Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 149 - Krishna verkündet die Rede von Dhritarashtra

Vasudeva fuhr fort:
Nach diesen Worten von Gandhari, sprach der Herrscher der Menschen Dhritarashtra folgendes zu Duryodhana inmitten der versammelten Monarchen:

Oh Duryodhana, mein Sohn, höre was ich sage, und gesegnet seist du. Wenn du noch Respekt vor deinem Vater hast, dann handle entsprechend. Soma, der Herr der Wesen, war der ursprüngliche Ahnherr des Kuru Stammes. Der sechste Nachkomme nach Soma war Yayati, der Sohn von Nahusha. Yayati hatte fünf große königliche Weise als seine Söhne. Unter ihnen war Yadu mit der mächtigen Energie der Ältestgeborene. Sein jüngster Bruder war Puru, der als unser Ahnherr von Sarmishta, der Tochter von Vrishaparva, geboren wurde. Yadu, oh Bester der Bharatas, wurde von Devajani geboren und war deshalb der Enkel von Shukra, dem Rishi mit der unermeßlichen Energie, der auch Kavya genannt wurde. Voller Macht und Stärke erniedrigte dieser Ahnherr der Yadavas, der von Stolz und übelgesinntem Verstand verleitet wurde, alle Kshatriyas dieser Welt. Und berauscht vom Stolz auf seine Macht, befolgte er nicht mehr die Befehle seines Vaters. Unbesiegbar im Kampf, beleidigte er sogar seinen Vater und seinen Bruder. Dieser Yadu wurde auf diesem Erdenrund, das in den vier Richtungen vom Meer begrenzt ist, allmächtig, indem er alle anderen unterwarf. Als seine Hauptstadt wählte er die nach dem Elefanten benannte Stadt (Hastinapura). Sein Vater Yayati, der Sohn von Nahusha, wurde mit ihm zornig, oh Sohn der Gandhari. Er verfluchte diesen Sohn und verbannte ihn sogar aus dem Königreich. Das Gleiche geschah jenen Brüdern von Yadu, die ihrem Ältesten gehorsam waren, der auf seine Kraft so übermäßig stolz war. Und nachdem dieser Beste der Könige sie verflucht hatte, setzte er seinen jüngsten Sohn Puru auf den Thron, der friedlich und ihm gehorsam war. So wurde der älteste Sohn verstoßen und des Königreichs enterbt, und ein jüngerer Sohn konnte aufgrund seines respektvollen Verhaltens zu den Altehrwürdigen das Königreich erhalten.

So handelte auch der mit jeder Tugend bekannte Großvater meines Vaters, König Pratipa, der in den drei Welten gefeiert wurde. Diesem Löwen unter den Königen, der sein Königreich tugendhaft beherrschte, wurden drei göttergleiche Söhne mit großem Ruhm geboren. Von ihnen war Devapi der Älteste. Dann folgten Valhika und Shantanu mit der großen Intelligenz als Jüngster, der mein Großvater war. Devapi, war mit großer Energie begabt, tugendhaft, ehrlich und stets bestrebt, seinem Vater zu dienen. Aber dieser Beste der Könige hatte eine Hautkrankheit. Dennoch war er bei den Bürgern und Untertanen der Provinzen sehr populär, wurde von den Rechtschaffenen respektiert, und von Jung und Alt geliebt. Devapi war tolerant und der Wahrheit verpflichtet. Er suchte das Wohl aller Wesen und war den Geboten seines Vaters und auch den Brahmanen stets gehorsam. Er wurde von seinem Bruder Valhika, sowie auch vom hochbeseelte Shantanu sehr geliebt. Wahrlich, groß war die brüderliche Liebe, die zwischen ihm und seinen hochbeseelten Brüdern herrschte. Und im Laufe der Zeit veranlaßte der alte und Beste unter den Königen, Pratipa, alle Vorbereitungen, Devapi gemäß den Schriften als seinen Nachfolger zu krönen. Doch als der Herrscher Pratipa alle glückverheißenden Vorbereitung getroffen hatte, wurde die Krönung von Devapi durch die Brahmanen und Altehrwürdigen des Reiches und der Provinzen nicht befürwortet. Und als er vernahm, daß die Krönung seines ältesten Sohnes abgelehnt wurde, da konnte der alte König vor Tränen kaum noch sprechen und begann, sich um seinen Sohn zu grämen. So wurde Devapi, obwohl er tolerant, tugendhaft und der Wahrheit gewidmet war sowie durch die Untertanen trotz seiner Hautkrankheit geliebt wurde, von seinem Erbe ausgeschlossen. Denn die Götter genehmigen keinen König, der einen Makel hat. Dies bedenkend, verboten jene Besten der Brahmanen die Krönung des ältesten Sohnes von König Pratipa. Als Devapi mit dem körperlichen Makel davon erfuhr, zog er sich voller Kummer in die Wälder zurück. Sein Bruder Valhika hatte auf das väterliche Königreich bereits verzichtet und wohnte bei seinem Onkel mütterlicherseits. Er verließ seinen Vater und seine Brüder und erhielt das höchst wohlhabende Königreich seines Großvaters (Sivi?). Oh Prinz, so wurde mit Erlaubnis von Valhika, der weltberühmte Shantanu nach dem Tode seines Vaters (Pratipa) zum König und herrschte über das Kuru Reich.

Auf ähnliche Weise wurde auch ich, oh Bharata, obwohl ich der Älteste war, aufgrund meines körperlichen Makels von der Königsherrschaft durch meinen Bruder Pandu verdrängt und das zweifellos nach reichlicher Überlegung. So erhielt Pandu, obwohl jünger als ich, das Königreich und wurde König. So muß dieses Reich, oh Feindevernichter, nach dem Tod auch an seine Söhne übergehen. Wenn ich selbst das Königreich nicht erhalten konnte, wie kannst du es begehren? Du bist nicht der Sohn eines souveränen Königs und hast deshalb kein Recht auf dieses ganze Königreich. Du begehrst das Eigentum von anderen zu übernehmen! Der hochbeseelter Yudhishthira ist der Sohn des Königs. Dieses Königreich gehört gerechterweise ihm. Mit großmütiger Seele ist er wahrlich der Herrscher und Herr dieses Kuru Stammes. Er ist der Wahrheit gewidmet, hat einen klaren Geist, ist den Ratschlägen von Freunden gehorsam, ist ehrlich, wird von den Untertanen geliebt, ist allen Wohlgesinnten freundlich, hat seine Leidenschaften gezügelt und ist die Geißel aller Übeltäter. Vergebung, Verzicht, Selbstdisziplin, Kenntnisse der Schriften, Mitgefühl zu allen Wesen, fähig zur tugendhaften Regentschaft - all diese Attribute des Königtums hat Yudhishthira. Du bist kein wahrer Königssohn, denn du neigst dich voller Sünde sogar gegen deine eigenen Verwandten. Oh du Übeltäter, wie könntest du ein Königreich erhalten, welches gerechterweise anderen gehört? Zerstreue diese Wahnvorstellung, und gib die Hälfte des Königreiches mit all seinem Reichtum ab. Dann, oh König, kannst du hoffen, noch einige Zeit mit deinen jüngeren Brüdern zu leben!


Zurück Inhaltsverzeichnis Weiter