Pushpak Mahabharata Buch 5Zurück WeiterNews

Kapitel 143 - Karna beschreibt die Vorzeichen des Kampfes

Sanjaya fuhr fort:
Als Karna diese bedeutsamen und verheißenden Worte von Kesava hörte, da verehrte er Krishna und sprach zu ihm:

Wenn du alles weißt, oh Starkarmiger, warum versuchst du mich zu umgarnen? Der Niedergang dieser ganzen Erde ist offensichtlich und hat als Ursache Shakuni (den Spieler), mich selbst, Dushasana und König Duryodhana, welcher der Sohn des (blinden Königs) Dhritarashtra ist. Zweifellos, oh Krishna, steht uns ein großer und wilder Kampf zwischen den Pandavas und den Kurus bevor, der die Erde mit einem blutigen Sumpf bedecken wird. Alle Könige und Prinzen, die der Führung von Duryodhana folgen, werden vom Feuer der Waffen verbrannt ins Reich von Yama eingehen. Viele furchterregende Visionen, oh Madhu Vernichter, wurden gesehen, sowie auch viele schreckliche Omen und heftige Störungen. Alle diese Vorzeichen, welche die Haare der Betrachter zu Berge stehen lassen, oh Vrishni Held, deuten auf die Niederlage des Sohnes von Dhritarashtra und den Sieg von Yudhishthira. Der gefürchtete Planet mit dem großen Glanz, Sanaischara (Saturn), bedrängt die Konstellation von Rohini, was auch die Wesen der Erde übermäßig quälen wird. Der Planet Angaraka (Mars) dreht sich, oh Madhu Vernichter, zur Konstellation Jeshthya und nähert sich Anuradhas, als würde er seine Freundschaft suchen. Zweifellos, oh Krishna, kommt eine schreckliche Katastrophe auf die Kurus zu, vor allem, oh Vrishni Held, wenn der Planet Mahapat die Konstellation Chitra quält. Der Fleck auf der Mondscheibe hat seine Position geändert, und auch Rahu nähert sich der Sonne (zur Sonnenfinsternis). Meteore fallen mit lautem Krachen und taumelnder Bewegung vom Himmel. Die Elefanten brüllen schrecklich, während die Rosse, oh Madhava, ohne jegliche Freude an Futter und Tränke Tränen verschütten.

Man sagt, oh Starkarmiger, daß beim Erscheinen dieser Vorzeichen eine schreckliche Katastrophe droht, die in einer gewaltigen Schlacht endet. Oh Kesava, unter den Rossen, Elefanten und Soldaten in allen Abteilungen der Armee von Duryodhana kann man beobachten, oh Madhu Vernichter, daß auch bei wenig Nahrung übermäßig viel Exkremente entleert werden. Die Gelehrten sagen, daß dies ein unheilsames Zeichen ist. Oh Krishna, dagegen scheinen die Elefanten und Rosse der Pandavas alle fröhlich zu sein, und die wilden Tiere kreisen auf ihrer rechten Seite. Das ist ebenfalls ein Zeichen ihres Erfolges. Und dieselben Tiere, oh Kesava, gehen an der linken Seite an der Armee von Duryodhana vorbei, während überall körperlose Stimmen gehört werden. All das sind Zeichen des Mißerfolgs. Alle glückverheißenden Vögel, wie Pfauen, Schwäne, Kraniche, Chatakas, Jivajivas und große Scharen Vakas folgen den Pandavas, während Geier, Kankas, Falken, Rakshasas, Wölfe und Bienen in Scharen und Herden den Kauravas folgen. Die Trommeln in der Armee des Sohnes von Dhritarashtra klingen leer, während diejenigen der Pandavas voll tönen, auch ohne angeschlagen zu werden. Die Brunnen im Lager von Duryodhana geben ein lautes Gebrüll von sich, wie das von riesigen Stieren. All das sind Zeichen des Mißerfolgs.

Oh Madhava, die Götter lassen Fleisch und Blut über die Soldaten von Duryodhana regnen. Geisterstätten mit strahlenden Palästen, hohen Mauern, tiefen Gräben und wunderschönen Vorbauten erscheinen plötzlich über dem Kuru Lager am Himmel. Um die Sonnenscheibe sieht man einen dunklen Kreis. Und beide Dämmerungen zu Sonnenaufgang und Sonnenuntergang deuten großen Terror an. Auch die Schakale brüllen abscheulich. All das sind Zeichen des Mißerfolgs. Verschiedene Vögel, die nur einen Flügel, ein Auge oder ein Bein haben geben schreckliche Schreie von sich. All das, oh Madhu Vernichter, deutet auf eine Niederlage hin. Furchtbare Vögel mit schwarzen Flügeln und roten Beinen schweben in der Dämmerung um das Kuru Lager. All das sind Zeichen des Mißerfolgs. Die Soldaten von Duryodhana zeigen zuerst Haß auf die Brahmanen, dann auf ihre Lehrer und dann auf all ihre hingebungsvollen Diener. Der östliche Horizont (im Lager von Duryodhana) erscheint rot, der südliche in der Farbe der Waffen und der westliche, oh Madhu Vernichter, in der Farbe der Erde. Alle Richtungen um das Lager von Duryodhana erscheinen wie brennende Feuer, oh Madhava. Wenn all diese Vorzeichen gesehen werden, dann ist die drohende Gefahr wahrlich groß!

Ich hatte eine Vision, oh Achyuta, in der ich Yudhishthira sah, wie er mit seinen Brüdern einen Palast bestieg, der von tausend Säulen gestützt wurde. Sie erschienen alle mit weißen Kopfbedeckungen und in weißen Roben. Dann sah ich, wie sich ein jeder von ihnen auf einen weißen Thron setzte. Während dieser Vision sah ich auch dich, oh Janardana, wie du die blutgefärbte Erde mit Waffen eingehüllt hast. Zur gleichen Zeit stieg Yudhishthira mit der unermeßlichen Energie auf einen Haufen von Knochen und aß fröhlich Payasa (Milchreis) mit Butter aus einer goldenen Schüssel. Und dann sah ich Yudhishthira, wie er begann, die ganze Erde zu verspeisen, die ihm von dir übergeben wurde. Das zeigt, daß er schließlich über die große Erde herrschen wird. Ich sah auch Bhima, diesen Tiger unter den Männern mit den wilden Taten, auf einem Gipfel stehen mit der Keule in der Hand, als wollte er diese Erde verschlingen. Das zeigt klar, daß er uns alle im wilden Kampf besiegen wird. Es ist mir wohlbekannt, oh Herr der Sinne, daß der Sieg schließlich auf Seiten der Gerechtigkeit ist.

Ich sah auch Dhananjaya, den Träger von Gandiva, der gemeinsam mit dir, oh Herr der Sinne, auf dem Rücken eines weißen Elefanten saß und in größter Schönheit erstrahlte. Ich habe deshalb keinen Zweifel mehr daran, oh Krishna, daß ihr im Kampf alle die durch Duryodhana angeführten Könige besiegen werdet. Ich sah auch Nakula und Sahadeva, sowie den mächtigen Wagenkrieger Satyaki, mit weißen Armbändern, weißen Harnischen, weißen Girlanden und weißen Roben geschmückt. Diese Tiger unter den Männern saßen auf ausgezeichneten Sänften, die von den Menschen auf ihren Schultern getragen wurden. Und ich sah, wie man über jeden von ihnen einen Schirm hielt. Auch unter den Soldaten des Sohnes von Dhritarashtra sah ich drei, oh Janardana, die mit weißen Kopfbedeckungen geschmückt waren. Wisse, oh Kesava, daß diese Drei Aswatthaman, Kripa und Kritavarman aus dem Sattwata Stamm waren. Alle anderen Könige, oh Madhava, sah ich mit blutroten Kopfbedeckungen. Ich sah auch, oh Starkarmiger, daß jene mächtigen Wagenkrieger Bhishma und Drona auf einen Wagen stiegen, der von Kamelen, von mir und dem Sohn von Dhritarashtra in die Himmelsrichtung gezogen wurde, die von Agastya beherrscht wird (Süden). Das zeigt, oh Janardana, daß wir bald ins Reich von Yama eingehen müssen. Ich habe keinen Zweifel daran, daß ich selbst und die anderen Könige, vielleicht sogar alle versammelten Kshatriyas im Gandiva Feuer verbrennen müssen.

Und Krishna antwortete:
Wahrlich, der Untergang der Erde steht bevor, wenn meine Worte, oh Karna, keinen Platz in deinem Herzen finden. Oh Herr, wenn sich der Untergang aller Geschöpfe nähert, dann erscheint das Unheilsame als Heilsames und will das Herz nicht verlassen.

Darauf sprach Karna:
Oh Krishna, wenn wir aus diesem großen Kampf, der so zerstörend für die heroischen Kshatriyas sein wird, mit dem Leben entkommen, dann, oh Starkarmiger, mögen wir uns hier erneut treffen. Andernfalls, oh Krishna, werden wir uns sicherlich im Himmel begegnen. Ich denke aber, oh Sündloser, daß Letzteres geschehen wird.

Sanjaya fuhr fort:
Nachdem Karna diese Worte gesprochen hatte, drückte er Madhava fest an seine Brust. Und verabschiedet von Kesava, verließ er den Wagen, um seinen eigenen zu besteigen, der mit Gold geschmückt war. So kehrte der Sohn von Radha äußerst deprimiert mit seinem Gefolge zu uns zurück.


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