Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 155 - Zweifel und Entschluß der Pandavas zum Krieg

Vaisampayana fuhr fort:
Yudhishthira dachte an die Worte von Vasudeva und sprach noch einmal zum Nachkommen des Vrishni:

Wie, oh Kesava, konnte der übelgesinnte Duryodhana so sprechen? Oh unvergänglich Ruhmreicher, was sollten wir im Hinblick auf diese Situation unternehmen, die nun vor uns steht? Wie sollten wir handeln, um den pflichtgetreuen Pfad nicht zu verlassen? Oh Vasudeva, du kennst die Ansichten von Duryodhana, Karna und Shakuni, dem Sohn von Suvala. Du weißt auch, welche Ansichten ich und meine Brüder haben. Du hast die Worte gehört, die sowohl von Vidura als auch von Bhishma gesprochen wurden. Oh großer Weiser, du hast auch die weisen Worte von Kunti vernommen. In Anbetracht von all dem sag uns, oh Starkarmiger, mit Bedacht und ohne zu zögern, was zu unserem Besten ist.

Diese Worte des gerechten Königs Yudhishthira hörend, die voller Tugend und Verdienst waren, antwortete Krishna mit einer Stimme, tief wie das Grollen der Wolken oder wie Paukenschläge:
Meine Worte, die zu seinem Besten waren und mit Tugend und Gewinn im Einklang standen, fanden am Hofe der Kurus keinen Widerhall im Prinzen Duryodhana, der die Illusion als seine Weisheit betrachtet. Dieser Unwissende mit übelgesinntem Verstand hörte nicht im geringsten die Ratschläge von Bhishma, Vidura oder von mir. Er ignorierte jeden. Er will weder Tugend verdienen, noch wünscht er sich wahrhaften Ruhm. Diese übelbeseelte Kreatur verläßt sich auf Karna und betrachtet damit alles als bereits gewonnen. Tatsächlich versuchte dieser Duryodhana mit boshaftem Herz und zur Sünde entschlossen sogar meine Gefangennahme. Aber dieses Verlangen wurde ihm nicht erfüllt. Doch weder Bhishma noch Drona setzten diesem Übeltäter etwas Gewichtiges entgegen. Wahrlich, oh unvergänglich Ruhmreicher, außer Vidura folgen sie alle Duryodhana! Und Shakuni, der Sohn von Suvala, Karna und Dushasana, alle ähnlich unwissend, gaben dem dummen und rachsüchtigem Duryodhana immer mehr unwürdige Ratschläge gegen dich. Doch welchen Nutzen hat es, wenn ich all das wiederhole, was der Kuru Prinz gesprochen hat? Kurz gesagt, dieser Übelgesinnte wird dir gegenüber niemals einen guten Willen zeigen. Nicht einmal in all diesen Königen gemeinsam, die deine große Armee bilden, kommt soviel Sünde und Boshaftigkeit zusammen, wie sie in Duryodhana allein wohnt. So wünscht keiner mehr den Frieden mit den Kauravas, denn unser ganzer Wohlstand ist bedroht. Aus diesem Grund soll dieser Krieg jetzt stattfinden.

Vaisampayana fuhr fort:
Nach diesen Worten von Vasudeva, oh Bharata, schauten alle versammelten Könige stumm in das Gesicht von Yudhishthira. Und Yudhishthira, der die Absicht dieser Monarchen verstand, sprach mit Bhima, Arjuna und den Zwillingen: „Stellt die Truppen in Kampfordnung auf!“ Mit diesem Befehl erhob sich ein großer Lärm unter der Pandava Armee, und alle Soldaten wurden mit Freude erfüllt. Doch König Yudhishthira, der Gerechte, bedachte den kommenden Kampf und den Tod von denen, die nicht getötet werden sollten, und begann tief zu seufzen und sprach zu Bhima und Arjuna:

Diese große Katastrophe, weshalb ich das Exil in den Wäldern akzeptierte und so viel Elend ertrug, holt uns nun dennoch ein, als wäre sie unabwendbar! Das, wofür wir so viel kämpften, verläßt uns trotz aller Bemühungen! Und schlimmer noch, eine große Qual überkommt uns, obwohl wir nichts taten, um sie heraufzubeschwören. Wie sollten wir gegen die verehrungswürdigen Höhergestellten kämpfen, die wir doch auf keinen Fall töten können? Welchen Sieg könnten wir durch die Tötung unserer altehrwürdigen Lehrer gewinnen?

Als Arjuna diese Rede von König Yudhishthira dem Gerechten hörte, da wiederholte er seinem älteren Bruder all die Worte von Vasudeva und sprach dann weiter: „Du, oh König, hast sicherlich alles verstanden, was von Kunti und Vidura gesprochen wurde und vom Sohn der Devaki (Krishna) wiederholt wurde. Ich bin sicher, daß weder Vidura noch Kunti irgendetwas sagen würden, was sündig ist. Darüber hinaus, oh Sohn der Kunti, gibt es für uns keinen Rückzug mehr, um dem Kampf auszuweichen.“

Diese Rede hörend, sprach Vasudeva zu Arjuna: „Es ist, wie du sagst!“

Daraufhin, oh großer König, faßten die Söhne des Pandu ihren Entschluß zu diesem Krieg und verbrachten die Nacht unbesorgt und heiter wie ihre Soldaten.


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