der mächtiger Wagenkrieger Satyaki, die fünf Kekaya Brüder, der Rakshasa Ghatotkacha, die Söhne der Draupadi, Abhimanyu, König Dhristaketu, Bhimasena mit der großen Heldenkraft und die mächtigen Wagenkrieger Nakula und Sahadeva sprangen mit vor Wut geröteten Augen von ihren Sitzen auf und ruderten mit ihren kräftigen Armen, die mit rotem Sandelholz und goldenen Ornamenten geschmückt waren. Als Bhima, der Sohn der Kunti, ihre Gesten und Gefühle verstand, da trat er impulsiv hervor, und Zähne knirschend, mit seiner Zunge die Mundwinkel leckend und brennend vor Wut drückte er seiner Hände zusammen und sprach mit wild rollenden Augen zu Uluka:

Du unwissender Narr, wir haben deine Worte nun gehört, welche Duryodhana dir auftrug, um uns zu provozieren, als ob wir eine Reihe von Idioten wären! Höre jetzt die Worte, die ich spreche, und wiederhole sie dem unbelehrbaren Duryodhana in der Mitte aller Kshatriyas und im Beisein von Karna und des übelgesinnten Shakuni: Wir bemühen uns immer, unserem ältesten Bruder zu folgen! Nur deshalb, oh Übelgesinnter, haben wir deine Missetaten erduldet. Erkennst du nicht, welch großes Glück du hattest? Es geschah nur zum Wohle unseres Stammes, daß der gerechte König Yudhishthira in seiner großen Weitsicht Krishna zu den Kurus sandte, um Frieden zu schließen! Zweifellos bist du vom Schicksal getrieben und höchst begierig, in die Wohnstätte von Yama einzugehen! Komm, und kämpfe mit uns! Dies wird nun mit Sicherheit morgen geschehen! Ich habe wahrlich gelobt, dich mit deinen Brüdern zu töten! Oh sündiger Narr, habe nicht die geringsten Zweifel, daß geschehen wird, was ich gelobt habe! Der große Ozean, die Wohnstätte von Varuna, könnte unerwartet seine Ufer überschreiten, die großen Berge könnten sich spalten, doch meine Worte werden niemals unwahr sein! Auch wenn Yama selbst, Kuvera oder sogar Rudra (Shiva) dir helfen würde, die Pandavas werden doch vollbringen, was sie gelobt haben! Ich werde sicher das Blut von Dushasana zu meiner Genugtuung trinken! Und ich gelobe außerdem, daß ich jeden Kshatriya, der sich mir wütend nähert, selbst wenn es Bhishma an der Spitze seiner Armee ist, zur Wohnstätte von Yama senden werde! Das, was ich inmitten einer Kshatriya Versammlung spreche, wird sicher geschehen. Das schwöre ich bei meiner Seele!

Nach diesen Worten von Bhima, sprach auch der zornige Sahadeva mit wutgeröteten Augen vor der ganzen Versammlung die folgenden Worte, die dem stolzen Helden würdig waren:
Höre, oh Sündhafter, was ich spreche, und wiederhole alles vor deinem Vater! Diese Spaltung zwischen uns und den Kurus wäre nie entstanden, wenn Dhritarashtra nicht mit dir verbunden wäre! Voller sündiger Taten und der Vernichter deines eigenen Stammes, wurdest du als Verkörperung der Zwietracht für den Untergang der ganzen Welt und so auch für den Untergang des Stammes von Dhritarashtra geboren! Seit unserer Geburt, oh Uluka, bemüht sich dein sündiger Vater unermüdlich, uns zu verletzen und Übles anzutun. Ich wünsche, das entgegengesetzte Ufer dieser feindlichen Verwandtschaftsbeziehung zu erreichen. Nachdem ich dich zuerst vor den Augen von Shakuni getötet habe, werde ich auch Shakuni vor den Augen aller Bogenschützen töten!

Nachdem Arjuna diese Worte von Bhima und Sahadeva vernommen hatte, sprach er lächelnd zu Bhima:
Oh Bhimasena, wer mit dir Feindschaft provoziert, wird niemals überleben können! Obwohl sie noch glücklich in ihren Häusern wohnen, sind diese Narren bereits in den Maschen des Todes gefangen! Doch, oh Bester, Uluka verdient es nicht, so hart angeredet zu werden! Welche Schuld begeht ein Gesandter, der nur das wiederholt, was ihm aufgetragen wurde?

Nach diesen Worten an Bhima mit der fürchterlichen Heldenkraft, sprach der starkarmige Held zu seinen heroischen Verbündeten und Wohlgesinnten, die von Dhrishtadyumna angeführt wurden:
Ihr habt die Worte des sündigen Sohns von Dhritarashtra zur Erniedrigung von Vasudeva und besonders auch von mir gehört! Dabei wurdet ihr alle mit Zorn erfüllt, weil ihr uns Gutes wünscht! Doch aufgrund der Macht von Vasudeva und eurer Bemühungen fürchte ich nicht einmal alle versammelten Kshatriyas der Erde! Mit eurem Einverständnis werde ich jetzt Uluka mitteilen, was die Antwort auf diese Worte ist, die er Duryodhana verkünden soll: Wenn der Morgen kommt, und ich an der Spitze meiner Armee stehe, soll die Antwort auf diese Worte durch Gandiva gesprochen werden! Vor allem deshalb, weil nur Eunuchen mit langen Reden antworten!

Dies hörend, applaudierten all die großen Könige und lobten Arjuna wegen der Genialität dieser Antwort. Und nachdem der gerechte König Yudhishthira freundlich zu allen Königen gemäß ihres Alters und Verdienstes gesprochen hatte, verkündete er schließlich folgende Worte an Uluka, damit er sie Duryodhana überbringe:
Kein guter König sollte eine Beleidigung ignorieren. Wir haben deinen Worten lange zugehört, nun werde ich dir sagen, was meine Antwort ist!

Und Sanjaya fuhrt fort:
Oh Bester der Bharatas, so sprach Yudhishthira, dieser Bulle der Bharatas, nachdem er Duryodhanas Botschaft vernommen hatte, mit zorngeröteten Augen, wie eine giftige Schlange seufzend und die Mundwinkel leckend, als ob er im Zorn wäre. Dann richtete er seine Augen auf Janardana und seine Brüder und sprach zu Uluka die folgenden Worte, welche sowohl voller Milde als auch voller Energie waren. Er hob seine starken Arme in die Luft und sprach zum Sohn des Spielers:
Oh Uluka, geh und überbringe Duryodhana, dieser undankbaren und übelgesinnten Verkörperung der Feindschaft, diesem berüchtigten Übeltäter seines Stammes, folgende Worte: Oh sündiger Schuft, du benimmst dich stets bösartig zu den Pandavas! Oh übelgesinnter Narr, wer seine Heldenkraft demonstrieren will, der sollte sich auf seine eigene Macht stützen, seine Feinde zum Kampf auffordern und seine Worte erfüllen. Nur dies ist ein wahrhafter Kshatriya! So sei ein Kshatriya, oh Sündiger, und fordere uns (fair) zum Kampf! Oh Berüchtigter deines Stammes, suche nicht den Kampf, indem du andere an die Spitze stellst, denen wir Respekt schulden! Oh Kaurava, stütze dich auf deine eigene Kraft sowie auf deine Soldaten und fordere die Söhne der Pritha zum (fairen) Kampf! Sei ein wahrhafter Kshatriya! Wer seine Feinde fordert, aber sich auf die Kraft von anderen verläßt und selbst unfähig ist, dem Feind zu begegnen, der ist tatsächlich ein Eunuch! So schätzt du dich übermäßig hoch ein, aber verläßt dich auf die Kraft von anderen! Wenn du selbst so schwach und unfähig bist, warum brüllst du dann solche Worte gegen uns?

Danach sprach Krishna:
Oh Sohn des Spielers, überbringe auch meine Worte an Duryodhana: Laß diesen Morgen zu dir kommen, an dem der Kampf stattfinden soll. Oh Übelgesinnter, sei ein Mann! Du denkst, oh Narr, daß Janardana (Krishna) nicht kämpft, weil er von den Pandavas als Wagenlenker gewählt worden ist. So fühlst du dich unbedroht. Keinen Moment solltest du so leichtfertig denken. Wenn mein Zorn auflodert, könnte ich alle die versammelten Könige verbrennen, wie das Feuer einen Haufen Stroh. Unter dem Befehl von Yudhishthira, werde ich aber nur das Amt des Wagenlenkers des hochbeseelten Arjuna erfüllen, der seine Sinne unter vollständiger Kontrolle hat und allein kämpfen wird! Auch wenn du jenseits der Grenzen der drei Welten fliehst oder in die Tiefen der Erde versinkst, wirst du sogar an diesen Orten morgen früh den Wagen von Arjuna erblicken. Du denkst, daß die Worte von Bhima vergebens gesprochen wurden? Doch wisse, daß das Blut von Dushasana bereits getrunken ist. Und wisse, daß dich auch nach diesen bösen und unfairen Worten weder Arjuna, König Yudhishthira, noch Bhima oder einer der Zwillinge mehr als ein Bündel Stroh fürchtet!


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