Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 158 - Yudhishthira beruft die sieben Kommandanten

Janamejaya fragte:
Als Yudhishthira hörte, daß Bhishma am Vorabend des großen Opfers des Kampfes bis zur Ablösung durch seinen Tod zum Kommandeur der Kuru Armee ernannt wurde, - dieser Bhishma, der hochbeseelte Sohn der Ganga, der Erste aller Waffenträger, der Großvater der Bharatas und das Haupt aller Könige, der dem Vrihaspati an Klugheit glich, dem Ozean an Tiefe, dem Himavat an Stille, dem Schöpfer selbst an Edelmut und der Sonne an Energie, der feindliche Heerscharen wie der großer Indra persönlich schlagen konnte, indem er sie mit seinen Pfeilen überschüttete, der in seinem Gesichtsausdruck furchterregend war und jedem die Haare zu Berge stehen ließ, - was sprach damals der starkarmige Sohn des Pandu, der Erste aller Waffenträger? Und was sprach Bhima, Arjuna und auch Krishna?

Vaisampayana fuhr fort:
Als Yudhishthira, der mit großer Intelligenz begabt war und höchst erfahren, was in Anbetracht von Gefahren und Katastrophen getan werden sollte, davon erfuhr, da versammelte er seine Brüder und auch den ewigen Vasudeva um sich. Dann sprach dieser Beste aller Redner mit milder Stimme: „Mustert die Soldaten und bleibt achtsam in eure Rüstungen gehüllt. Unsere erste Begegnung wird mit unserem Großvater sein. Ruft nach den Führern der sieben Akshauhinis meiner Truppen!“

Da sprach Krishna:
Du hast wahrlich, oh Stier der Bharatas, die bedeutenden Worte ausgesprochen, welche einer solchen Situation würdig sind. Genau das, oh Krieger, hätte ich ebenfalls gesagt. Laß deshalb auch den nächsten Schritt geschehen, und ernenne die sieben Führer deiner Armee.

Vaisampayana fuhr fort:
So wurden jene großen Krieger vorgeladen, nämlich Drupada, Virata, der Stier der Sinis, Satyaki, der Panchala Prinz Dhrishtadyumna, König Dhristaketu (Chekitana), der Panchala Prinz Sikhandin und der Herrscher der Magadhas Sahadeva (Sohn von König Jarasandha). Dann ernannte Yudhishthira sie ordnungsgemäß zu den Befehlshabern seiner sieben Abteilungen. Und über alle Truppen wurde der Befehl an Dhrishtadyumna gegeben, der dem lodernden Opferfeuer für den Untergang von Drona entsprungen war. Arjuna mit dem lockigen Haar wurde zum Führer all jener hochbeseelten Führer. Und der strahlende Krishna mit der großen Intelligenz, der jüngere Bruder von Balarama, wurde zum Führer von Arjuna und zu seinem Wagenlenker gewählt.

Balarama erscheint und verkündet seinen Abschied

Oh König, in Anbetracht dieses bevorstehenden, äußerst zerstörerischen Kampfes, begab sich Balarama in Begleitung von Akrura, Gada, Samva, Uddhava, dem Sohn von Rukmini (Pradyumna), den Söhnen von Ahuka, Charudeshna und anderen in das Lager der Pandavas. Hier erschien der starkarmige und herrliche Rama in seiner Kleidung aus blauer Seide, mit seinem löwenhaften Gang und den vom Wein rot gefärbten Augen, umgeben und beschützt von dieser mächtigen Herde der Besten der Vrishni Krieger, wie Indra in der Mitte der Maruts oder wie die Spitze des Kailash Berges. Und als sie ihn erblickten, da erhoben sich der gerechte König Yudhishthira, der strahlende Krishna, der furchterregende Pritha Sohn Bhima, der Gandiva Träger Arjuna und alle anderen Könige von ihren Sitzen. Sie alle verehrten Balarama, als er vor sie trat. Und der Pandava König berührte die Hände von Balarama mit seinen eigenen. Daraufhin grüßte der Feindevernichter Balarama alle Anwesenden mit Vasudeva an der Spitze, vor allem auch Virata und Drupada, die an Jahren älter waren, und setzte sich auf einen Sitz neben Yudhishthira. Und nachdem alle Könige ihre Plätze eingenommen hatten, begann der Sohn von Rohini, mit dem Blick auf Vasudeva gerichtet, zu sprechen.

Balarama sprach:
Diese wilde und schreckliche Schlacht scheint unvermeidlich zu sein. Sie ist zweifellos eine Notwendigkeit des Schicksals, und ich denke, daß sie nicht abgewendet werden kann. Laßt mich aber hoffen, daß ich euch alle, zusammen mit euren Freunden, sicher, wohlbehalten und gesund nach diesem Streit wiedersehe. Zweifellos ist für die Kshatriyas der Welt, die hier versammelt wurden, ihre Stunde gekommenen. Es wird sicher ein schreckliches Kampfgewühl stattfinden, welches alles mit einem Sumpf aus Fleisch und Blut bedecken wird. Ich sprach zu Vasudeva wiederholt unter vier Augen: „Oh Madhu Vernichter, bewahre zu allen, die uns gleichverwandt sind, auch das gleiche Verhalten. Was uns die Pandavas sind, das ist uns auch König Duryodhana. Gib ihm deshalb auch die gleiche Hilfe. Denn tatsächlich bat er uns wiederholt darum!“ Doch für deine Sache, oh Yudhishthira, beachtete der Madhu Vernichter meine Worte nicht. Mit dem Blick auf Arjuna, war er mit seinem ganzen Herzen deiner Sache gewidmet. Und deshalb denke ich, daß der Sieg von euch Pandavas sicher ist, oh Bharata, eben weil es der Wunsch von Vasudeva ist. Ich selbst wage es nicht, meine Augen ohne Krishna auf die Welt zu richten. Aus diesem Grunde folge ich stets Krishna, was er auch immer erreichen möchte. Doch beide Helden, die in der kommenden Begegnung mit der Keule höchst erfahren sind, waren meine Schüler. Deshalb ist meine Zuneigung für Bhima und für König Duryodhana gleich. Aus diesen Gründen werde ich mich jetzt auf eine Pilgerreise an den Fluß Sarasvati (auch Göttin des Lernens) zur Reinigung begeben, weil ich sicherlich nicht imstande sein werde, unbeteiligt den Untergang der Kauravas mit anzuschauen.

Vaisampayana fuhr fort:
So sprach der starkarmige Balarama und brach zu seiner Pilgerreise an das heilige Wasser auf, nachdem er die Erlaubnis der Pandavas erhalten und sich vom Madhu Vernichter verabschiedet hatte.


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